Diese Köchin schreibt Geschichte
Fermentierter Reiskuchen, Pilz-Püree und eine Beilage aus Kochbanane. Die westafrikanische Küche gewinnt in London immer mehr an Bedeutung, freut sich de Köchin Adejoké Bakare, die in Großbritannien diese Woche ihren ersten Michelin-Stern erhalten hat und damit in die Michelin-Geschichte eingeht.
Fermentierter Reiskuchen, Pilz-Püree und eine Beilage aus Kochbanane. Die westafrikanische Küche gewinnt in London immer mehr an Bedeutung, freut sich de Köchin Adejoké Bakare, die in Großbritannien diese Woche ihren ersten Michelin-Stern erhalten hat und damit in die Michelin-Geschichte eingeht.
Adejoké Bakare ist die Gründerin und Chefköchin vom Michelin-prämierten Restaurant Chishuru. Das Lokal, das sich auf moderne westafrikanische Küche spezialisiert hat, begann im September 2020 als Pop-up. Es zog dann an verschiedene Standorte in London, bevor es im September 2023 ein festes Zuhause in Fitzrovia fand.
Bakare sagt, ihr Erfolg fühle sich «ziemlich surreal» an. «Es ist noch nicht bei mir angekommen», meint sie. «Bis heute Morgen war ich nur darauf konzentriert, die Auszeichnung selbst zu genießen, wofür ich sehr geehrt bin. Aber wenn ich heute die Reaktionen in den sozialen Medien sehe, fange ich auch an, ein Gewicht der Verantwortung auf meinen Schultern zu spüren, und das ist schön.»
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Die Gerichte umfassen unter anderem Sinasir (fermentierter Reiskuchen), Moi Moi (Bohnentorte) und Ekoki (Maiskuchen) und kommen bei den Londonern sehr gut an.
Bakare über ihr Restaurant: «Wir sind an vorderster Front der westafrikanischen Küche, es gibt noch viel zu tun, also konzentrieren wir uns darauf und bauen und wachsen einfach so weiter. In vielerlei Hinsicht ist es unglaublich befreiend, eine unabhängige Restaurantbesitzerin und Köchin zu sein. Wir machen unsere eigenen Regeln, wir müssen niemandem Rechenschaft ablegen, wir machen einfach unser eigenes Ding. Als Woman of Color und Köchin bin ich mir nicht sicher, ob ich es auf andere Weise hätte machen können.»
Sie fügt bei ihrer Rede außerdem hinzu: «Unsere Speisen kann man jedoch nicht als ’nigerianisch› bezeichnen, da es hier keine einheitliche Esstradition gibt. Ein Großteil der kulinarischen Geschichte stammt aus der Zeit vor den Linien auf einer Landkarte. Meine Eltern sind Yoruba und Igbo, und ich bin im Hausa-Gebiet aufgewachsen, also ist meine Küche von allen drei kulinarischen Stilen geprägt.»
Die meisten ihrer Kunden seien mit westafrikanischer Küche nicht vertraut, was es ihnen ermögliche, bei Chishuru auf «Entdeckungsreise» zu gehen. «Eine der schönsten Dinge beim Betreiben des Restaurants ist es, den Gästen etwas Neues vorzustellen.»
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Ihre Liebe zum Essen und Kochen hat schon früh gestartet. Bereits im Alter von 11 Jahren begann sie damit, Kochbücher zu sammeln. Aber sie wurde ermutigt, konventionellere Karrierewege einzuschlagen, und studierte Biowissenschaften an der Universität in Kaduna, im Norden Nigerias. «Meine kulinarische Erfahrung bis zu diesem Zeitpunkt bestand darin, einen Fisch- und Pommes-Wagen zu betreiben, während ich studierte.»
Sie zog nach Großbritannien und arbeitete in verschiedenen Branchen, darunter die Pflege- und Immobilienverwaltungsbranche. Da sie schon immer davon geträumt hatte, ein Restaurant zu eröffnen, veranstaltete sie 2017 ein Supperclub, bevor sie einen Wettbewerb in Brixton Village gewann, um ein dreimonatiges Pop-up-Restaurant zu eröffnen.
Auf die Frage, ob die Branche vielfältiger sein müsse, sagt Bakare: «Absolut. Besonders in London, wo es so viel Essen gibt, so viele Menschen, du kannst die Welt essen, wenn du willst, wenn du weißt, wo du suchen musst. Ich glaube, mehr Veröffentlichungen, mehr Food-Autoren sollten rausgehen und all das erkunden.»
Der Chefinspektor von Michelin in Großbritannien sagte, Bakares «Stil ist einzigartig und das Restaurant spiegelt wunderbar ihre Persönlichkeit und ihr Kochen wider – es ist lustig, lebendig, großzügig und unglaublich angenehm».