Tabak im Cocktail – Nervengift als Zutat
Nach Test mit Zigaretten, Schnupftabak, Zigarren und Co. hat er gemeinsam mit professioneller Unterstützung einen Aufguss auf Basis von Pfeifentabak entwickelt, der mit seiner Süße Nase und Gaumen verwöhnt.
Pfeifentabak beinhaltet – im Gegensatz zu seinen ungesunden Verwandten – kaum welche der rund 600 Zusätze wie Teer, Kohlenmonoxid, Arsen und Benzol, die dem in Zigaretten enthaltenen Tabak zugesetzt werden. Im Vergleich zu anderen Tabak-Varianten liefert Pfeifentabak den reinen Tabak-Geschmack.
Als Zutat für seine Cocktails lässt Yoon seinen Pfeifentabak über einen Zeitraum von zwei Stunden in auf 76° Celsius erwärmten Sirup ziehen. Gekocht sei der Sirup zu aggressiv.
Und er ist nicht der einzige! Seine Kollegen Gordon Banks (Bar Charley, Washington D.C.) und Todd Trasher (PX, Alexandria, VA.) lassen den pfeffrigen Gaumenkitzler in eigene Kreationen einfließen.
Die Idee ist nicht neu. Laut Dr. Ian Gatelys Buch „Tobacco: The Story of How Tobacco Seduced the World“ tranken südamerikanische Schamanen Tee, aufgekocht mit Tabak. Sicher auch wegen der „magischen Effekte“, die mit dem Nikotin-Konsum einhergehen.
Prof. (Univ.) Dr. phil. Bernd Mayer vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Karl-Franzens-Universität in Graz hat in diesem Jahr eine Studie veröffentlicht, die sich mit der Fragestellung beschäftigt, welche Dosis des Nervengifts Nikotin für den Menschen tödlich ist.
Schon die Menge von 0,5 g flüssiges Nikotin kann massive Schäden hervorrufen. Der Konsument der nikotinhaltigen Cocktails kann nur sehr schlecht beeinflussen, welche Menge Nikotin er durch den Verzehr der Getränke aufnimmt. So kann aus dem Genuss ein Erlebnis mit weitreichenden Nebenwirkungen werden.