Erdhof: Sternebauern
Hart erarbeiteter Erfolg
Die Produkte vom Erdhof lassen der Berliner Fine-Dining-Szene verlässlich das Wasser im Mund zusammenlaufen. Das Cordo Restaurant, das Ernst, Nobelhart & Schmutzig, Grill Royal – sie alle beziehen aus dem kleinen Familienbetrieb in Seewalde ausgewählte Produkte, die schlichtweg konkurrenzlos sind. Milch und Fleisch des Angler Rotviehs, Husumer Sattelschwein oder das Rote Höhenvieh sind nur einige der Erzeugnisse, mit denen der Erdhof die Berliner Spitzengastronomie eroberte. Den Weg dorthin haben sich die Gründer des Erdhofs hart erarbeitet.
Uns war einfach klar, dass diese Form der Landwirtschaft für uns Sinn macht – und dass es die Zukunft ist.
David Peacock über sein Verständnis von zeitgemäßer Landwirtschaft
David Peacock vom Erdhof hält in Seewalde auf kargen Weiden genügsame Rinderrassen, die in Berlin neue Maßstäbe in Sachen Produktqualität setzen.
Hart erarbeiteter Erfolg
Die Produkte vom Erdhof lassen der Berliner Fine-Dining-Szene verlässlich das Wasser im Mund zusammenlaufen. Das Cordo Restaurant, das Ernst, Nobelhart & Schmutzig, Grill Royal – sie alle beziehen aus dem kleinen Familienbetrieb in Seewalde ausgewählte Produkte, die schlichtweg konkurrenzlos sind. Milch und Fleisch des Angler Rotviehs, Husumer Sattelschwein oder das Rote Höhenvieh sind nur einige der Erzeugnisse, mit denen der Erdhof die Berliner Spitzengastronomie eroberte. Den Weg dorthin haben sich die Gründer des Erdhofs hart erarbeitet.
Uns war einfach klar, dass diese Form der Landwirtschaft für uns Sinn macht – und dass es die Zukunft ist.
David Peacock über sein Verständnis von zeitgemäßer Landwirtschaft
David Peacock vom Erdhof hält in Seewalde auf kargen Weiden genügsame Rinderrassen, die in Berlin neue Maßstäbe in Sachen Produktqualität setzen.
Die beiden Gründer, das sind der Brite David Peacock und die Deutsche Viola Garnetzke. Kennengelernt haben sich die beiden bezeichnenderweise auf einem Bauernhof. „Ich hatte keinen Bock mehr auf Schule und hab dann in der Landwirtschaft in England gearbeitet. Dort war Viola, um Englisch zu lernen“, erinnert sich Peacock. Nach ausgedehnten Reisen war den beiden zukünftigen Fine-Dining-Farmern klar, dass auch sie einen solchen Bauernhof wie damals in England betreiben möchten. „Uns war einfach klar, dass diese Form der Landwirtschaft für uns Sinn macht – und dass es die Zukunft ist“, so Peacock.
Nach der Besichtigung des Bauernhofs in Seewalde wussten die beiden: Das ist es. Und das, obwohl deutsche Ökobauern ihnen wohl davon abgeraten hätten, denn beim Grund handelte es sich vorwiegend um Sandboden mit wenig Niederschlag. Zum Glück hatten Peacock und Garnetzke eine entscheidende Erkenntnis aus ihren Reisen durch Afrika, Japan oder auch Irland mitgenommen: nämlich dass man fast überall eine bunte Landwirtschaft betreiben kann.
1000 Nachrichten pro Woche
„Wir haben zwar schon eine Milchvieh-Betonung, aber auch Schweine, Hühner, Gänse und Enten, wir haben Schafe, wir haben ein bisschen Ackerbau, Gemüsebau und Kartoffelbau“, erklärt Peacock. All diese Produkte haben sie natürlich in weit größerem Umfang als der Eigenbedarf, andererseits nur in einer solchen Menge, dass sie es selbst noch vermarkten können. Dabei dient der Grundsatz, wie ihn Peacock prägnant auf den Punkt bringt, wohl auch als Erfolgsrezept des Erdhofs: „Landwirtschaft, so wie wir sie betreiben, darf sich nie finanzieren über eine Menge, sondern kann sich nur finanzieren über Qualität.
Ich bin dann einfach hineingestürmt in einige der Berliner Restaurants und hab gesagt: Das habt ihr nicht, das braucht ihr, das ist geil.
David Peacock hat klein angefangen – und gehört heute zu den renommiertesten Produzenten der Berliner Fine-Dine-Szene
Ansonsten konkurriert man mit Großkonzernen. Und es ist eine Illusion zu glauben, dass man hier in Europa mit Großkonzernen konkurrieren kann.“ Doch Qualität zu produzieren, ist das eine. Sie erfolgreich zu vermarkten, das andere. Wie schafft man es, mitten in der mecklenburg-vorpommerischen Einöde seine Produkte im hochumkämpften Markt Berlins unterzubringen? Eines der Zauberwörter lautet auch hier: netzwerken. Im Rahmen des Onlinemarkts The Food Assembly – heute Marktschwärmer –, bei dem Produzenten in Berlin die vorbestellten Waren den Kunden überreichen, lernte Peacock Dylan Watson-Brawn und Spencer Christenson vom Restaurant Ernst kennen. Nicht nur die Freundschaft, sondern auch die Zusammenarbeit hauchte Peacock neuen Mut ein und machte ihm klar: Es geht um den direkten Kontakt mit den Gastronomen und Köchen.
Angebot schafft Nachfrage
„Ich bin dann einfach hineingestürmt in einige der Berliner Restaurants und hab gesagt: Das habt ihr nicht, das braucht ihr, das ist geil.“ Die direkte Kontaktanbahnung hat funktioniert. Heute gehen 60 Prozent des Gesamtumsatzes nach Berlin. Der Rest besteht aus Ab-Hof-Verkäufen, der Belieferung einer Großküche in der Region und eines Spitals. Doch das Zugpferd ist ohne Zweifel die intensive Zusammenarbeit mit den Köchen in Berlin. Bis zu 1000 WhatsApp-Nachrichten pro Woche, so Peacock, werden mit den Köchen über die Produkte hin- und hergeschickt, in denen es immer darum geht, „wie man es noch besser machen könnte“. „Es ist diese Unbequemlichkeit für die Köche“, ist Peacock überzeugt, „die ihr Einkommen einfach sehr zum Positiven beeinflusst – ja, es ist mühsamer, aber es ist das, was sich auszahlt.“ Der Erfolg des Erdhofs gibt ihm recht.
www.erdhof.de