Koch-Weltmeister Axel Rühmann ist gestorben
Er lebte die Kochkunst voller größter Leidenschaft und zauberte seinen Gästen immer ein genussvolles Lächeln ins Gesicht. Unerwartet ist der 71-jährige Koch-Weltmeister Axel Rühmann gestorben. Seinen Lebensabend verbachte er in Peine – seiner niedersächsischen Heimat.
Geboren und aufgewachsen in der Gaststätte „Rühmanns“ in Ölsburg, war er der glücklichste Junge in der Gemeinde als er zur Konfirmation einen Messerkoffer für Profi-Köche geschenkt bekam. Damit war der Grundstein seiner herausragenden Karriere gelegt.
Für die folgenden Jahre verabschiedete sich das Erfolgspaar Rühmann mit einem lachenden und traurigen Auge vom Norden und zog auf die Insel Reichenau im Bodensee. Hier erwartete sie das Hotel „Strandhotel Löchnerhaus“, das von ihnen zu einem der renommiertesten Hotels in der Region etabliert wurde.
Impulsgeber für die Branche
Axel Rühmann war der Sohn einer „Vollblutwirtin“, das bewies er jeden Tag aufs Neue, doch nicht nur persönlich hinter dem Herd. Rühmann hat sich ebenso immer leidenschaftlich für die gesamte Branche engagiert. So war er bereits zu Beginn seiner Laufbahn im Vorstand des DEHOGA Peine und Vizepräsident des DEHOGA Niedersachsen. Hier konnte er dem gesamten Hotel- und Gaststättengewerbe Deutschlands neue Impulse geben.
Die Schaffung des Deutschen Wirtebriefs ist maßgeblich aufgrund Rühmanns Initiative entstanden – auch Quereinsteiger sollten damit die Möglichkeit zu einer gastronomischen Ausbildung erhalten. Ebenso erreichte er nachhaltige Erfolge im Kampf gegen die Schwarzgastronomie. Axel Rühmann hat sich zudem als Vorsitzender der Senator-Willy-Heyrath-Stiftung stark gemacht.
Zahlreiche Auszeichnungen
Außerordentliche Koch-Leistungen erbrachte Axel Rühmann als Mitglied der Deutschen Köche Nationalmannschaft (1988-1992). Auf der „Internorga“ gewann der Küchenmeister den großen Preis der Hansestadt Hamburg, auf der „Expogast“ in Luxemburg erhielt er zwei Goldmedaillen und auf der IKA/Olympiade der Köche in Frankfurt erzielte er einen Vize-Weltmeistertitel. Es folgten zahlreiche weitere Auszeichnungen und 1987 setze Rühmann bei der Kochweltmeisterschaft „American Culinary Classic“ in Chicago seinen Erfolgen ein besonderes Sahnehäubchen auf: Als Mitglied der Nationalmannschaft des Verbands der Köche Deutschland e.V. errang Rühmann zwölf Goldmedaillen sowie drei große Preise für die beste kalte und warme Küche. Ein bis dato einmaliger Erfolg einer Nationalmannschaft.
Während der Zeit am Bodensee trieb Axel Rühmann das Vorankommen der Branche und die damit verbundenen Chance für den Nachwuchs gleichermaßen voran. Er trat voller Engagement in den Bodensee Kochverein e.V. ein und wurde in den folgenden Jahren zum Vorsitzenden bzw. Ehrenvorsitzenden ernannt.
Einsatz für den Verband Deutscher Köche Deutschland
Des Weiteren war Rühmann Mitglied im Weltkochverband World Association of Chefs´ Societies (WACS). Seit 2001 gehörte er zum Präsidium des Verbands Deutscher Köche Deutschland (VKD). Axel Rühmann agierte als Vizepräsident und anschließend als Präsident und erhielt die Goldmedaille und Präsidentennadel des VKD.
Nach der aktiven Zeit war Rühmann auf vielen nationalen und internationalen Kochwettbewerben als Juror im Einsatz – unter anderem in Glasgow, Moskau, Dubai, Budapest und Singapur. Privat galt sein leidenschaftliches Engagement neben seiner Familie und Freunden der Jägerei.
Axel Rühmann war von ganzem Herzen Koch, Gastgeber und Fach-Mentor. Und so sagte er einmal: „Es gibt keine aufrichtigere Liebe, als wie die zum Essen!“ Er hinterlässt zwei Töchter, die seine Leidenschaft in ihren jeweiligen Branchen weiterführen.