Berufswechsel: Hunderttausende während Pandemie aus Gastro abgewandert
Kein anderer Berufsbereich hat relativ so viele Beschäftigte verloren, wie die Gastronomie und Hotellerie. Knapp 216.000 Personen haben im Pandemie-Jahr 2020 das Berufsfeld verlassen, laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW).
Kein anderer Berufsbereich hat relativ so viele Beschäftigte verloren, wie die Gastronomie und Hotellerie. Knapp 216.000 Personen haben im Pandemie-Jahr 2020 das Berufsfeld verlassen, laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW).
Von den 788.604 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland haben sich also mehr als jeder Vierte für einen neuen Beruf in einer anderen Branche entschieden.
Zwar gab es auch Wechsel von außerhalb in die Branche, allerdings seien nur etwa 116.770 solche Fälle verzeichnet worden. Unterm Strich ergibt sich ein Minus von knapp 100.000 Angestellten in der Branche.
Die meisten, die das Gastgewerbe verlassen haben, haben neue Beschäftigung im Verkauf gefunden.
«Es ist davon auszugehen, dass das Sicherheitsbedürfnis der Beschäftigten in der Krisenzeit stark zugenommen hat, und dass Berufe, die eine hohe Stabilität signalisieren, deswegen an Beliebtheit gewonnen haben», schreiben die Autorinnen der Studie, Anika Jansen und Paula Risius.
In den Verkaufsberufen können sich Arbeitszeiten oft besser mit dem Privatleben vereinbaren. Darum raten die Autorinnen Arbeitgebern, beispielsweise zu prüfen, ob flexible Arbeitszeitregelungen möglich wären. Langfristig seien weiterhin politische Initiativen notwendig, um den Fachkräftemangel einzudämmen.
Der ganze Bericht: Jansen, Anika / Risius, Paula, 2022, Sorgenkind Gastro?. Berufswechsel in der Corona-Pandemie, IW-Kurzbericht, Nr. 60, Köln