Im Grazer Palais Trauttmansdorff neu entstandenen Kunstraum&Kulinarium kommt der Kunstliebhaber auch im kulinarischen Bereich voll und ganz auf seine Rechnung. Gerry Wruss – Besitzer der mittlerweile 30jährigen Trattoria Gerry Wruss, eine der ältesten in Österreich, mit Verkauf und Verkostung über die Gasse – hat hier in den architektonisch prachtvoll gestalteten Räumlichkeiten des Palais ein Refugium der besonderen Art geschaffen. Ihm und seinem Partner Gerhard Sommer (Galerie Kunst&Handel) ist es aufs Vortrefflichste gelungen Kunst und Gastronomie harmonisch und spannend zu vereinen.
RP: Herr Wruss, wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen Kunst mit ihrer Gastronomie zu kombinieren?
W: Gastronomie hat sehr viel mit Kunst zu tun. Als Gastronom steht man jeden Tag auf der Bühne und muss sehr
Im Grazer Palais Trauttmansdorff neu entstandenen Kunstraum&Kulinarium kommt der Kunstliebhaber auch im kulinarischen Bereich voll und ganz auf seine Rechnung. Gerry Wruss – Besitzer der mittlerweile 30jährigen Trattoria Gerry Wruss, eine der ältesten in Österreich, mit Verkauf und Verkostung über die Gasse – hat hier in den architektonisch prachtvoll gestalteten Räumlichkeiten des Palais ein Refugium der besonderen Art geschaffen. Ihm und seinem Partner Gerhard Sommer (Galerie Kunst&Handel) ist es aufs Vortrefflichste gelungen Kunst und Gastronomie harmonisch und spannend zu vereinen.
RP: Herr Wruss, wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen Kunst mit ihrer Gastronomie zu kombinieren?
W: Gastronomie hat sehr viel mit Kunst zu tun. Als Gastronom steht man jeden Tag auf der Bühne und muss sehr kreativ sein. Die Kombination ist nicht ungewöhnlich. Wir glauben, dass in der heutigen Zeit Gastronomie, Tourismus und Kunst mehr denn je zusammengehören und dass wir mit unserem KUNSTRAUM&KULINARIUM eine Marktlücke schließen konnten, die bisher in dieser Form, wie sie wir hier betreiben, vernachlässigt wurde. Tourismus, Gastronomie, Kultur und Kunst sollen verbunden werden so wie „Essen und Spiele“ im alten Rom.
RP: Wer sind Ihre primären Gäste bzw. Kunden?
W: Unsere Gäste sind vor allem kunstinteressierte Gourmets, Künstler kommen gerne und oft vorbei, aber auch Firmen – die gehen sozusagen zuerst Kunst schauen und kommen dann herüber um sich zu laben.
RP: Was haben Sie Ihren Gästen zu bieten?
W: Wenn Sie das Palais Trauttmansdorff betreten, finden Sie rechts den Eingang zu unserer Champagnerbar. Hier können Sie nicht nur erstklassigen Champgner genießen, sondern auch aus sehr gut ausgesuchten Weinen aus aller Welt wählen. Dazu gibt es kleine Appetithappen, die Sie beispielsweise vor oder nach einem Theaterbesuch zu sich nehmen können.
Unmittelbar hinter der Champagnerbar befindet sich unsere Vinothek. Hier präsentieren wöchentlich Sommeliers Top-Weine aus unterschiedlichen Regionen mit jeweils eigenem Schwerpunkt.
In der anschließenden Markttrattoria – sozusagen das Herz des Hauses – haben Sie die Möglichkeit aus rund zwanzig verschiedenen Vorspeisen, die frisch vor dem Gast zubereitet werden, sowie aus den raffiniertesten Fisch- und Trüffelgerichten zu wählen. Wild, Fleisch und Geflügel stehen selbstverständlich auch auf dem umfangreichen kulinarischen Speiseangebot.
RP: Sie decken sozusagen mit diesen Räumlichkeiten den kulinarischen Bereich ab. Kunst gibt es auf der gegenüberliegenden Seite des Palais?
W: Das ist richtig. Mein Partner Gerhard Sommer von der Galerie Kunst&Handel zeigt sich für die Kunsträumlichkeiten verantwortlich. Der ebenfalls architektonisch und auch von seiner Größe her sehr beeindruckende Kunstraum im Palais Trauttmansdorff bietet für jeden Kunstliebhaber etwas.
Hier wird die gesamte Kunstpalette von Brus bis Nitsch, über Aduatz und Hauser präsentiert. Die Ausstellung wechselt fast täglich, um – laut Gerhard Sommer – viel und immer wieder Neues zeigen zu können. Ein kleinerer Raum bietet jungen Künstlern die Möglichkeit ihre Werke zu präsentieren. Aber auch der sogenannten klassischen Kunst wird hier breiter Raum gewidmet. Als durchaus gelungen erweist sich die Möglichkeit, den Kunstraum so umzufunktionieren, dass sich auch größere Gesellschaften wohl fühlen. Für Lesungen und Kabarettaufführungen bieten diesen Räumlichkeiten den adäquaten Rahmen.
LES VIPÈRES : DAS RESTAURANT IM GRAZER KUNSTHAUS
Gerhard Arnhofer, Betriebsführer des Restaurants im Kunsthaus Graz im Interview.
RP: Was waren die Beweggründe im Kunsthaus ein Restaurant zu eröffnen?
Gerhard Arnhofer: Vipers – der Verein zur Förderung der Popkultur – hat sich im Jahr 2000 etabliert als Plattform für junge Kunst- und Kulturtreibende. Das Team, welches jetzt die Betriebsführung im Les Vipers inne hat, hat sich damals gedacht in Graz im Jahre 2003 – dem Jahr der Kulturhauptstadt – etwas zu machen! Peter Pakesch ist an uns herangetreten und so wurde gemeinsam das Projekt „Les Vipères“ geschaffen. Peter Pakesch und Mag. Dr. Wolfgang Muchitsch haben die Geschäftsführung inne. Wir, zwei Medizinstudenten und ein Künstler, sind für die Betriebsführung verantwortlich. Animiert zu diesem Projekt hat uns einerseits der konventionslose Zugang zur Gastronomie, ein starkes Kriterium andererseits war es auch, in diesem außergewöhnlichen Haus – dem Kunsthaus – mit unserer Handschrift ein außerordentliches Design zu bieten.
RP: Wie sieht das Konzept von Les Vipères aus?
A: Gläser, Tische, Sessel weisen ein klares nüchternes Konzept auf und tragen so den Charme einer Flughafen-Viplounge weiter. Wir deklarieren uns als sehr stark wechselhaftes Lokal – d.h. unser Auftrag ist es alle zwei bis drei Monate dem Gast etwas Neues zu bieten. Wir haben jetzt eine Phase gehabt, in der wir den Schwerpunkt auf den Restaurantcharakter gelegt haben. In den nächsten Monaten bieten wir unseren Gästen eine Plattform zu Kommunikation und Tanz. Wir wollen – stets abseits vom Mainstream – Unterhaltung bieten. Das Kunsthaus, als auch Les Vipères sind Kommunikationspunkte.
RP: Sind Ihre Gäste vorwiegend Kunsthaus-Besucher?
A: Sie finden hier natürlich den klassischen Kunsthausbesucher, der sich nach einer Ausstellungstour bei uns erholen möchte, aber auch den Szenegast, der herkommt wegen der tollen Musik, des Klimas und schließlich junge Künstler und Kunstschaffende, die Leute kennen lernen wollen um sich selbst zu etablieren. Aber auch der typische Grazer kehrt hier ein um am aktiven Leben in Graz teilzunehmen.
RP: Wie kam es zum Namen Les Vipères?
A: Les Vipéres lässt sich zurückführen auf den Verein „Vipers“ – Vipers ist ein spontan erfundenes Wortspiel – hat nichts mit Schlangen und Vipern zu tun. Wir haben das ganze ins Französische übertragen, um einen Reizpunkt zu schaffen. Wir wollten den Gästen etwas Neues bieten. Unser Ziel war es, eine französische Bar des 21. Jh., die an jedem Ort der Welt stehen könnte und eine regional sehr starke Prägung hat, hier zu schaffen und zwar so, dass man sie von außen nicht sofort als solche zuordnen kann.
RP: Wäre dieser Betrieb auch an einem anderen Standtort – ohne Kunsthaus – denkbar?
A: Ganz sicher nicht, das Lokal ist auf diesen Kunsthausbetrieb abgestimmt.
RP: Inwiefern wirkt sich Kunst und Kultur auf die Gestaltung der Menüs aus?
A: Kunst schlägt sich hier dadurch nieder, dass unser Küchenteam stark am Auftrag arbeitet, den Kunden mit Gerichten zu verwöhnen, die nicht auf jedem Teller zu finden sind. Die Kunst im Haus, sollte auch am Teller präsent sein. Unser kreatives Team de Cuisine, Markus Jager und Konstantin Filippou, erfüllen diesen Auftrag geradezu perfekt.
INFORMATION:
KUNST[]RAUM & KULINARIUM
Palais Trauttmansdorff
Bürgergasse 5, A-8010 Graz
Les Vipères
Café/Bar/Restaurant
im Kunsthaus Graz
Lendkai 1, A-8020 Graz