Urgestein der Branche – Adi Werner
Fotos: Werner Krug
Gastronomie-Unikat
Adi Werner, der Paradehotelier aus Sankt Christoph am Arlberg, ist eines der Aushängeschilder und zugleich Urgestein des Tourismus Österreichs. Seine Auszeichnungen reichen von „Hotelier des Jahres“, Trophée Gourmet „Lebenswerk Gastronomie“ bis hin zum Verdienstkreuz des Landes Tirol sowie Vorarlberg, um nur einige wenige zu nennen. In „seinem“ Hospiz hat schon Wladimir Putin logiert, hier trifft sich die internationale Prominenz. Die Gäste kommen, weil Adi Werner diesem Hotel zu seinem exzellenten Ruf verholfen hat, weil er sich um seine Gäste kümmert wie kein anderer. Adi Werner weiß, was Tiroler Gastfreundschaft ist. Es ist ein bisschen so, als hätte er sie begründet. Das Arlberg Hospiz war in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts das erste 5-Sterne-Haus der Region, mit ihm wurde der qualitativ hochwertige Skitourismus aus der Wiege gehoben. Das Hotel verfügt über die teuerste Suite Österreichs, den erlesensten Weinkeller in Tirol und eine hervorragende Haubenküche.
Partytaugliche Eminenz
Während sich manche Jungspunde bereits kurz nach Mitternacht ins Hotelzimmer aufmachten, war Adi Werner bei der LEADERS OF THE YEAR-Gala mit stattlichen 77 Jahren auch um drei Uhr früh noch topfit. Das Interview am nächsten tag absolvierte der rüstige Erfolgshotelier gewohnt charmant und mit jeder Menge Humor.
Herzliche Gratulation zur Auszeichnung für das Lebenswerk!
Adi Werner: Ach Gott! Das macht das Alter. Aber die Veranstaltung hat mir wirklich jede Menge Spaß bereitet.
Nur das Alter alleine ist für Ihre unzähligen Auszeichnungen bestimmt nicht verantwortlich. Welchen Aufgaben widmen Sie sich denn aktuell?
Werner: Mein vollstes Engagement geht in die Bruderschaft St. Christoph, wo wir mittlerweile beinahe 20.000 Mitglieder zählen und schon 14,5 Millionen Euro für Kinder und Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, auftreiben konnten. Sonst habe ich mehr oder weniger derzeit drei Aufgabenbereiche. Im Hospiz bin ich…
Fotos: Werner Krug
Gastronomie-Unikat
Adi Werner, der Paradehotelier aus Sankt Christoph am Arlberg, ist eines der Aushängeschilder und zugleich Urgestein des Tourismus Österreichs. Seine Auszeichnungen reichen von „Hotelier des Jahres“, Trophée Gourmet „Lebenswerk Gastronomie“ bis hin zum Verdienstkreuz des Landes Tirol sowie Vorarlberg, um nur einige wenige zu nennen. In „seinem“ Hospiz hat schon Wladimir Putin logiert, hier trifft sich die internationale Prominenz. Die Gäste kommen, weil Adi Werner diesem Hotel zu seinem exzellenten Ruf verholfen hat, weil er sich um seine Gäste kümmert wie kein anderer. Adi Werner weiß, was Tiroler Gastfreundschaft ist. Es ist ein bisschen so, als hätte er sie begründet. Das Arlberg Hospiz war in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts das erste 5-Sterne-Haus der Region, mit ihm wurde der qualitativ hochwertige Skitourismus aus der Wiege gehoben. Das Hotel verfügt über die teuerste Suite Österreichs, den erlesensten Weinkeller in Tirol und eine hervorragende Haubenküche.
Partytaugliche Eminenz
Während sich manche Jungspunde bereits kurz nach Mitternacht ins Hotelzimmer aufmachten, war Adi Werner bei der LEADERS OF THE YEAR-Gala mit stattlichen 77 Jahren auch um drei Uhr früh noch topfit. Das Interview am nächsten tag absolvierte der rüstige Erfolgshotelier gewohnt charmant und mit jeder Menge Humor.
Herzliche Gratulation zur Auszeichnung für das Lebenswerk!
Adi Werner: Ach Gott! Das macht das Alter. Aber die Veranstaltung hat mir wirklich jede Menge Spaß bereitet.
Nur das Alter alleine ist für Ihre unzähligen Auszeichnungen bestimmt nicht verantwortlich. Welchen Aufgaben widmen Sie sich denn aktuell?
Werner: Mein vollstes Engagement geht in die Bruderschaft St. Christoph, wo wir mittlerweile beinahe 20.000 Mitglieder zählen und schon 14,5 Millionen Euro für Kinder und Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, auftreiben konnten. Sonst habe ich mehr oder weniger derzeit drei Aufgabenbereiche. Im Hospiz bin ich gemeinsam mit meiner Frau Gerda sowie unserem Finanzchef Aufsichtsratvorsitzender und betreue natürlich nach wie vor unseren umfangreichen Weinkeller und Weinhandel. Meine größte Leidenschaft gilt aber ungebrochen der Gästebetreuung.
In Ihrem Haus sind ja über die Jahrzehnte hindurch die schillerndsten Gäste abgestiegen. Wer ist denn dabei Rekordhalter mit der atemberaubendsten Rechnung?
Werner: Ganz klar der leider bereits verstorbene deutsch-österreichische Unternehmer und Milliardär Friedrich Karl Flick. Über 23 Jahre hindurch war er bei uns Stammgast. Wenn Dr. Flick mit seiner illustren Gästeschar bestehend aus Ministern oder Persönlichkeiten wie Zeitungsverleger Axel Springer antanzte, konnte man sicher sein, dass der Saisonumsatz um bis zu 20 Prozent anstieg.
Weil Sie den Umsatz ansprechen: Wie hat sich denn in den letzten Jahren die Auslastung entwickelt?
Werner: Wir haben die Krise natürlich gespürt. Nicht unbedingt bei den Einzelgästen, aber bei den Seminaren. Seit letztem Winter können wir aber bei den Kongressen und Tagungen wieder etwas zulegen. Gott sei Dank haben wir treue Wiederholungstäter. Bestimmt 70 Prozent unserer Besucher sind Stammgäste.
Und bestimmt auch russische Touristen. Die waren ja lange Zeit vor allem am Arlberg ungern gesehene Gäste. Hat sich dieses Image mittlerweile wieder gewandelt?
Werner: Absolut. Die haben wirklich in allen Belangen dazugelernt und sind längst nicht mehr die herumpöbelnden Saufköpfe, die im Jogginganzug ins Gourmetrestaurant marschieren. Viele leisten sich vor einem Besuch bei uns sogar einen Zwischenstopp in Paris, wo sie ihre Ladys mit feinsten Haute-Couture-Kleidern ausstatten. Und beim Wein ist erfreulicherweise auch nicht nur mehr der Betrag neben dem Weingut die Kaufmotivation.
Forcieren Sie eigentlich nach wie vor Ihr Faible für exklusive Großflaschen?
Werner: Aber klar. Nach wie vor reise ich seit nunmehr 32 Jahren zwei Mal im Jahr ins Bordeaux und kaufe jedes Jahr bei 30 Châteaus jeweils mindestens sechs Flaschen. Somit lagert im Weinkeller auf der Hospiz-Alm eine der weltweit größten Sammlungen an Weinen in Großflaschen.
Auch wenn Sie nicht mehr Hauptprojektleiter im Hospiz sind, verraten Sie uns doch bitte noch die zukünftigen Pläne des Hauses?
Werner: Also was ich vielleicht schon verraten darf: Wir planen ein 25-Millionen-Euro-Projekt. Es sollen 16 Suiten, also besser gesagt Residenzen, in einem Appartementhaus, das mit dem Hospiz unterirdisch verbunden sein soll, entstehen. Diese wollen wir an zahlungskräftige Kunden verkaufen, jedoch mit der Bedingung, dass sie bei Nichtbenützung vermietet werden können.