Schweiz öffnet Außengastronomie trotz fragiler Corona-Lage
Die Schweiz lockert die Corona-Beschränkungen ab kommendem Montag, dem 19. April. Neben Restaurantterassen dürfen auch Kinos und Theater wieder öffnen. Veranstaltungen mit Publikum, etwa Sportveranstaltungen und Konzerte, sind mit Einschränkungen wieder möglich, draußen mit 100, drinnen mit 50 Personen. Wie geht das in Zeiten der dritten Welle und der Gefahr von neu auftretenden Mutationen?
Die Schweiz lockert die Corona-Beschränkungen ab kommendem Montag, dem 19. April. Neben Restaurantterassen dürfen auch Kinos und Theater wieder öffnen. Veranstaltungen mit Publikum, etwa Sportveranstaltungen und Konzerte, sind mit Einschränkungen wieder möglich, draußen mit 100, drinnen mit 50 Personen. Wie geht das in Zeiten der dritten Welle und der Gefahr von neu auftretenden Mutationen?
Auf Restaurantterrassen, die ab Montag öffnen, gibt es Sitz- und Maskenpflicht. Der Mund-Nasenschutz darf nur während der Konsumation abgenommen werden. Außerdem muss zwischen Tischen ein Abstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden, es sei denn, es wird eine Abschrankung angebracht. Alle Gäste müssen ihre Kontaktdaten angeben und maximal vier Personen sind pro Tisch erlaubt. Um 23 Uhr ist Sperrstunde. Diskotheken und Tanzlokale bleiben geschlossen.
Kalkuliertes Risiko
In der Schweiz wird keine 7-Tage-Inzidenz, wie in Deutschland, sondern eine 14-Tage-Inzidenz ermittelt. Diese liegt bei rund 300 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohnern. Der Richtwert für mögliche Verschärfungen ist 350. Die Impfrate liegt bei etwa acht Prozent. Trotz der fragilen epideimologischen Lage sei das Risiko einer moderaten Öffnung vertretbar, so der Bundesrat. Bei allen Lockerungen gelten scharfe Hygienevorschriften. Weiterhin gilt eine Homeoffice-Pflicht. Je nach Entwicklung auf den Intensivstationen könnten die Lockerungen wieder rückgängig gemacht werden.
Ursprünglich hatte die Schweiz eine Gastro-Wiederöffnung ab 1. April bei Erfüllung von fünf Voraussetzungen vorgesehen, darunter ein Anteil der positiv getesteten unter der von der WHO empfohlenen Marke von 5 Prozent und eine Reproduktionsrate von unter 1,15. Die Positivrate stand eine Zeitlang stabil bei 5, stieg jetzt aber seit Anfang April auf 8,5. Die Reproduktionsrate liegt nach neuestem Stand von 2. April bei etwa 1,14. Das bedeutet, dass hundert Neuinfizierte durchschnittlich 114 Personen anstecken. Die entscheidende Zahl, die jetzt für die Lockerungen ausschlaggebend war, war wohl die Zahl der Intensivpatienten mit Covid-19, die relativ niedrig ist. Derzeit liegen im 15-Tage-Schnitt 189 Covid-Patienten auf Intensivpflegebetten. Der Richtwert für den Bundesrat ist hier 300.
Hilfszahlungen an Restaurants bleiben aufrecht
«Unter den Wirten profitieren nur jene mit großen Außenbereichen», so Roman Mezzasalma vom SRF. «Die Linderung für die Gastro-Branche insgesamt bleibt beschränkt.» Die wirtschaftliche Unterstützung der Gastrobranche werde laut Bundesrat deshalb wie bisher kontinuiert.