Wie stehen Deutschland und Österreich zur Laborfleisch-Zulassung?

Laut einer neuen Umfrage im Auftrag des Good Food Institute Europe wollen fast die Hälfte der Deutschen weniger Fleisch essen. Eine Alternative ist das umstrittene "Laborfleisch".
März 13, 2024 | Fotos: Shutterstock

Klimaschutz, Tierwohl, Gesundheit: Das sind drei der Gründe, warum sich immer mehr Menschen für eine Ernährung ohne tierische Produkte entscheiden. Ein Effekt, der auch in der Gastronomie spürbar ist – kaum ein Restaurant, das nicht vegetarische Optionen im Angebot hat. Eine neue Umfrage, die der gemeinnützige Think Tank Good Food Institute Europe (GFI) beim Meinungsforschungsinstitut YouGov in Auftrag gegeben hat, gibt nun Aufschluss über die Akzeptanz von Fleischalternativen wie das im Bioreaktor gezüchtete In-vitro-Fleisch.

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In Teilen der Welt ist In-vitro-Fleisch bereits zugelassen. Auch viele Deutsche und Österreicher würden es probieren

Klimaschutz, Tierwohl, Gesundheit: Das sind drei der Gründe, warum sich immer mehr Menschen für eine Ernährung ohne tierische Produkte entscheiden. Ein Effekt, der auch in der Gastronomie spürbar ist – kaum ein Restaurant, das nicht vegetarische Optionen im Angebot hat. Eine neue Umfrage, die der gemeinnützige Think Tank Good Food Institute Europe (GFI) beim Meinungsforschungsinstitut YouGov in Auftrag gegeben hat, gibt nun Aufschluss über die Akzeptanz von Fleischalternativen wie das im Bioreaktor gezüchtete In-vitro-Fleisch.

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In Teilen der Welt ist In-vitro-Fleisch bereits zugelassen. Auch viele Deutsche und Österreicher würden es probieren

58 Prozent der Menschen in Deutschland sagen, dass wir heute zu viele tierische Produkte essen und 49 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, dass es Alternativen zu Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten braucht.

Für die Umfrage wurden im Februar 2024 insgesamt 2.105 Menschen in Deutschland befragt. Sie ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Gerade in der Gruppe der unter 35-Jährigen ist die Bereitschaft, auf pflanzliche Fleisch- oder Milchalternativen zurückzugreifen, besonders groß. Für viele vielleicht überraschend: 47 Prozent der Menschen in Deutschland geben an, dass sie kultiviertes Fleisch zumindest einmal probieren würden.

Dabei handelt es sich um ein Lebensmittel, dass noch nicht in Deutschland und Europa zu kaufen ist. Für die Herstellung wird einem Tier eine kleine Probe von Zellen entnommen und in einem Fermenter mit einer Nährlösung herangezüchtet. Vor einigen Jahren noch eine teure Angelegenheit, entwickelt sich die Technologie langsam zur Marktreife. Sogar Drei-Sterneköchin Dominique Crenn verwendet schon kultiviertes Hühnerfleisch in ihrem Restaurant.

Die Zulassung ist umstritten. Italien hatte als erstes Land in Europa die Herstellung und den Verkauf von Laborfleisch verboten. Aber wie stehen die Menschen in Deutschland dazu? 65 Prozent sprechen sich dafür aus, dass kultiviertes Fleisch in Deutschland zugelassen wird, wenn die Behörden für Lebensmittelsicherheit es für sicher und nahrhaft befinden. In fast allen Wählergruppen teilen mehr als zwei Drittel diese Position, einzig bei den Wählerinnen und Wählern der AfD sind es weniger als 50 Prozent.

«Kultiviertes Fleisch muss ein gründliches, mehrstufiges Zulassungsverfahren durchlaufen, bevor es auf den europäischen Markt kommt», erklärt GFI-Sprecher Ivo Rzegotta. «Dabei gelten die weltweit strengsten Standards für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz. Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen, dass die Deutschen keine ideologisch aufgeladenen Debatten wollen, sondern dass sie es den Menschen überlassen wollen, ob sie kultiviertes Fleisch essen oder nicht. Zudem machen die Ergebnisse deutlich, dass die Deutschen zunehmend auch die wirtschaftlichen Chancen in diesem neu entstehenden Bereich sehen.»

In Österreich ist die Akzeptanz der neuen Lebensmitteltechnologie noch größer: 63 Prozent geben hier an, dass sie für eine Zulassung sind. 42 Prozent der Befragten geben an, sie würden es zumindest einmal probieren.

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