Von schweren Tellern schmeckt es besser
05.07.2013 Der Geschmack von Nahrungsmitteln wird nicht nur von unseren Geschmackspapillen bestimmt, sondern auch von der Größe, dem Gewicht und der Farbe von Teller und Besteck, haben Wissenschaftler der Universität in Oxford jetzt herausgefunden.
In dieser neuen Studie zeigten die Forscher, dass Küchengeräte die Wahrnehmung des Geschmacks genauso beeinflussen wie Metallbesteck oder gar die Kochkunst selbst. In drei Experimenten wurde das jeweils identische Essen getestet, jedoch mit farblich stets variierenden Messern, Gabeln und Löffeln, die auch in Größe und Gewicht unterschiedlich gewählt wurden.
Vanessa Harras, Co-Autorin der Studie, erklärt, dass dieses Phänomen viel mit unserer Erwartungshaltung zu tun hat. Frühere Erfahrungen wurden gespeichert und werden aufgerufen, wenn man in einer ähnlichen Situation ist – ein wenig wie beim Autopiloten. Das Gehirn spart so Energie, für das Geschmackserlebnis ist diese Funktion allerdings weniger gut.
Ein Beispiel aus der Studie: Wenn man Käse direkt vom Messer isst, verstärkt das einen salzigen Geschmack. Yoghurt wiederum wird als dichter und hochpreisiger wahrgenommen, wenn es mit einem leichten Plastiklöffel gegessen wird.
Die Forschung um die Wahrnehmung von Essen steckt zwar noch in den Kinderschuhen, aber Vanessa Harras ist sich sicher, dass diese Studien uns allen helfen können, uns gesünder zu ernähren.
Kleineres Geschirr zum Beispiel, bewegt uns zu kleineren Portionen. Eine größere Gabel erweckt den Eindruck, dass wir mehr gegessen haben, weil wir damit eine größere Mulde in unserem Gericht hinterlassen.
Wenn allein die Nutzung eines anderen Bestecks oder Geschirrs den Appetit zügeln kann, könnten diese neuen Forschungserkenntnisse Ländern mit weit verbreitetem Übergewicht einen neuen Abnehm-Input in die Hand spielen.
Hier die komplette Studie, erschienen im Flavourjournal, zum Nachlesen.
Quelle: Time News Feed
Foto: Elizabeth Willing