„Müssen endlich aufhören auf die alten Zeiten rumzuhacken!“: Fabian Günzel im knallharten Talk
Von Fabian Günzel kann man getrost behaupten: Er hat in den vergangenen zehn Jahren die Wiener Spitzengastronomie entscheidend mitgeprägt. Und das obwohl – oder vielleicht gerade weil? – er weder Wiener und schon gar nicht Österreicher ist. In der Nähe von Erfurt, damals noch DDR, geboren, fand Günzel über seinen großen Bruder schon in jungen Jahren den Weg in die Gastro-Küchen. Mit glühendem Eifer und geradezu brachialer Motivation schaffte er es unter anderem ins Hotel Adlon, zu Heinz Winkler oder auch Christian Jürgens – und landete schließlich in Wien. Dort machte er sich nicht nur als Silvio Nickols federführender Sous Chef einen Namen, sondern schließlich auch als Küchenchef des Restaurants Das Loft. Dort erkochte er auf Anhieb zwei Hauben, wurde auch Gault-Millau-Newcomer des Jahres 2016.
Seit Anfang 2018 zelebriert er nun in seinem eigenen Restaurant Aend im 6. Wiener Bezirk eine Küche, die sich auf ganz eigene Art und Weise kulinarischen Moden widersetzt, aber vielleicht eben gerade deswegen so am Puls der Zeit ist. Ein Stern im Guide Michelin, 18.5 Punkte im Gault Millau sprechen eine klare Sprache. Trotzdem ist und bleibt Günzel ein Unangepasster – und das mit Erfolg. Im großen Rolling Pin-Podcast verrät der Aend-Mastermind, wie Gastronomie ihn vom autoritären Elternhaus befreite, was ein Handschlag mit Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann für ihn bedeutete – und warum er überzeugt ist, dass Spitzengastronomie trotz allem eine blühende Zukunft bevorsteht.