The Woo Woo Bar: Sex im Kopf, Porno im Glas

Was haben Promiskuität, ein waschechter Porno-Shop und der Welthit „Purple Rain“ von Ikone Prince mit einer der angesagtesten Speakeasy-Bars in Manhattan zu tun? Genau das wird jedem klar, der sich auf eine skurril-­nostalgische Zeitreise in The Woo Woo NYC begibt. Und sich eine Nacht der extravaganten Bar-Ekstasen gönnt ...
Oktober 17, 2024 | Text: Claudio Honsal | Fotos: The Woo Woo Bar NY/Josh Sells Photography

Sex sells. Und ebenso alles andere, was mit den 80ern zu tun hat. Das haben unzählige Studien in New York ergeben. Also: Warum nicht ein geiles Barkonzept aus dieser Gemengelage kreieren? Das hat sich Frank Oley nicht nur gedacht, sondern direkt umgesetzt.

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Schriller geht’s nimma! Creativ Director Autumn Mishler, Mixologe Frank Oley und Graffiti-Künstler Brandon Cruz hauchten dem The Woo Woo NYC knallig-schrilles Leben ein.

Sex sells. Und ebenso alles andere, was mit den 80ern zu tun hat. Das haben unzählige Studien in New York ergeben. Also: Warum nicht ein geiles Barkonzept aus dieser Gemengelage kreieren? Das hat sich Frank Oley nicht nur gedacht, sondern direkt umgesetzt.

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Schriller geht’s nimma! Creativ Director Autumn Mishler, Mixologe Frank Oley und Graffiti-Künstler Brandon Cruz hauchten dem The Woo Woo NYC knallig-schrilles Leben ein.

Und zwar gemeinsam mit dem hospitalityerfahrenen ­Brüderpaar Michael und Patrick McNamee, mit denen er am 5. Mai 2022 eine neue Ära in der Barhistorie des Big Apple einläutete. Eine schrille, bunte, aphrodisierende Zeitkapsel, von der er sagt: „So etwas hätten wir in Virginia oder Georgia niemals eröffnen können.“

Aber warum eigentlich? Um das zu begreifen, muss man erst einmal in die durchgeknallte Barwelt von The Woo Woo NYC eintreten …

Schlüpfrig geht’s in die Unterwelt

Hereinspaziert! Links neben dem beliebten Irish Pub Mean Fiddler – ebenfalls im Besitz der McNamees – an der 47th Street in Midtown West Manhattan gelegen, befindet sich der Eingang zum crazy Speakeasy-Hotspot. Die Aufschrift ist dezent gehalten: „Come As You Are!“. Rein geht’s ins unterirdische Vergnügen allerdings nur für Über-21-Jährige; aus Gründen.

Nach Betätigung der Türklingel braucht’s noch das richtige Passwort. Spoiler: Momentan lautet es „Hocus Pocus let me Stroke this!“ Änderungen des stets schlüpfrigen Einlass-Spruches sollte man vorab über Insider checken – oder auf der Homepage.

„Noch nie über einen Porno-Shop eine Bar betreten?“
Frank Oley stellt spezielle Fragen

Jetzt geht es jedenfalls nur noch bergab. Über eine steile Treppe, gesäumt von schrillen Neonlichtern, schmuddeligen Plakaten, grellen Graffitis, bemalt mit Liebesbotschaften des renommierten New Yorker Künstlers Brandon Cruz. Weiter in einen Raum, der wie ein voll funktionstüchtiger Sex-Shop aussieht – und es auch ist. Lust- und liebevoll gestaltet, auf Shabby-Chic von Kreativ-Direktorin Autumn Mishler restauriert.

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„Purple Rain“-Cocktail zu Ehren von Prince, denn der Musiker hat im WooWoo viel mitzureden.

„Wir haben einen original Erotik-Shop aus 1985 hier etabliert. Natürlich kann man auch besondere Mitbringsel erstehen!“, erklärt Oley mit schmutzigem Unterton. In den Regalen finden sich Dildos aller Größen und Farben, Michael-Myers-VHS-Kassetten, SM-Handschellen sowie Spielzeuge und erotische Literatur. An den Wänden Nacktposter und Playboycovers. Wie gesagt: Sex sells!

Remineszenz an das Teuflische

„Vor der Disney-Kommerzialisierung des Times Square in den 1990ern war diese Gegend als ‚The Deuce‘ bekannt. Genau da wollten wir ansetzen“, erklärt Oley das anrüchige Konzept. Unterwelt, sexuelle Promiskuität, Peepshows und Prostitution beherrschten „The Deuce“, das teuflische Viertel am Square.

„Wir lassen diese Atmosphäre aufleben. Wir sind hier. Wir sind wild. Wir sind offen. Wir sind ­Freaks!“ Ein Konzept, das punktet, in New York und vor allem auf Social Media. „Im Woo Woo beginnen TikTok-Dramen, ­Instagram-Komödien und ganz private Sitcoms! Das Publikum reicht von 21 bis 85. Bei uns vibriert es, herrscht Leben und Fun.“

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Eindeutige Zweideutigkeiten in Kombination mit dem Woo-Woo-Logo.

„In dieser New Yorker Gegend kann man machen, was man will. Das tun wir!“
Frank Oley, Mitbegründer des The Woo Woo

Weiter geht es – nach dem Pornoladen kommt das eigentliche Herz. Die Bar, in der 140 Gäste Platz und Vergnügen finden. Hier tönt die musikalische Zeitmaschine glasklar aus den Boxen und erinnert an den Zenit der Grunge-Punk-Ära. Retro, wohin man blickt: von der Pac-Man-Konsole über den Super-Mario-Automaten bis hin zum omnipräsenten, plastischen Woo-Woo-Logo, das auch als Platzteller dient: eine Vinyl-LP, darauf zwei schneeweiße Kokain-Lines und ein zerknittertes Plastiksäckchen mit Liquid-Acid gefüllt.

„Keine Angst, alles Fake! Die Bar soll ein geselliger, wilder, freier Ort sein, solange man andere mit Respekt behandelt und keinen Scheiß baut. Den wahren Kick holen wir uns hier heute durch die Stimmung und die Cocktails“, beschwichtigt Oley.

Blowjob, aber bitte mit Sahne …

Selbstredend verspricht auch die Woo-Woo-Getränkekarte mit 15 Signature Cocktails Erotik und 80er-Feeling pur in flüssiger Form. Ob nun der „Spit Or Swallow“ mit Jalapeño infused Tequila, Blue Curacao, Pineapple Juice, Lime ­Citrus, der „Dirty Dancing“ aus Vodka, Passion Fruit, Lime & Prosecco mit Flambéed Meringue oder der allererste Cocktail, den Mixologe Oley für die Bar kreiert hat.

Der „Purple Rain“ mit Gin, Lemon Grass, Mint, Celery, Pink Peppercorn und Butterfly Pea Cube. Jeder Drink ­erzählt eine Geschichte. „Purple Rain musste sein, ich war beim letzten Prince-Konzert in Conneticut in Reihe zwei. Für mich ein Gott der 80er!“

Und, dann wäre da noch der meistgemixte Shot einer langen Woo-Woo-Nacht, der mit einem Sahnehäubchen gekrönte „Blow Job“. „Bei uns wird dieser ikonische Shot freihändig, nur mit den Lippen direkt von der Theke in den Mund getrunken. Ein Renner!“ Und nach dem Sex-Shop der logische Abgang.

 

The Woo Woo NYC
Nicht nur die Location im Herzen des Big Apple macht das neueste Bar-Projekt des renommierten Hospitality-Brüderpaares Michael und Patrick McNamee zur momentan angesagtesten Speakeasy-Bar in Manhattan. Erst recht das Konzept von The Woo Woo NYC, direkt ums Eck vom Times Square, flashed und bietet eine burlesque, durchgeknallte Zeitreise in den Underground und die schrille Welt der 80ies. Vom Retro-Sex-Shop über Neo- und Graffiti-Kunst bis hin zu nostalgischen -Super-Mario-Automaten, der Musik und den Signature Cocktails im Sinne des Jahrzehnts wird eine einmalige Bar-Atmosphäre geboten, die ihresgleichen sucht!

www.thewoowoonyc.com

 

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