Nach illegaler Corona-Party: Mitarbeiter revoltieren gegen Soho House Berlin
Das italienische Luxus-Modelabel Bottega Veneta präsentierte am 9. April seine neue Kollektion im exklusiven Berliner Club Berghain. Vor der Modeschau wurden Beteiligte und Gäste auf den Coronavirus getestet, währenddessen Sicherheitsvorschriften und ein ausgeklügeltes Hygienekonzept eingehalten. So weit, so gut. Schlagzeilen machte aber, was danach passiert ist: In den Sozialen Medien machten Fotos und Videos einer ausgelassenen Aftershowparty die Runde. Ausgangssperre um 21 Uhr, Maskenpflicht, Verbot von großen Treffen von Personen mehrerer Haushalte: Alle Vorschriften wurden, wie auf den Videos zu sehen, konsequent ignoriert. Angeblich wurde an mehreren Orten gefeiert, am prominentesten bekam aber einer der exklusivsten Member-Clubs Deutschlands den Shitstorm zu spüren: das Soho House in Berlin Mitte.
Jetzt weiß man, dass viele der Videos von Mitarbeitern des Hotels stammen. Aus Unzufriedenheit mit dem Arbeitgeber dürften sie den Vorfall mit nach außen getragen haben.
Das italienische Luxus-Modelabel Bottega Veneta präsentierte am 9. April seine neue Kollektion im exklusiven Berliner Club Berghain. Vor der Modeschau wurden Beteiligte und Gäste auf den Coronavirus getestet, währenddessen Sicherheitsvorschriften und ein ausgeklügeltes Hygienekonzept eingehalten. So weit, so gut. Schlagzeilen machte aber, was danach passiert ist: In den Sozialen Medien machten Fotos und Videos einer ausgelassenen Aftershowparty die Runde. Ausgangssperre um 21 Uhr, Maskenpflicht, Verbot von großen Treffen von Personen mehrerer Haushalte: Alle Vorschriften wurden, wie auf den Videos zu sehen, konsequent ignoriert. Angeblich wurde an mehreren Orten gefeiert, am prominentesten bekam aber einer der exklusivsten Member-Clubs Deutschlands den Shitstorm zu spüren: das Soho House in Berlin Mitte.
Jetzt weiß man, dass viele der Videos von Mitarbeitern des Hotels stammen. Aus Unzufriedenheit mit dem Arbeitgeber dürften sie den Vorfall mit nach außen getragen haben.
Mitglieder drohen mit Kündigung
Unter den Gästen der Modeschau waren laut Medienberichten Rap-Promis wie Kwes Darko, Skepta, Slowthai und Aex Sossah. Vielleicht brachte die ihre Feierlaune aus Großbritannien mit, wo die Coronabestimmungen mittlerweile deutlich lockerer sind, vielleicht hätte Bottega Veneta sich angesichts des Bad-Boy-Images der Truppe schon bei der Einladung denken müssen, dass die Veranstaltung außer Kontrolle geraten könnte. Jedenfalls wurde im Soho House, das ohnehin vom Label gemietet war, munter weitergefeiert.
Das Soho House ist ein Member-only-Hotel, für dessen Mitgliedschaft Gäste aufwärts von 1600 Euro im Jahr hinblättern müssen. Während dem Rest Deutschlands Feiern in Clubs verboten ist, stößt die illegale Corona-Party natürlich doppelt sauer auf. Soho-Mitglieder zeigen sich online entrüstet über den Vorfall und drohen mit Kündigung: «Ich darf als zahlendes Mitglied aktuell nicht rein, aber die lassen dort eine illegale Party über die Bühne gehen!», schreibt ein Mitglied.
Soho House: «Buchhalter muss Zimmer reinigen»
Laut Soho House-Zentrale in London sei die Party «spontan» entstanden. Die Berliner Zeitung BZ zitiert jetzt Mitarbeiter, die das widerlegen: «Das stimmt nicht. Die Räume waren offiziell gebucht.» Dass die Mitarbeiter so offen über den Vorfall sprechen – viele der im Internet kursierenden Videos stammen laut BZ vom Personal – könnte daran liegen, dass sie sich vom Management schlecht behandelt gefühlt haben. Nachdem Corona-bedingt große Teile des Personals gekündigt wurden, müsse jeder alles machen, ein Buchhalter zum Beispiel auch mal Zimmer reinigen.
Die Party brachte das Fass dann zum Überlaufen. Die Buchungsanfrage sei von der Londoner Zentrale gekommen, ohne Mitspracherecht des Berliner Standortes. General Manager Dominic Hofer antwortete auf eine Anfrage der Bild-Zeitung, dass er über die Vorfälle am 9. April nichts wisse, er sei in Mykonos gewesen. «Ich kann aber versichern, dass das Soho House Berlin nach allen aktuellen Regularien arbeitet und ein Schutz- und Hygienekonzept umsetzt.»