Mit Messer und Gabel gegen die Zikadenplage
In Europa kennt man die Singzikaden vor allem aus dem Mittelmeer-Urlaub, wo man täglich frühmorgens vom lauten Zirpen der Tiere geweckt wird. Das Besondere an Zikaden ist der Lebenszyklus, der mehrere Larvenstadien beinhaltet. Die Larvenentwicklung kann bei Cicadidae von neun Monaten bis zu mehreren Jahren dauern.
Bei der in Nordamerika verbreiteten Gattung Magicicada dauert der Prozess sogar exakt entweder 13 oder 17 Jahre. Forscher sind sich übrigens noch nicht einig, warum die Intervalle zwischen dem Schlüpfen der Tiere ausgerechnet Primzahlen sind. Von der mathematischen Faszination abgesehen gibt es aber wenig Positives, was man dem wiederkehrenden Spektakel abgewinnen kann: Nach dem Schlüpfen sorgen mehrere Millionen Zikaden vier bis sechs Wochen lang für ohrenbetäubenden Lärm.
Insekten essen für die Umwelt
In Europa kennt man die Singzikaden vor allem aus dem Mittelmeer-Urlaub, wo man täglich frühmorgens vom lauten Zirpen der Tiere geweckt wird. Das Besondere an Zikaden ist der Lebenszyklus, der mehrere Larvenstadien beinhaltet. Die Larvenentwicklung kann bei Cicadidae von neun Monaten bis zu mehreren Jahren dauern.
Bei der in Nordamerika verbreiteten Gattung Magicicada dauert der Prozess sogar exakt entweder 13 oder 17 Jahre. Forscher sind sich übrigens noch nicht einig, warum die Intervalle zwischen dem Schlüpfen der Tiere ausgerechnet Primzahlen sind. Von der mathematischen Faszination abgesehen gibt es aber wenig Positives, was man dem wiederkehrenden Spektakel abgewinnen kann: Nach dem Schlüpfen sorgen mehrere Millionen Zikaden vier bis sechs Wochen lang für ohrenbetäubenden Lärm.
Insekten essen für die Umwelt
Und jetzt ist es wieder so weit: Im Osten der USA hat gerade wieder die Zikadenplage begonnen. Gefährlich oder schädlich sind die Magicicadae nicht besonders, dafür aber nervtötend. Was also tun? Jessica Fanzo, Professorin an der Johns Hopkins University und Expertin für Lebensmittelregulation, schlägt vor, die Tiere einfach zu essen. Richtig zubereitet würden sie gut schmecken, außerdem könnten Insekten als Nährstoffquelle die globalen Treibhaus-Emissionen verringern.
In unseren Kulturkreisen ist das Essen von Insekten noch nicht ganz angekommen. Was anderorts gang und gäbe ist, stößt hier oft noch auf Ablehnung. Ganz fremd ist uns die Praxis aber nicht: Mehlwürmer als Proteinquelle dürfen nach EU-Richtlinien mittlerweile als Lebensmittel verkauft werden und mit Insektenlarven oder Milben hergestellte Käsesorten gelten als Delikatesse. Darum der Aufruf von Fanzo, die Zikadenplage zu nützen, um ein paar Insekten-Rezepte auszuprobieren. «Ich glaube, wir müssen anfangen, an alternative Proteinquellen zu denken», so die Professorin zu NPR. Dass Menschen in den USA Insekten abstoßend finden, sei reine Gewohnheitssache und kulturell bedingt. Warum sechsbeinige Landlebewesen nicht auf die Speisekarte setzen, wenn wir mit Meeresfrüchten kein Problem haben?
Die globale Lebensmittelproduktion ist laut der Food and Agriculture Organization der UN (FAO) für rund ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Die Insektenzucht zur Nahrungsmittelgewinnung könnte einen erheblichen Teil zum Klimaschutzbeitragen, da sie im Vergleich mit der Zucht von Farmtieren viel weniger Landfläche benötigt und Emissionen ausstößt.
Zikaden essen: am besten kurz nach dem Schlüpfen
Will man Zikaden-Rezepte ausprobieren, eignen sich dafür am besten die frisch aus dem Boden geschlüpften Nymphen. Zu beachten ist, dass man die Krabbler in Gegenden «erntet», die von Pestiziden oder anderen Verunreinigungen frei sind. Vor dem Kochen werden die Zikaden eingefroren, um sie zu töten. Danach reicht es, sie mit Wasser zu waschen – die Beine können ruhig dranbleiben, können aber auch entfernt werden, das ist Geschmackssache. Im Kochbuch «Cicada-Licious» von Jenna Jadin gibt es zahlreiche Rezepte, hier das PDF zum kostenlosen Download. Na dann, Mahlzeit.