Verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln kommt 2023
Bei Fleisch, Milch und Eiern soll künftig das Herkunftsland kenntlich gemacht werden. Laut einer Aussendung von Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) müssen Lebensmittelhersteller künftig auf der Verpackung von verarbeiteten Lebensmitteln die Herkunft angeben.
Bei Fleisch, Milch und Eiern soll künftig das Herkunftsland kenntlich gemacht werden. Laut einer Aussendung von Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) müssen Lebensmittelhersteller künftig auf der Verpackung von verarbeiteten Lebensmitteln die Herkunft angeben.
Eine solche Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie, wie sie in Zeiten von Rudolf Anschober geplant war, stieß vonseiten der Gastro-Branchensprecher auf Widerstand. «Vollkommen unverständlich» nannte Hannes Royer vom Verein «Land schafft Leben» das sich sträuben der Gastronomie.
Noch haben Wirte jedenfalls noch Schonfrist, denn die neue Regelung, die die Regierung ab 2023 umgesetzt sehen will, bezieht sich vorerst nur auf den Verkauf von verarbeiteten und verpackten Lebensmitteln. Ebenfalls betroffen sind Gemeinschaftsverpfleger, die von der öffentlichen Hand beauftragt werden.
Lebensmittel, die zumindest aus 50 Prozent aus einer der Primärzutaten Fleisch, Milch oder Ei bestehen, oder solche, die der Konsument üblicherweise mit der Bezeichnung des Lebensmittels assoziiert, sollen der Pflicht unterliegen. Bei Fleisch muss gekennzeichnet werden, wo das Tier geboren, gemästet und geschlachtet wurde, bei Milch oder Eiern, wo das jeweilige Produkt entstanden ist.
«Längst überfälliger Schritt»
Der Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger bezeichnete die Ankündigung als einen «längst fälligen Schritt».
«Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung in zentralen Bereichen ist eine wichtige Basis für ein rot-weiß-rotes Konsumbekenntnis und damit für mehr Regionalität am Teller. Wir haben schon mehr als genug Worte zu diesem Thema gehört, am Mittwoch müssen endlich konkrete Taten folgen“, betont Moosbrugger. ‹Gegessen› sei das Thema aber noch nicht.
Die beiden ausständigen Verordnungen müssen auch zur Notifikation nach Brüssel geschickt werden. «Nach dem Gesundheitsminister ist somit auch die EU-Kommission gefordert, die Zeichen der Zeit zu erkennen, und – bevor es europäische Lösungen gibt – nationale Vorstöße wie die österreichische zuzulassen», unterstreicht Moosbrugger.
Organisationen wie die Initiative Oekoreich und WWF Österreich fordern zusätzlich zu der geplanten Kennzeichnungspflicht die Ausweitung auf andere Bereiche der Gemeinschaftsverpflegung. «Es braucht die verpflichtende Transparenz gerade auch in der Gastronomie, wo Millionen Menschen tagtäglich die importierte Tierqual und die globale Naturzerstörung ohne ihr Wissen und ohne ihre Zustimmung aufgetischt bekommen», fordert Sebastian Bohrn Mena von Oekoreich.