Punsch, Eierlikör & Co.: Wie die beliebtesten Weihnachtsgetränke erfunden wurden
Was wäre Weihnachten ohne die vielen verführerischen Heißgetränke, die uns durch die kalte Jahreszeit begleiten und von innen heraus wärmen? Ohne den Duft von Zimt und Nelken, der das ganze Haus durchströmt, sobald man einen Topf mit Punsch aufsetzt? Ob mit oder ohne Alkohol, von Eierlikör bis zur Feuerzangenbowle – in den meisten Haushalten gibt es Lieblingsrezepte, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Doch viele dieser Getränke hatten ursprünglich gar nichts mit Weihnachten zu tun. Manche haben sogar eine ziemlich überraschende und interessante Entstehungsgeschichte.
Was wäre Weihnachten ohne die vielen verführerischen Heißgetränke, die uns durch die kalte Jahreszeit begleiten und von innen heraus wärmen? Ohne den Duft von Zimt und Nelken, der das ganze Haus durchströmt, sobald man einen Topf mit Punsch aufsetzt? Ob mit oder ohne Alkohol, von Eierlikör bis zur Feuerzangenbowle – in den meisten Haushalten gibt es Lieblingsrezepte, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Doch viele dieser Getränke hatten ursprünglich gar nichts mit Weihnachten zu tun. Manche haben sogar eine ziemlich überraschende und interessante Entstehungsgeschichte.
Eierlikör: Von Brasilien nach Europa
Man hasst ihn oder man liebt ihn – den Eierlikör. Aber wusstest du, dass das dickflüssige Wintergetränk seinen Ursprung in Südamerika hat?
Der Vorgänger des dickflüssigen Emulsionslikörs wurde gar nicht aus Eiern, sondern aus Avocados hergestellt. Im heutigen Brasilien entdeckten europäische Eroberer im 17. Jahrhundert das Erfrischungsgetränk namens «Abacate». Sie peppten es mit Rohrzucker und Rum auf, nannten es Advocaat – wie auch heute noch spezielle Varianten von Eierlikör genannt werden – und brachten es zurück nach Europa. Allerdings konnte es hier, mangels Avocados, nicht hergestellt werden. Der Unternehmer Eugen Verpoorten aus Antwerpen war es, der auf die Idee kam, die tropische Frucht durch Eigelb zu ersetzen.
Punsch: Aller guten Dinge sind 5
Neben Glühwein ist auf Weihnachtsmärkten fast immer ein Punsch zu finden. Heute gibt es unendlich viele Varianten und Rezepte für Weihnachtspunsch. Der echte, traditionelle Punsch, besteht aber strikt aus nicht weniger und nicht mehr als fünf Zutaten.
Das Getränk Punsch hat seine Ursprünge in Indien. Sein Name leitet sich vom hindi Wort «pãñc» (पाँच) ab, was «fünf» bedeutet. Diese Zahl bezieht sich auf die fünf Zutaten, aus denen das Getränk ursprünglich bestand: Zitrone, Zucker, Gewürze, Wasser und Arrak, einem Destillat aus Palmsaft oder Zuckerrohr.
Hot Toddy: Auf die Gesundheit!
Wie der Punsch hat auch sein enger Verwandter, der Hot Toddy, seine Wurzeln in Indien. Dort bezeichnete das Wort «Tārī» (ताड़ी) ein alkoholisches Getränk, das aus dem Saft der Palmyrapalme hergestellt wurde. Die britischen Kolonialherren brachten den Begriff, der für sie wie «Toddy» klang, nach Europa, wo er bis heute für verschiedene alkoholische Heißgetränke verwendet wird.
Es gibt auch eine andere Legende, die besagt, dass der Hot Toddy nach einem irischen Arzt aus dem 19. Jahrhundert benannt wurde. Welcher Geschichte man auch glaubt, heute ist der Hot Toddy weltweit bekannt, wobei wohl die schottische Variante mit Whisky sich der größten Beliebtheit erfreut. Man gebe zur Spirituose seiner Wahl heißes Wasser, eine süße Komponente (wie Zucker oder Honig) und, optional, Gewürze hinzu, und schon hat man einen «Hot Toddy». Früher diente das Getränk gerne als Hausmittel gegen Erkältungen und wurde sogar Kindern eingeflößt!
Feuerzangenbowle oder Krambambuli?
Die Feuerzangenbowle hat ihren Ursprung in Deutschland und ist ein traditionelles Getränk, das vor allem in der Winterzeit und zu Silvester beliebt ist. Die genaue Erfindung lässt sich nicht auf eine bestimmte Person zurückführen, aber der Ursprung und die Popularität des Getränks lassen sich gut nachzeichnen.
Das Getränk entwickelte sich aus älteren Bräuchen, bei denen Rum oder Branntwein über Zucker gegossen und angezündet wurde. Die Feuerzangenbowle basiert auf dieser Tradition, kombiniert mit Glühwein-ähnlichem gewürzten Wein. Durch den gleichnamigen Film «Die Feuerzangenbowle» (1944) erreichte das Getränk große Bekanntheit und wird heute noch gerne zu Filmabenden gereicht. Übrigens: Seit dem 19. Jahrhundert wird insbesondere bei Studentenverbindungen auch der Begriff «Krambambuli», der ursprünglich eine Spirituose aus Branntwein und Wacholderbeeren bezeichnete, für die Feuerzangenbowle verwendet. Und sie wird in der Regel heiß getrunken – auch, wenn der Name anderes vermuten lässt.
Alexander: Der nächste Espresso Martini?
Die immer noch andauernde Beliebtheit des Trendcocktails Espresso Martini lässt erahnen, dass zur Winterzeit der Digestif-Klassiker Alexander ein Comeback feiern könnte – den Geschmack von Espresso-Martini-Fans würde er jedenfalls treffen.
Es gibt eigentlich zwei verschiedene Cocktails, die Anfang des 20. Jahrhundert erstmals erwähnt wurden, die den Namen Alexander tragen. Einer davon, nämlich jener, dessen Rezept erstmals im Buch Recipes for Mixed Drinks von Hugo Ensslin aus dem Jahr 1915 zu finden ist, wird heute noch auf die nahezu gleiche Weise gemixt.
Gin, Crème de Cacao und süße Sahne zu gleichen Teilen und auf Eis geschüttelt ergibt den wunderbar cremigen Alexander. Heute ist die Variante mit Brandy statt Gin bekannter, die Alexander II oder auch Brandy Alexander genannt wird. Die Barlegende Charles Schumann empfiehlt übrigens folgende Anpassungen für den perfekten Alexander: 3 cl Gin oder Brandy, 2 cl Crème de Cacao und 4 cl Sahne. Prost!