12 Food-Trendwörter, die du kennen solltest
In der Welt der Gastronomie gibt es immer wieder neue Begriffe, mit denen unter Foodies, Influencern, Trendforschern und Bloggern gefachsimpelt wird. Die meisten der Neologismen kommen aus dem Englischen; viele bezeichnen einen aufstrebenden Food-Trend, andere etwas, das es schon lange gibt, und für das nun ein Wort gefunden wurde. Über Anglizismen in der deutschen Sprache und vorübergehende Moden mögen die Meinungen auseinander gehen – doch Fakt ist: Wer mitreden will, kommt an Trendwörtern nicht vorbei. Hier haben wir ein Dutzend davon zusammengetragen. Inklusive Übersetzung, natürlich.
In der Welt der Gastronomie gibt es immer wieder neue Begriffe, mit denen unter Foodies, Influencern, Trendforschern und Bloggern gefachsimpelt wird. Die meisten der Neologismen kommen aus dem Englischen; viele bezeichnen einen aufstrebenden Food-Trend, andere etwas, das es schon lange gibt, und für das nun ein Wort gefunden wurde. Über Anglizismen in der deutschen Sprache und vorübergehende Moden mögen die Meinungen auseinander gehen – doch Fakt ist: Wer mitreden will, kommt an Trendwörtern nicht vorbei. Hier haben wir ein Dutzend davon zusammengetragen. Inklusive Übersetzung, natürlich.
1. Carneficionados
Verfolgt man aktuelle Entwicklungen in der Gastronomie, ist die Tendenz zu pflanzlichen Produkten und fleischloser Ernährung schwer zu übersehen. Dem gegenüber stehen die «Carneficionados», einen Begriff, den wir in Hanni Rützlers Trendreport gefunden haben, und den man in etwa mit Fleisch-Liebhaber übersetzen könnte. Nicht zu verwechseln mit Anhängern der gesundheitlich fraglichen Carnivore-Diet, die nur Fleisch essen. Carneficionados sind vielmehr Menschen, die Fleisch und Tierprodukte essen, aber sich Gedanken um Tierwohl und Klimaschutz machen. Sie kaufen möglichst aus klimafreundlicher, verantwortungsvoller und ethischer Produktion.
2. Day Drinking
Dieser Begriff erklärt sich zwar von selbst, hat aber in der heutigen Gastro-Welt eine neue Bedeutung bekommen. Denn der Aperitif löst für immer mehr Menschen die Happy Hour ab, Tagesbars sind die neuen Nachtclubs. Ob sich der Hang zum früher trinken und früher Schlafengehen aufgrund der Pandemie entwickelt hat? Jedenfalls liegt der Vorteil auf der Hand: Gefeiert wird schon vor Sonnenuntergang, und man bekommt genug Schlaf, um am nächsten Morgen wieder fit zu sein.
Das haben Gastronomen wie die Gründer der Elaine’s World in Frankfurt gut erkannt, über die du in unserem Magazin ein echt lesenswertes Porträt finden kannst. Bei ihren Daydrinking-Events geht’s jedenfalls regelmäßig heiß her. Auch im neuen Wiener Club «Jolly Roger» legt bereits der DJ auf, wenn manche erst von der Arbeit heimkommen. Von Konzepten wie diesen werden wir künftig wohl mehr sehen.
3. Experiential Dining
Grundsätzlich ist ja jeder Restaurantbesuch ein Erlebnis, im besten Fall sogar ein unvergessliches. Aber bei «Experiential Dining» wird der Erlebnis-Teil nochmal in den Vordergrund gerückt. Ob durch multimediale Präsentation, exzentrische Dekorationen, theatralische Elemente oder einzigartige Standorte: je verrückter, desto besser.
Katzencafés zählen genauso zu dieser Kategorie, wie außergewöhnliche Fine-Dining-Experiences: Im Eatrenalin geht es auf kulinarische Achterbahnfahrt und im Alchemist wird man mit Ausdruckstanz begrüßt, bevor man unter einer imposanten Videoinstallation speist. Gerne dürfen auch Gäste mit Hand anlegen, etwa bei diesem holländischen Projekt, bei dem das Huhn vor dem Dinner selbst geschlachtet wird. Mahlzeit!
4. Fast Good
Bislang galt Slow Food als Gegenpol zum schnellen, aber auch meist ungesunden Fast Food. Seit Jahren boomen aber Konzepte, die sowohl Schnelligkeit als auch Wert auf gesunde und ausgewogene Ernährung unter einen Hut bringen. Sprich: Fast Good. Das gelingt zum Beispiel mit einem Angebot aus frischen Salaten, Suppen, Bowls, Smoothies und Sandwiches. Gut, allzu neue Erfindungen sind diese Gerichte offensichtlich nicht. Aber erfolgreiche Konzepte wie my Indigo legen mit Biohacking und «Super-Boostern» noch eins drauf – und inspirieren zum Nachahmen.
5. Glocal
«Glocal» – eine Kombination aus global und local, schwirrt schon länger in den Wortwolken der Gastro-Trendforscher herum. Was sich dahinter verbirgt, erklärt uns Gastro-Experte Pierre Nierhaus: «Unter dem Motto ‹Glocal› erleben wir eine Fusion von globalen Rezepten und lokalen Zutaten. Immer mehr Restaurants setzen auf internationale Speisen, aber aus regionalen, frischen Zutaten und bringen so Weltküche in die bürgerliche Gastronomie. Die Idee ist, eine Weltreise zuhause anzubieten, indem man exotische Gerichte mit heimischen Produkten kombiniert.»
6. Itameshi
Wer in Wien wohnt (oder Rolling Pin folgt) hat spätestens seit der Eröffnung von Cucina Itameshi im Dogenhof diesen Begriff in seinem Vokabular. Die Mochi-Gründer zeigen hier vor, wie italienische und japanische Küche, trotz aller Unterschiede, fusioniert werden kann. Den Ursprung hat «Itameshi» in Japan selbst, wo Heimköche in den 1920er-Jahren begannen, ihre eigene Version italienischer Gerichte zu erfinden. Auf diese Weise entstanden Comfort-Food-Gerichte wie „Spaghetti Naporitan“ – mit Soße aus Würstchen, Gemüse, Sojasauce und Ketchup.
7. Low ABV
Wir sind zwar eher die Abkürzung alc/vol gewöhnt, aber ABV bedeutet im Grunde dasselbe: Alcohol by volume. Und schon ist der Trend zu «Low ABV» erklärt. Die Nachfrage nach weniger alkoholhaltigen Drinks steigt, sind sich Spitzenbarkeeper Daniela Hard und David Penker einig. Genau wie die Nachfrage nach alkoholfreien Drinks. Auch im Fine-Dining-Segment müssen Sommeliers mittlerweile für den Wunsch nach alkoholfreier Getränkebegleitung gewappnet sein. War früher Wein das A und O, werden heute gerne selbst produzierte Säfte, Kombuchas und Mocktails kredenzt. Es gibt sogar Bars, die sich auf alkfreie Spirituosen spezialisiert haben. Dem Kopfweh-freien Genuss steht also nichts mehr im Wege.
8. Real Omnivores
«Real Omnivores» sind Menschen, die offen für neue und vielfältige Ernährungsweisen sind, die Genuss und Verantwortung kombinieren. Sie erweitern ihre Nahrungspalette um Produkte wie Algen, Mykoproteine und Insekten, und wenn sie Fleisch essen, nutzen sie das ganze Tier. Sie sind Vorreiter für nachhaltige Ernährung und interessieren sich für innovative Lebensmittel wie In-Vitro-Fleisch.
9. Re-Use-Food
Wer auf Nachhaltigkeit Wert legt, kommt nicht darum herum, Lebensmittel-Abfälle zu verringern. Gänzlich vermeiden lassen sie sich aber nie. Oder? Dass auch Resten wie Gemüseschalen und Kaffeesatz ein neues Leben abseits vom Komposthaufen eingehaucht werden kann, beweisen Re-use-Ideen wie zum Beispiel im veganen Drei-Hauben-Restaurant Humus x Hortense in Belgien vorgelebt. Kitchen Impossible-Fans konnten Spitzenkoch Richard Rauch in der ersten Folge der aktuellen Staffel dabei zusehen, wie er dort versuchte, ein Garum nachzukochen – über seine Erfahrung erzählt Rauch uns im Interview. Jedenfalls gab es eine Zutat, die der Steirer nicht erschmeckt hat: von Gästen übriggebliebenen Kaffeesatz. So geht Re-use!
10. Seacuterie
Die Gen Z hat ja bekanntlich unlängst die Charcuterie für sich entdeckt, auf Tiktok machen regelmäßig neue Varianten davon die Runde. Wir erinnern uns an das Butterboard, auf dem eine Auswahl von verschiedenen Buttersorten als Hauptdarsteller präsentiert wird. Jetzt geht es weiter mit «Seacuterie», einer Art Charcuterie, nur mit Meeresfrüchten anstelle von Fleisch. Zu den gängigen Bestandteilen gehören geräucherter Lachs, Dosenseefisch und hausgemachte Meeresfrüchtedips. Wichtig ist hier die ansehnliche Anordnung der Zutaten, die nächste Sommer-Seacuterie will ja auf Instagram gepostet werden. Aber aufgepasst: Auch auf Lebensmittelsicherheit und Frische der Produkte sollte geachtet werden, besonders bei Fisch.
11. Snackification
Snackification bezeichnet den Trend, traditionelle Mahlzeiten durch größere oder vielfältigere Snacks zu ersetzen, die zu verschiedenen Tageszeiten anstelle von festen Mahlzeiten konsumiert werden. Dieser Trend passt gut zum modernen, hektischen Lebensstil, sowohl bei Berufstätigen als auch bei Familien. Anstelle von drei Hauptmahlzeiten pro Tag neigen die Menschen dazu, mehrmals am Tag zu snacken, wobei sie sich für gesündere Optionen wie Vollkornprodukte, proteinreiche Snacks und frische Früchte entscheiden.
12. Vegourmets
Und hier schließt sich der Kreis zum ersten Eintrag in dieser Liste, eine glückliche Fügung der alphabetischen Reihenfolge. «Vegourmets» sind das exakte Gegenstück der Carneficionados. Sprich: Menschen, die gerne gut essen, aber eben kein Fleisch. Zum Glück haben sie heute eine große Auswahl von Fine-Dining-Restaurants, die zum Teil sogar mit Michelin-Sternen ausgezeichnet sind. Spitzenköche wie Paul Ivić in Wien, Ricky Saward in Frankfurt, Daniel Humm in New York und Zizi Hattab in Zürich verzichten in ihren Küchen auf Fleisch – die Liste kann lange weitergeführt werden. Was man vor zwanzig Jahren noch nicht behaupten konnte. Wir sind gespannt, wie sich dieser Trend weiterentwickeln wird.
Du willst keinen neuen Zukunftstrend verpassen? Die neuesten Entwicklungen in der Gastro-Branche erfährst du hautnah bei der kommenden Rolling Pin.Convention!