Das wahre Geheimnis der Wagyu- Pioniere
Japanisches Wagyu-Rind besticht durch eine besondere Zutat: Exklusivität. Exklusivität, die unter anderem auf einem langjährigen Exportverbot durch Japan beruht – und doch gelang es den Cousins Frank und Udo Albers 2013 zum ersten Mal, Wagyu legal nach Deutschland zu importieren. Den Beleg der damaligen Einfuhr hat Frank Albers sogar aufgehoben: „Damit ich beweisen kann, dass wir die Ersten waren!“ Damals die Ersten. Und heute? Heute gehört Albers Food zu den europäischen Marktführern bei Premiumfleisch.
Japanisches Wagyu-Rind besticht durch eine besondere Zutat: Exklusivität. Exklusivität, die unter anderem auf einem langjährigen Exportverbot durch Japan beruht – und doch gelang es den Cousins Frank und Udo Albers 2013 zum ersten Mal, Wagyu legal nach Deutschland zu importieren. Den Beleg der damaligen Einfuhr hat Frank Albers sogar aufgehoben: „Damit ich beweisen kann, dass wir die Ersten waren!“ Damals die Ersten. Und heute? Heute gehört Albers Food zu den europäischen Marktführern bei Premiumfleisch.
Bis nach Australien
Eine ungewöhnliche Erfolgsstory, die im Jahr 1962 begann. Auf dem Düsseldorfer Großmarkt führten Udos und Franks Väter, die Brüder Helmuth und Herbert Albers, einen gemischten Großhandel der klassische Tante–Emma-Läden belieferte. Mit Eiern, Milch, Wurst- und Käsewaren. Frank Albers und sein Cousin Udo wuchsen quasi im Unternehmen auf, halfen schon im Kindesalter mit. Niemand wusste damals, dass die beiden einmal die Top-Lieferanten für Premiumfleisch sein werden.
Als Mitte der 1990er-Jahre in Deutschland die ersten Fälle von BSE vulgo „Rinderwahn“ registriert wurden, war Strauß das einzige rote Fleisch, das man handeln durfte. Ganz vorne mit dabei: Albers Food. Schließlich machte ihnen eine Tierseuche einen Strich durch die Rechnung. Mit dem Ausbruch der Vogelgrippe in Südafrika war es nämlich mit dem Verkauf von Straußenfleisch vorbei.
Dann kam Udo und Frank aber eine neue Geschäftsidee: Wagyu aus Australien von Jack’s Creek, der heute immer noch Lieferant von Albers Food ist. Frank und Udo – mittlerweile die Köpfe von Albers Food – erkannten Qualität und Chance und wollten mehr. So folgte der nächste Meilenstein: Man brachte japanisches Kobe-Wagyu erstmals legal nach Deutschland – „Ich kannte schon alle Zuständigen im Raum Köln-Düsseldorf in den Behörden, bis es endlich geklappt hat“. Der Rest ist Geschichte; mittlerweile verkauft Albers Food seit fast zehn Jahren sein Kobe-Wagyu unter anderem ans Londoner Nobelkaufhaus Harrods.
Dort ist es der Top-Umsatzbringer an der Fleischtheke. Das Konzept der beiden Cousins ist dabei denkbar einfach: Ohne Zwischenhändler arbeiten sie nach dem „Farm to table“-Prinzip exklusiv mit Fleischerzeugern zusammen.
Deutschland, Land der guten Wurst
Albers Food ist nicht mit großen Fleischproduzenten vergleichbar. „Wir sind ein Nischenanbieter“, meint Udo. An erster Stelle stehe Qualität, der allgemeine Trend „Hauptsache billig!“ sei ein echtes Problem, so Frank. „Billiger bedeutet, dass Tiere schlecht gehalten, Leute schlecht bezahlt werden. Wir wollen das nicht“.
„Wenn ein Tier kein gutes Leben hat, kann daraus kein gutes Produkt entstehen.“
Darin sind sich Frank und Udo Albers einig
Trotzdem findet man bei Albers Food keinerlei Bio-Siegel, denn allein der Geschmack soll belegen, wie gut das Tier gehalten wurde. „Hat es kein gutes Leben, kann daraus kein gutes Produkt entstehen“, so die Philosophie, die sich durch die Geschichte von Albers Food zieht. Der Claim „Excellence from farm to table“ wurde extra patentiert. Dabei geht es aber nicht nur um Wagyu aus Australien oder Japan, sondern auch um Beef aus Nebraska, Iberico-Schwein aus Spanien oder Dry Aged Beef aus Irland.
Aber warum Fleisch aus dem Ausland? „In Deutschland geht es um die schnelle Herstellung von Proteinen. Auch hier gibt es vereinzelt gute Züchter. Aber die notwendige, gleichbleibende Qualität zur Belieferung der Profis schafft man damit nicht. Deshalb kaufen wir in Ländern, in denen kulinarisch orientierte Tierzucht Tradition und Kultur hat“, so die Cousins. Nachsatz: „Deutschland kann hervorragende Wurst, aber kein Steak.“
Zu ihren Lieferanten pflegen die Albers gute Beziehungen, schauen regelmäßig vor Ort vorbei und können so zu jedem Stück Fleisch eine Geschichte erzählen. Damit diese auch bei den Endabnehmern ankommt, bietet Albers Food eigene Schulungen für die Gastronomie. Denn Fleisch, das teuer ist, muss über das Normale hinaus köstlich sein, so ihr Anspruch. „Das Fleisch muss beim Verzehr Gänsehaut erzeugen. Gutes Essen ist pure Emotion!“
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Albers Food
In den 1960ern von Helmuth und Herbert Albers gegründet, ist der Familienbetrieb mit Sitz in Düsseldorf mittlerweile ein Unternehmen mit 35 Mitarbeitenden. Udo und Frank, die Söhne der Gründer, führen den Betrieb, Udos Schwester und Tochter arbeiten ebenfalls im Unternehmen. Dessen (patentiertes) Motto lautet: „Excellence from farm to table“. Die Aufgabenverteilung unter den Cousins ist klar geregelt: Udo leitet das Haus vor Ort in Düsseldorf, während Frank für den Vertrieb verantwortlich ist. „Bei uns wird Udo gerne als Innen- und Frank als Außenminister bezeichnet“, so die Albers.