«Wut-Gastronom» will diese Gäste nicht mehr bewirten

Ein bekannter Gastronom am Kärntner Millstättersee will sich aussuchen, wer bei ihm essen geht. Nämlich nur mehr Einheimische, Stammgäste und Fleischesser. Geht das rechtlich überhaupt?
Januar 4, 2023 | Fotos: Unsplash/Fabrizio Pullara, Instagram/Stefan Lercher

Bis jetzt machte der Gastronom Stefan Lercher mit eher positiven Schlagzeilen auf sich und seine Pizzeria am Millstättersee aufmerksam. Hochdekoriert ist die Pizza von Weltmeister Paolo Monaco, der im «Peppino» den Ofen anheizt, über die Grenzen der Region bekannt die Fischgerichte, die dort auf die Teller kommen. Das macht das Lokal auch zum Anziehungspunkt für Touristen. Bis jetzt. Das neue Jahr beginnt Lercher nämlich, indem er einen regelrechten Shitstorm auslöst. Grund ist ein Satz in einem Instagram-Posting: «Veganer, Hippies, ökos [sic] und Araber ausgeschlossen.»

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Das Restaurant Peppino war bis jetzt für seine Pizza bekannt, ab Jänner wohl eher als das Lokal, das Ausländer aussperrt

Bis jetzt machte der Gastronom Stefan Lercher mit eher positiven Schlagzeilen auf sich und seine Pizzeria am Millstättersee aufmerksam. Hochdekoriert ist die Pizza von Weltmeister Paolo Monaco, der im «Peppino» den Ofen anheizt, über die Grenzen der Region bekannt die Fischgerichte, die dort auf die Teller kommen. Das macht das Lokal auch zum Anziehungspunkt für Touristen. Bis jetzt. Das neue Jahr beginnt Lercher nämlich, indem er einen regelrechten Shitstorm auslöst. Grund ist ein Satz in einem Instagram-Posting: «Veganer, Hippies, ökos [sic] und Araber ausgeschlossen.»

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Das Restaurant Peppino war bis jetzt für seine Pizza bekannt, ab Jänner wohl eher als das Lokal, das Ausländer aussperrt

Aber von Anfang an. Begonnen hat nämlich alles nicht mit dem Social-Media-Post, sondern mit einer Gruppe von Gästen, die sich bei Lercher vor Kurzem danebenbenommen haben. Die Kinder seien auf dem Tisch gestanden, das Personal beleidigt worden, erzählt in der Kronen Zeitung und der Kleinen Zeitung. Und: die Gäste seien «aus dem arabischen Raum» gekommen.

Dass es so nicht weitergehen könne, habe Lercher vor ein paar Tagen bei einem Glas Wein beschlossen. Deshalb gibt es im Jänner große Veränderungen im Peppino: Das Lokal wird von 250 Sitzplätzen auf nur mehr sechs Tische verkleinert, das Team auf drei Köpfe beschränkt. Maßnahmen, zu denen angesichts der Personalkrise und steigender Preise viele Restaurantbetreiber gezwungen sind. Diskussionen löst allerdings ein Zusatz aus, in dem Lercher beschreibt, für wen die sechs Tische künftig reserviert sind. Nämlich nur für Einheimische und Stammgäste. To-go sei weiterhin für alle möglich, solange der Vorrat reicht. Aber: «Veganer, Hippies, ökos und Araber ausgeschlossen.»

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Wut-Wirt steht zu Aussage

Klar, dass auf so eine Aussage hin die Regionalmedien beim Restaurant Sturm läuten. Habe er das wirklich so gemeint? In der Kleinen Zeitung unterstreicht Lercher: «Zehn Jahre lang habe ich Millstatt gastronomisch aufrechterhalten. Das Leben für die Gastronomie macht mürbe. Ich werde mich auf die vielen Stammgäste und Einheimischen konzentrieren.»

Anstatt zurückzurudern, bleibt der Wirt bei seinen neuen Hausregeln. Obwohl er sich rechtlich nicht ganz im grünen Bereich bewegen dürfte. Grundsätzlich dürfen Gäste nicht aufgrund von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Religion zurückgewiesen werden – das wäre offensichtlich Diskriminierung. Nach der ganzen Medienaufmerksamkeit um die Tirade gegen «Hippies» und Araber werden viele ohnehin auf den Besuch der Pizzeria verzichten. Und der Wirt bekommt, was er wollte: weniger Gäste.

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