Mein größter Fehler: Alexander Herrmann
Das Geheimnis des Profis
Zu der Frage, was sein größter Fehler im Leben war, sagt Alexander Herrmann schlicht: „Ich nehme Fehler nur bedingt wahr.“ Ist das vielleicht schon das Geheimnis der Profis? Sich nicht lange an missglückten Momenten aufhalten und einfach weitermachen?
„Ja“, sagt Herrmann, „weil Fehler der normale Prozess auf dem Weg zum Gewinner sind! Es gibt keinen Gewinner, der nicht unzählige Fehler gemacht hat. Irgendwann hat man so viel Erfahrung im Fehlermachen, dass man als Experte auftreten kann“, sagt der Franke amüsiert. Gerade ist er mit seiner Live-Koch-Show „Schnell mal was Gutes!“ auf Deutschlandtour und unterhält die Besucher mit einer Mischung aus Stand-up-Comedy und Geheimtipps aus der Gourmetküche.
Alexander Herrmann ist Fernsehkoch der ersten Stunde. Derzeit ist er als Jurymitglied von „The Taste“ zu sehen, tourt mit seiner eigenen Stand-up-Comedy-Koch-Show durch Deutschland und moderiert die Sendung „Kampf der Köche“.
Der große Küchenchef und seine Weisheiten
Dann wird Herrmann aber doch kurz ernst und überlegt. „Mein größter Fehler war, dass ich zu lange an den Weisheiten der klassischen Gourmet- und Kochszene festgehalten habe.“ Aufgewachsen im Landkreis Kulmbach in einer Hotelierfamilie in Wirsberg, erfuhr er schon früh, worauf es in der Fine-Dining-Szene vermeintlich ankam: „auf den großen Küchenchef und seine Weisheiten“.
Vor 30 Jahren seien noch „egogetriebene Speisekarten“ geschrieben worden. „Entsprechend hierarchisch ging es in der Küche zu“, erinnert sich Herrmann, „und ich habe immer gedacht, das muss so sein.“
Das Geheimnis des Profis
Zu der Frage, was sein größter Fehler im Leben war, sagt Alexander Herrmann schlicht: „Ich nehme Fehler nur bedingt wahr.“ Ist das vielleicht schon das Geheimnis der Profis? Sich nicht lange an missglückten Momenten aufhalten und einfach weitermachen?
„Ja“, sagt Herrmann, „weil Fehler der normale Prozess auf dem Weg zum Gewinner sind! Es gibt keinen Gewinner, der nicht unzählige Fehler gemacht hat. Irgendwann hat man so viel Erfahrung im Fehlermachen, dass man als Experte auftreten kann“, sagt der Franke amüsiert. Gerade ist er mit seiner Live-Koch-Show „Schnell mal was Gutes!“ auf Deutschlandtour und unterhält die Besucher mit einer Mischung aus Stand-up-Comedy und Geheimtipps aus der Gourmetküche.
Alexander Herrmann ist Fernsehkoch der ersten Stunde. Derzeit ist er als Jurymitglied von „The Taste“ zu sehen, tourt mit seiner eigenen Stand-up-Comedy-Koch-Show durch Deutschland und moderiert die Sendung „Kampf der Köche“.
Der große Küchenchef und seine Weisheiten
Dann wird Herrmann aber doch kurz ernst und überlegt. „Mein größter Fehler war, dass ich zu lange an den Weisheiten der klassischen Gourmet- und Kochszene festgehalten habe.“ Aufgewachsen im Landkreis Kulmbach in einer Hotelierfamilie in Wirsberg, erfuhr er schon früh, worauf es in der Fine-Dining-Szene vermeintlich ankam: „auf den großen Küchenchef und seine Weisheiten“.
Vor 30 Jahren seien noch „egogetriebene Speisekarten“ geschrieben worden. „Entsprechend hierarchisch ging es in der Küche zu“, erinnert sich Herrmann, „und ich habe immer gedacht, das muss so sein.“
Irgendwann habe er dann aber festgestellt:
Ob die Küchenchefs da waren oder nicht, wir haben genauso gut gekocht. Es war stets eine Teamleistung.
Alexander Herrmann über seine Erkenntnis als junger Koch.
Ein Schlüsselmoment in seiner Karriere
Ein Schlüsselmoment für den späteren Fernsehkoch, Moderator und Kochbuchautor. Es muss in den Jahren 1993 bis 1995 gewesen sein, als dem jungen Herrmann diese Zusammenhänge aufgingen. Er begann, sich von starren Autoritäten zu lösen und auf seine eigenen Fähigkeiten und Instinkte zu vertrauen.
„Dieser Prozess hat bestimmt zehn Jahre gedauert“, schätzt er rückblickend. Die Erkenntnis: „Du musst deine eigene Haltung entwickeln und dich und andere daran messen, egal was passiert.“ Diese neue Herangehensweise ließ ihn alles bisher Gelernte auf den Prüfstand stellen.
Die Macht der Kritiker und Journalisten
Parallel dazu setzte er sich auch mit der Macht der Kritiker und Journalisten auseinander. „Ich habe damals einen der größten Chefkritiker der Kochszene beobachtet und festgestellt, dass er sich in seinen Bewertungen mehrmals widersprochen hat, stets dieselben Attitüden formulierte. Dass es ihm nicht um die Sache an sich ging, sondern schlicht um die eigene Machterhaltung.“
Namen nennen will er nicht, es ist über 20 Jahre her. Aus Herrmanns Sicht hatte diese Art der Bewertung allerdings „schon fast kriminelle Züge“. Doch es ist eine Sache, etwas zu erkennen. Die andere Sache ist, sich davon frei zu machen und es nicht an sich heranzulassen.
Schließlich setzte sich der aufstrebende Koch mit „seinem Kritiker“ an einen Tisch und fragte ihn persönlich, warum es in seinen Artikeln eigentlich nicht um eine fachliche Bewertung seiner Gerichte, sondern nur um persönliche Beleidigungen gehe. Unter anderem bezeichnete der Kritiker ihn als „Zirkuskoch“, eine herablassende Anspielung auf seine Arbeit in der Palazzo-Show in Nürnberg.
Dann hatten wir in der nächsten Runde auf einmal noch weniger Punkte und wurden noch schlechter bewertet. Das fand ich sehr bezeichnend und aufschlussreich.
Unbedeutende Kritik
Für Herrmann war diese Art der Kritik mit einem Mal unbedeutend geworden. „Du musst dich davon lösen, dass das, was sie schreiben, ein ernst zu nehmendes Feedback ist. Das ist es nicht.“ Sein größter Fehler sei gewesen, „an ein System zu glauben, das gar kein System war. Je mehr ich von der Selbstverliebtheit mancher Kritiker erfuhr – die mehr am eigenen Machterhalt als an der Zukunft der Branche interessiert waren –, desto schockierter war ich.“ Gleichzeitig war es jedoch eine befreiende Erkenntnis für den Sternekoch aus Franken.
Dankbar ist Herrmann, dass die sozialen Medien und das Internet die Übermacht der „falschen Kritiker“ auf ein normales Maß heruntergebrochen haben. „Das macht es schwerer, jemanden willkürlich runterzuschreiben.“ Dabei betont Herrmann jedoch ausdrücklich, dass es auch herausragend qualifizierte Fachjournalisten gebe, die er persönlich sehr schätze, „weil sie sich bemühen, so objektiv und losgelöst wie möglich“ zu schreiben. „Wichtig ist, dass man auf Augenhöhe miteinander reden kann“.
www.alexander-herrmann.de