Kollektiv Terroir Festival: Bester Boden für viel Weinwissen
Man kann getrost behaupten: Es gibt keinen besseren Boden für eine Veranstaltung mit dem Namen „Kollektiv Terroir Festival“ als die Weinmanufaktur von Clemens Strobl am Wagram in Niederösterreich. Sogar die Spätsommersonne wollte dabei sein – und streckte ihre Fühler aus, um es den gut 500 Gästen gemütlich zu machen. Doch es stand nicht bloß entspanntes Kosten im Vordergrund, sondern auch Fachliches.
Man kann getrost behaupten: Es gibt keinen besseren Boden für eine Veranstaltung mit dem Namen „Kollektiv Terroir Festival“ als die Weinmanufaktur von Clemens Strobl am Wagram in Niederösterreich. Sogar die Spätsommersonne wollte dabei sein – und streckte ihre Fühler aus, um es den gut 500 Gästen gemütlich zu machen. Doch es stand nicht bloß entspanntes Kosten im Vordergrund, sondern auch Fachliches.
Viel Fachwissen an einem Ort
So konnte man unterschiedlichen Fachleuten und Winzern in Keynotes lauschen – wie etwa den Ausführungen von Professor Albert Stöckl (IMC Krems), der in seinem Vortrag „Natural vs. Terroir“ spannende Visionen und Überlegungen offenbarte. Ebenfalls hochinteressant, der Ausflug von Sommelier Franz Messeritsch und Winzer
Primož Lavrenčič (Burja Estate) ins slowenische Vipava Valley oder die Erkenntnisse von Winzerin Elisabetta
Foradori zum Thema „Teroldego – Einzellagen und alte Weine: «Nicht minder interessant die Classes – wie etwa jene von Peter Honegger. Gemeinsam mit Bella Babbit (NoMad London) und Natalia Kozlowska (Harrods London, Head Sommelière) erkostete er das Thema „The New French Wine“ und mit Terry Kandylis ging’s bei ihm um „Future Classics in the Making.»
Vor allem um die Zukunft der Sommelier-Welt ging es beim Rolling Pin Panel, das unter dem Thema „Future Changes in the Labor Market“ stand. Moderiert von Rolling Pin-Redaktionsmanager Johannes Stühlinger, gaben gleich vier Fachleute tiefe Einblicke: Sommelière Elena Rameder, Andreas Wickhoff (Master of Wine, Weingut Bründlmayer), Sommelier Sebastian Höpfner (Taubenkobel) und Weinakademiker Fabio Gölles (Weinbar GlouGlou) versuchten die aktuellen Probleme am Arbeitsmarkt zu detektieren und gleichzeitig Lösungen anzubieten.
„Wir erleben aktuell das Phänomen, dass aufgrund von zu geringer Nachfrage kaum Sommelier-Ausbildungen zustande kommen, gleichzeitig aber der Markt nach Sommeliers fragt“, monierte Rameder. Dass die Ausbildung relevant ist, betonte auch Wickhoff aus seiner Erfahrung – und sieht das Problem Fachkräftemangel ebenfalls als massives und aktuell schwer lösbares. Gölles wiederum, aktuell einer der jüngsten Weinakademiker Österreichs, setzt in seiner Weinbar in Graz unter anderem aus diesem Grund auf überraschende Öffnungszeiten: „Ab 19.30 ist bei uns zu. Daydrinking mit viel Wissenstransfer ist unser Credo“, sagt er und ist überzeugt, damit auch seine Generation anzusprechen und langfristig für das Thema Wein begeistern zu können.
Höpfner ortet zudem eine von der Branche noch zu wenig aktivierte Quelle: „Digitalisierung und Künstliche Intelligenz werden noch viel zu wenig genutzt“. Nächstes Jahr gibt es beim „Kollektiv Terroir Festival“ vielleicht auf all das schon neue Antworten.