Wiesenhof: Erneuter Corona-Ausbruch auf Geflügelschlachthof
Infektionen bei Wiesenhof bereits im Juni
Corona-Infektionen in Schlachthöfen sorgten sowohl in Deutschland als auch in Österreich in den vergangenen Wochen immer wieder für Debatten – so auch die Fleischkonzerne der Wiesenhof-Gruppe. Bereits Ende Juni wurden in einem Geflügelschlachthof des Wiesenhofkonzerns im Landkreis Oldenburg Corona-Infektionen festgestellt. Die Folge: Der Betrieb wurde vorübergehend geschlossen, etliche Angestellte kamen in Quarantäne.
66 Neuinfizierte bei Wiesenhof
Doch nun scheint ein anderer Standort des Konzerns zum neuen Corona-Hotspot der Fleischverarbeitungsbranche zu werden: Im niedersächsischen Lohe wurde in einem Geflügelschlachthof bei 66 Personen eine Corona-Infektion nachgewiesen, wie das Handelsblatt berichtet. Die Infektionen wurden vergangenen Donnerstag im Rahmen einer Testreihe festgestellt, bei der insgesamt 1046 Mitarbeiter getestet wurden. Laut dem Unternehmen handelt es sich bei den Infizierten um zwölf betriebseigene Mitarbeiter, 48 Werkvertragsbeschäftigte, fünf Mitarbeiter aus Arbeitnehmerüberlassung und einen Angestellten einer externen Reinigungsfirma.
Die Ursache der Infektionen
Bereits im Juni wurden die Angestellten des betroffenen Schlachthofes zweimal auf das Corona-Virus getestet. Doch bei beiden Testungen wurden jeweils nur zwei positive Fälle entdeckt. Die Ursachen für die hohe Zahl an Neuinfektionen sind bis auf Weiteres noch unklar. Einige der Infektionen könnten darauf beruhen, dass Angestellte im betriebsinternen Kartonlager die gesetzlich vorgeschriebene Abstandsregelung missachteten. Ein weiterer möglicher Grund für die Ausbreitung könnten private Treffen sein, so das Handelsblatt.
„Wir nehmen die Situation sehr ernst.“
Peter Wesjohann, der Chef der PHW-Gruppe, zu welcher die Marke Wiesenhof zählt, betonte bei einer Pressekonferenz am Sonntag, dass man die Situation sehr ernst nehme. Das Unternehmen unterliege darüber hinaus sehr genauen Hygienevorschriften. Weiters sei Leiharbeitern ernst nach einem negativen Befund der Zutritt auf das Areal gewährt.
Wie und ob die Infektionen des Geflügelschlachthofs zu weiteren Einschränkungen führen, bleibt abzuwarten. „Denkbar sind örtlich begrenzte Maßnahmen“, betont Landrat Winkel gegenüber dem Handelsblatt.