Warum Bill Gates Venedigs legendäres Hotel Danieli doch nicht kauft
Seit mehr als 200 Jahren ist das Hotel Danieli die Adresse Nummer Eins für berühmte Persönlichkeiten von Charles Dickens bis Claude Debussy. Sogar James Bond ging schon durch die Türen des imposanten Luxushotels, das sich über drei historische Palazzi erstreckt. Die Zukunft der Lagunen-Legende hing aber schon seit geraumer Zeit am seidenen Faden: Verluste und Schulden plagen die Inhaberin, die Immobiliengruppe Statuto, seit Jahren.
Übernimmt Four Seasons das Danieli?
Seit mehr als 200 Jahren ist das Hotel Danieli die Adresse Nummer Eins für berühmte Persönlichkeiten von Charles Dickens bis Claude Debussy. Sogar James Bond ging schon durch die Türen des imposanten Luxushotels, das sich über drei historische Palazzi erstreckt. Die Zukunft der Lagunen-Legende hing aber schon seit geraumer Zeit am seidenen Faden: Verluste und Schulden plagen die Inhaberin, die Immobiliengruppe Statuto, seit Jahren.
Übernimmt Four Seasons das Danieli?
Trotz teilweise desolaten Zustands ist das Hotel ein wahres Schmuckstück. Groß war also der Aufschrei, als zu Beginn des Jahres eine Nachrichtenmeldung die Runde machte, die Hotelkette Four Seasons – an der sich der Investmentsfonds von Milliardär Bill Gates mehrheitlich beteiligt hat – kaufe das Danieli. Der französische Innenarchitekt Pierre-Yves Rochon sei bereits für die 30-Millionen-Euro-Renovierung des Hotels beauftragt worden gewesen. Das vergrößerte nur den Unmut der Italiener, die den Bauauftrag gerne zumindest in der Hand eines Landsmannes gesehen hätten.
Jedoch: Schnell stellte sich heraus, dass die Meldung nicht stimmte. Schon die Aussage, es handle sich um einen Kauf (auch von österreichischen Tageszeitungen unter Berufung auf einen Artikel im Corriere della Sera übernommen), widerlegte Statuto vehement. Es habe sich lediglich um Verhandlungen um einen Managementvertrag gehandelt; das Eigentum der Immobilie wäre bei der italienischen Gruppe geblieben. Außerdem: Eine Übernahme wurde nie finalisiert. Nach Auskunft der Statuto Group bleibt der Managementvertrag bis zu seinem natürlichen Auslauf bei der amerikanischen Marriott Group, die das Hotel derzeit leitet.
Hotel Daniel: Finanzierung gesichert
Nach der negativen Reaktion über den angeblichen Verkauf an Four Seasons machte Statuto allen Gerüchten ein Ende. Plötzlich wurde eine Einigung über eine Refinanzierung des Hotels mit einer Anleihe in Höhe von 330 Millionen Euro erzielt. Ermöglicht habe das laut einer Aussendung der Statuto-Gruppe die Beteiligung zweier Investoren, der amerikanischen Investmentfonds «King Street Capital Management» und «Starwood Capital Group». Rund 30 Millionen Euro davon werden in den Umbau des Danieli reinvestiert.
Während der Managementvertrag des Danieli in festen Händen der Marriot Group bleibt, betreibt Four Seasons allerdings zwei andere renommierte Hotels, die im Eigentum von Statuto sind: das Mandarin Oriental in Milan und den San Domenico Palace in Taormina.