Kaum eine kulinarische Tradition ist weltweit so verbreitet wie die italienische. Gleichzeitig sind Italiener stark darum bemüht, die Gerichte ihrer heimischen Küche vor Verhunzung zu schützen. Starbucks hatte es lange Zeit schwer, im Geburtsland des Espresso Fuß zu fassen. Und im vergangenen Jahr kapitulierte auch die US-amerikanische Pizzakette Domino’s und schloss seine Filialen am Halbstiefel. Jetzt unternimmt der Minister für Landwirtschaft und Ernährung, Francesco Lollobrigida, einen neuen Versuch, die italienische Kochkunst vor äußeren Einflüssen zu bewahren.
Kaum eine kulinarische Tradition ist weltweit so verbreitet wie die italienische. Gleichzeitig sind Italiener stark darum bemüht, die Gerichte ihrer heimischen Küche vor Verhunzung zu schützen. Starbucks hatte es lange Zeit schwer, im Geburtsland des Espresso Fuß zu fassen. Und im vergangenen Jahr kapitulierte auch die US-amerikanische Pizzakette Domino’s und schloss seine Filialen am Halbstiefel. Jetzt unternimmt der Minister für Landwirtschaft und Ernährung, Francesco Lollobrigida, einen neuen Versuch, die italienische Kochkunst vor äußeren Einflüssen zu bewahren.
Das Außenministerium hat ein offizielles Bewerbungsdossier vorbereitet, um die italienische Kulinarik als immaterielles UNESCO-Kulturerbe schützen zu lassen. Darin wird die italienische Küche als eine Reihe von sozialen Praktiken, Ritualen und Gesten definiert, das die biokulturelle Vielfalt des Landes widerspiegelt.
In den USA beliebte Gerichte wie «Mac and Cheese», also Maraconi mit Käsesoße, haben nichts mit der italienischen Pastatradition gemeinsam, stellte der Landwirtschaftsverband Coldiretti öffentlich klar. Der Verband unterstützt auch den Versuch der italienischen Regierung, die Zulassung von In-vitro-Fleisch zu verbieten – während die im Labor kultivierte Fleischalternative in anderen Ländern bereits auf bestem Weg zur Massenproduktion ist.
Auch Pizza Hawaii ist für Coldiretti ein No-Go. Die mit Ananas belegte Pizza sei ein «echtes Sakrileg», wird Verbandspräsident Ettore Prandini in mehreren Medien zitiert. Deshalb sei es «wichtig, die italienische Küche mit der Anerkennung als UNESCO-Erbe in der Welt zu schützen.»
Das Dossier wird nun an die UNESCO weitergeleitet. Bis Dezember 2025 soll der Bewertungsprozess abgeschlossen werden. Die italienische Länderküche wäre nicht die einzige, die den Eintrag in die UNESCO-Liste schafft. Auch Frankreich und Japan ließen ihre jeweiligen Kochtraditionen als Kulturerbe eintragen. Außerdem zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe zählen seit Kurzem die österreichische Zuckerbäckerei und die deutsche Brotkultur.