Reisewarnungen für Wien: Stadthotellerie verliert weiter an Boden
Bereits seit Montag gilt von Seiten der Schweiz eine Einreisewarnung für Wien. Am Mittwoch folgte dann Deutschland, in Belgien gelten die Bestimmungen ab Freitag. Grund für die drastische Einstufung der österreichischen Bundeshauptstadt sind die steigenden Corona-Infektionszahlen.
Bereits seit Montag gilt von Seiten der Schweiz eine Einreisewarnung für Wien. Am Mittwoch folgte dann Deutschland, in Belgien gelten die Bestimmungen ab Freitag. Grund für die drastische Einstufung der österreichischen Bundeshauptstadt sind die steigenden Corona-Infektionszahlen.
„Im Bundesland Wien liegt die Inzidenz derzeit bei mehr als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage, weshalb das Bundesland zum Risikogebiet eingestuft wurde“, so das deutsche Außenministerium in Berlin. Aktuell liegen die Wiener Zahlen bei 113 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner.
Stadthotellerie sieht sich Stornierungswelle gegenüber
Die Wiener Stadthotellerie ist besonders stark von den Reisewarnungen betroffen. Etliche Aufenthalte in der Hauptstadt wurden abgesagt, da bei Rückreise in das Heimatland ansonsten ein Corona-Test und Quarantäne wartet. „Es hagelt Stornierungen, und Buchungen für den weiteren Herbst bleiben komplett aus“, klagt Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des WKÖ-Fachverbandes Hotellerie.
Zuletzt gab es in der Stadthotellerie sogar einen leichten Aufwärtstrend. Dieser wurde aber nun durch die ausgesprochenen Reisewarnungen und die damit einhergehenden ausbleibenden Flüge und Hotelbesuche vollkommen zunichte gemacht. Zum Teil liege die Auslastung der Hotels momentan unter zehn Prozent.
Reisewarnungen sind aktuell europäischer Standard
Beschweren kann sich über die Beschlüsse der anderen Länder aber nicht wirklich jemand. Österreich selbst habe Reisewarnungen für komplette Länder wie Kroatien und Schweden, während Deutschland zum Beispiel versuche, die Warnungen regional zuzuschneiden, so Ralf Beste, deutscher Botschafter in Österreich am Donnerstag im Ö1-Morgenjournal.
Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig von der SPÖ hält das Vorgehen nicht für ungewöhnlich. „Es ist eine Entwicklung, die ganz Europa, vor allem die urbanen Räume, trifft. Das gilt ja schon für andere europäische Großstädte wie Brüssel, Paris, Prag, Genf – überall dort, wo es natürlich auch größere Menschenansammlungen gibt“, so Ludwig.