Johann Lafer: Dank purem Zufall zum TV-Koch & Publikumsliebling
Es waren mehr als 5000. So viel steht fest. Aber genau mitgezählt hat Johann Lafer natürlich nicht. Klar ist jedenfalls, der Publikumsliebling hat mehr Kochsendungen im Kasten, als er sich jemals erträumt hatte. Schließlich stand diese Art der Karriere genau gar nicht auf seinem Speisezettel. „Ein großer Fußballstar wollte ich werden. Ein Ritter, der auf einer Burg lebt. Und Hubschrauberpilot“, erinnert sich der gebürtige Steirer an seine kindlichen Luftschlösser.
Es waren mehr als 5000. So viel steht fest. Aber genau mitgezählt hat Johann Lafer natürlich nicht. Klar ist jedenfalls, der Publikumsliebling hat mehr Kochsendungen im Kasten, als er sich jemals erträumt hatte. Schließlich stand diese Art der Karriere genau gar nicht auf seinem Speisezettel. „Ein großer Fußballstar wollte ich werden. Ein Ritter, der auf einer Burg lebt. Und Hubschrauberpilot“, erinnert sich der gebürtige Steirer an seine kindlichen Luftschlösser.
Später wurde ihm dann klar, dass er richtig gut kochen wollte. „Sonst gar nichts“, sagt er. Aber TV-Star? Fehlanzeige. Tatsächlich hat bei der Fernsehkarriere des heute 64-Jährigen der pure Zufall Regie geführt. Und die erste Klappe fiel am 28. Juli 1984. An jenem Tag sollten die damals schon berühmten Küchenchefs des Hotels Schweizer Stuben, die Brüder Jörg und Dieter Müller, in der TV-Sendung „Glaskasten“ groß aufkochen. Allein, den beiden fehlte zum Menü noch ein feines Dessert. Und weil sie sich damit offenbar nicht anpatzen wollten, delegierten sie die süße Sache kurzerhand an ihren Chef Pâtissier.
Richtig geraten – das war damals Johann Lafer. Der schüttelte dann spontan eine Himbeer-Charlotte aus dem Ärmel. Die charmante Art und Weise, mit der er damals vor der Kamera agierte, hatte Folgen: Nach Drehschluss meinte der zuständige Redakteur prompt, Lafer solle sich doch einmal melden, er würde vielleicht auch für eine andere Sendung taugen …
Glücklicher Zufallsfund
Viele Süßspeisen und noch mehr Hauptspeisen später – Lafer war schon Küchenchef im Le Val d’Or in Rheinland- Pfalz – holte ihn dann dieser eine Fernsehmoment ein. „Mir ist diese Telefonnummer des Redakteurs zufällig wieder untergekommen. Und ich hab einfach angerufen“, schmunzelt er rückblickend. Wenig später kochte der Österreicher dann als erster Nicht-Bayer im bayerischen Fernsehen ein Fünf-Gänge-Menü. Der Auftritt schlug Wellen – in Rheinland-Pfalz wollte man das neue Gesicht auch vor der Kamera sehen. Und plötzlich kochte Lafer in der Kochsendung des damaligen Südwestfunks auf.
Dort ging es heiß her – bis Lafer live auf Sendung wenig charmant überkochte. Ein Fernsehmann wollte ihm bei einem Forellen-Parfait reinpfuschen. Keine gute Idee. „Ich hab gedacht, damit war’s das auch schon wieder mit der Fernsehlaufbahn“, so der Starkoch. Plot-Twist: Das Publikum feierte ihn für seine ehrliche Art.
„Ich wollte Fussballstar werden. Und Ritter. Auch Hubschrauberpilot. Aber niemals TV-Koch!“
Johann Lafer
Man kann getrost sagen, dass dieser Moment die Weichen für die unabsichtliche TV-Karriere des Johann Lafer gestellt hat. Die Erkenntnis, dass Authentizität der Garant für hohe Einschaltquoten ist, bescherte ihm
schließlich seine erste eigene Kochsendung. Bis heute ist er genau dafür berühmt und beliebt. Daher glaubt man ihm besonders gern, wenn er von seiner geheimen Zutat für sein Erfolgsrezept spricht: „Je authentischer und näher man bei sich selbst ist, desto mehr kann man erreichen.“