Das Geheimnis hinter dem Gault&Millau «Koch des Jahres» Hannes Müller

Haubenkoch Hannes Müller im steilen Höhenflug: Wie er es vom romantischen Weissensee an die kulinarische Spitze geschafft hat.
November 20, 2024

Am vergangenen Montag lachte er von den Titelblättern unzähliger Medien: Hannes Müller, der bodenständige Koch und Gastgeber aus Kärnten, wurde vom renommierten Gourmetführer Gault&Millau zum „Koch des Jahres 2025“ ernannt.

„Auf seine Teller kommt, was die Gärten und Wiesen rund um den See hergeben – und zwar nur dann, wenn die entsprechenden Kräuter das hergeben, was er für seine Gerichte braucht.“ – So einfach, prägnant und doch genial lautet die Beschreibung vom Guide Gault&Millau 2025 … und weiter: „Wer derart stark in seiner Region verwurzelt ist und gleichzeitig so einen klaren Blick auf die Zukunft hat, hat diese Auszeichnung mehr als verdient.“

Diese Auszeichnung ist mehr als ein simpler Titel – sie ist eine Würdigung seines außergewöhnlichen Engagements für Regionalität, Nachhaltigkeit und eine Küche, die Tradition und Moderne gekonnt verbindet.

Doch wer ist der Mann, auf den gerade alle Gourmet-Augen gerichtet sind und was macht ihn so besonders?

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Der Spitzenkoch vom Weissensee: Hannes Müller und sein Vier-Hauben-Restaurant «Die Forelle». – Foto: Kernmayer Photography/Johannes Kernmayer

Ein Leben für die Region

Am vergangenen Montag lachte er von den Titelblättern unzähliger Medien: Hannes Müller, der bodenständige Koch und Gastgeber aus Kärnten, wurde vom renommierten Gourmetführer Gault&Millau zum „Koch des Jahres 2025“ ernannt.

„Auf seine Teller kommt, was die Gärten und Wiesen rund um den See hergeben – und zwar nur dann, wenn die entsprechenden Kräuter das hergeben, was er für seine Gerichte braucht.“ – So einfach, prägnant und doch genial lautet die Beschreibung vom Guide Gault&Millau 2025 … und weiter: „Wer derart stark in seiner Region verwurzelt ist und gleichzeitig so einen klaren Blick auf die Zukunft hat, hat diese Auszeichnung mehr als verdient.“

Diese Auszeichnung ist mehr als ein simpler Titel – sie ist eine Würdigung seines außergewöhnlichen Engagements für Regionalität, Nachhaltigkeit und eine Küche, die Tradition und Moderne gekonnt verbindet.

Doch wer ist der Mann, auf den gerade alle Gourmet-Augen gerichtet sind und was macht ihn so besonders?

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Der Spitzenkoch vom Weissensee: Hannes Müller und sein Vier-Hauben-Restaurant «Die Forelle». – Foto: Kernmayer Photography/Johannes Kernmayer

Ein Leben für die Region

Hannes Müller leitet gemeinsam mit seiner Frau Monika das Genießerhotel „Die Forelle“ am malerischen Weissensee in Kärnten. Bereits seit Jahren hat sich Müller einen Namen als Vorreiter einer konsequent nachhaltigen Küche gemacht.

Seine Philosophie, die er „Berg.See.Küche“ nennt, basiert auf der tiefen Verbundenheit zur Natur seiner Heimat. Was das bedeutet? Müllers Küche ist nahezu vollständig autark und regional. Er arbeitet eng mit rund 35 lokalen Produzenten zusammen, die er persönlich kennt, und schöpft dabei aus der natürlichen Fülle der umliegenden Berg- und Seenlandschaft.

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Der Familienbetrieb am malerischen Weissensee. – Foto: Ferdinand Neumüller

Besonders bemerkenswert ist, dass Müller auf importierte Waren nahezu vollständig verzichtet. Hummer, Garnelen oder Trüffel sucht man in seinem Menü vergeblich. Stattdessen finden sich heimische Fische wie Reinanken aus dem Weißensee, Wildkräuter aus den umliegenden Wiesen oder Gemüse, das im hoteleigenen Garten gedeiht.

Im Winter, wenn die Auswahl an Frischprodukten schwindet, zaubert er kreative Gerichte aus Wurzelgemüse oder fermentierten Lebensmitteln. Diese enge Bindung an die Natur prägt nicht nur den Geschmack seiner Küche, sondern auch ihre Ästhetik – Müller schafft es, die alpine Umgebung auf den Teller zu bringen.

Nachhaltigkeit als Leitmotiv

Was Hannes Müller von anderen Spitzenköchen unterscheidet, ist seine kompromisslose Haltung gegenüber Nachhaltigkeit. Müllers Küche folgt der „Nose-to-Tail“- und „Cradle-to-Cradle“-Philosophie, die darauf abzielt, jedes Produkt vollständig zu verwerten und Abfälle bestmöglich zu vermeiden.

Für ihn bedeutet das: Jedes Teil eines Tieres oder einer Pflanze findet eine kulinarische Verwendung, sei es als Brühe, Einlage oder Beilage.

Sein umweltbewusstes Engagement geht zudem über die Küche hinaus. Der Betrieb des Spitzenkochs setzt auf erneuerbare Energien und umweltschonende Technologien, etwa durch die Nutzung von Solarenergie und regionale Kreislaufwirtschaft. Dieser ganzheitliche Ansatz hebt ihn von der Masse ab und zeigt, dass Spitzengastronomie auch ökologisch verantwortungsvoll sein kann.

Kulinarische Kreativität und Vision

Müllers Menüs sind nicht nur eine Hommage an die Natur, sondern auch ein Beweis für seine kreative Kochkunst. Jedes Gericht erzählt eine Geschichte – von der Landschaft, den Produzenten und den Jahreszeiten, dabei präsentiert Müller traditionelle Zutaten auf moderne Weise. Seine Gerichte sind geprägt von Klarheit, Aromenvielfalt und einer tiefen Verbundenheit zu seiner Heimat.

Doch Müller ist nicht nur Koch, sondern auch ein Botschafter für die Region. Mit seinem 2024 erschienenen Buch „Wie schmeckt der Weißensee?“ hat er der kulinarischen Vielfalt seiner Heimat ein Denkmal gesetzt.

Darin porträtiert er nicht nur seine Gerichte, sondern auch die Menschen und Produzenten, die hinter den Zutaten stehen. Dieses Buch ist mehr als ein Kochbuch – es ist eine Liebeserklärung an die Region.

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Familie steht beim Betrieb an oberster Stelle: Erika, Monika, Hans, Hannes, Hanna, Moritz und Lorenz Müller. – Foto: Inge Prader

Eine wohlverdiente Auszeichnung

Die Wahl zum „Koch des Jahres 2025“ durch Gault&Millau ist eine wohlverdiente Anerkennung für einen Mann, der die kulinarische Welt mit seiner Vision bereichert. Während viele Köche nach Luxus und Exotik streben, zeigt Müller, dass wahre Innovation in der Rückbesinnung auf das Ursprüngliche liegt. Seine Arbeit ist ein Beweis dafür, dass Nachhaltigkeit und Genuss Hand in Hand gehen können.

Für Hannes Müller ist die Auszeichnung kein Endpunkt, sondern ein Ansporn, seine Philosophie weiter voranzutreiben. „Ich möchte zeigen, dass die Zukunft der Gastronomie in der Verbindung von Natur, Qualität und Verantwortung liegt“, erklärte er in einem Interview. Mit seiner Vision und Leidenschaft hat er nicht nur die Gourmetwelt beeindruckt, sondern auch ein Beispiel für eine neue Generation von Köchen gesetzt. Der „Koch des Jahres 2025“ ist ein Vorbild – nicht nur für seine Kollegen, sondern für uns alle.

www.dieforelle.at

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