Heinz Reitbauer: „Die österreichische Kulinarik hat in den letzten Jahren international stark an Profil gewonnen!“
Der unermüdliche Erneuerer.
Heinz Reitbauer, Die Nummer 1 der 100 BEST CHEFS Austria, über die Gründe für den weltweiten Siegeszug der österreichischen Spitzengastronomie. Und warum es dafür auch in Zukunft keine vermeintlichen Edelprodukte braucht.
Der unermüdliche Erneuerer.
Heinz Reitbauer, Die Nummer 1 der 100 BEST CHEFS Austria, über die Gründe für den weltweiten Siegeszug der österreichischen Spitzengastronomie. Und warum es dafür auch in Zukunft keine vermeintlichen Edelprodukte braucht.
Die CHEF.DAYS-Bühne auf der ROLLING PIN-CONVENTION war auch dieses Jahr sehr international besetzt. Wie steht deiner Einschätzung nach die österreichische Spitzenkulinarik im internationalen Kontext?
Heinz Reitbauer: Sie hat in den vergangenen Jahren auf jeden Fall an Profil gewonnen. Das liegt einerseits an unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft, andererseits aber auch an der engen Zusammenarbeit zwischen den Gastronomen und denBauern. Das ist international betrachtet alles andere als selbstverständlich. Außerdem dürfen wir nicht unterschätzen, was für eine geografische Diversität Österreich auf engstem Raum vereint: Vom Alpen- bis zum pannonischen Klima ist ja alles dabei. Dafür werden wir international beneidet. Das macht für mich die österreichische Kulinarik so vielversprechend. Und das hat langfristige Auswirkungen, wenn es um Österreich als Tourismusland geht.
Wie konkret hebt sich Österreichs Kulinarik auch in Zukunft vom Rest der Welt ab?
Reitbauer: Was im internationalen Vergleich immer mehr auffällt, ist, dass wir – und damit meine ich nicht uns als Steirereck, sondern die österreichische Kulinarik per se – verhältnismäßig wenig mit sogenannten Edelprodukten arbeiten. Das wird uns immer klarer. DasLebensmittel-Portfolio ist bei uns einfach etwas breiter und damit stärker, als es in vielen anderen Tourismus-Destinationen der Fall ist. Wir arbeiten etwa verhältnismäßig wenig mit Kaviar, Gänsestopfleber und anderen Produkten, die in der internationalen Fine-Dine-Welt in der Regel gerne gegessen werden. Bei uns steht dies nicht im Vordergrund.
Die Eröffnung eures neuen Nachhaltigkeitskonzepts inklusive Kreislaufwirtschaft am Pogusch hat auch international für Furore gesorgt. Nimmt Österreich in Sachen nachhaltiger Gastronomie womöglich bald eine Vorreiterrolle ein?
Reitbauer: Dadurch tun sich für uns auch international Themen auf, Anfragen aus aller Welt kommen deshalb herein. Aber wie stark das alles mit Leben gefüllt werden kann, wird sich meines Erachtens erst in den nächsten Jahren wirklich zeigen. Fest steht für mich: Mit diesem Thema gehen wir hier in Österreich jedenfalls in die richtige Richtung.