Darum wehrt sich die die Gastronomie gegen die Herkunfts-Kennzeichnung
Schon im vergangenen Jahr war der Streit um die Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie ein Thema. Die Coronakrise kam dazwischen, jetzt hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober aber einen neuen Entwurf vorgelegt. Die Herkunft von Milch, Fleisch und Eiern soll nicht nur bei verpackten Lebensmitteln, sondern in der gesamten Gastronomie angegeben werden. «Wir wollen in der EU Vorreiter sein und möglichst viele Länder zur Nachahmung animieren», so der Minister.
Schon im vergangenen Jahr war der Streit um die Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie ein Thema. Die Coronakrise kam dazwischen, jetzt hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober aber einen neuen Entwurf vorgelegt. Die Herkunft von Milch, Fleisch und Eiern soll nicht nur bei verpackten Lebensmitteln, sondern in der gesamten Gastronomie angegeben werden. «Wir wollen in der EU Vorreiter sein und möglichst viele Länder zur Nachahmung animieren», so der Minister.
Mario Pulker, der Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer, zeigt sich verärgert über den Entwurf: «Unsere Betriebe sind insgesamt seit über einem halben Jahr geschlossen, viele Wirtinnen und Wirte sind angesichts der nicht vorhandenen Öffnungsperspektive verzweifelt und im Gesundheitsministerium arbeitet man an einem europaweit einzigartigen Schritt an weiteren bürokratischen Belastungen für eine am Boden liegende Branche? Wäre die Lage der heimischen Gastronomie nicht so ernst, könnte man fast versucht sein, angesichts des heutigen Datums an einen schlechten Aprilscherz zu denken.»
Mario Pulker: «Freiwillige Modelle funktionieren»
Es gibt in Österreich bereits gut funktionierende freiwillige Modelle zur Herkunftskennzeichnung. Als Beispiel nennt Pulker das Netzwerk Kulinarik, das einerseits die Kooperation zwischen Erzeugern, Direktvermarktern und Gastonomen stärken soll, andererseits für teilnehmende Betriebe ein kontrolliertes System der Herkunfts- und Qualitätssicherung vorsieht. Wie auch im Regierungsprogramm vorgesehen, sollte bei solchen freiwilligen Initiativen zur Herkunftskennzeichnung angesetzt werden, anstatt in der Praxis nicht umzusetzende Bürokratiemonster zu schaffen, fordert Pulker.