Neue Anklage gegen Alfons Schuhbeck: Das sind die Vorwürfe
Die Gerichtsodyssee Alfons Schuhbecks ist noch lange nicht zu Ende. Der 75-Jährige sitzt bereits wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis und durfte bis vor kurzem Haftvergünstigungen wie Freigänge genießen. Doch diese wurden ihm entzogen, weil die Staatsanwaltschaft wegen neuer Vorwürfe ermittelte. Jetzt wurde Anklage erhoben.
Die Gerichtsodyssee Alfons Schuhbecks ist noch lange nicht zu Ende. Der 75-Jährige sitzt bereits wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis und durfte bis vor kurzem Haftvergünstigungen wie Freigänge genießen. Doch diese wurden ihm entzogen, weil die Staatsanwaltschaft wegen neuer Vorwürfe ermittelte. Jetzt wurde Anklage erhoben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Starkoch unter anderem Insolvenzverschleppung in neun Fällen, Betrug und versuchten Betrug in mehreren Fällen und Subventionsbetrug in neunzehn Fällen vor. Damit noch nicht genug: 479 Fälle des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgeld stehen auch noch auf der Liste.
Wie Schuhbecks Anwälte mitteilten, werde sich der Angeklagte gegen die Vorwürfe verteidigen.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem ihm vor, in mehreren Fällen finanzielle Straftaten begangen zu haben. Schuhbeck war Koch, Unternehmer und Geschäftsführer verschiedener Firmen, vor allem in der Gastronomie. Was vom Gericht noch zu beweisen ist:
- Er versäumte es, für neun seiner Firmen rechtzeitig Insolvenzanträge zu stellen, obwohl diese bereits zahlungsunfähig waren.
- Schuhbeck beantragte außerdem staatliche Corona-Hilfen, November- und Dezemberhilfen sowie Überbrückungshilfen. Dabei soll er bewusst falsche Angaben gemacht haben, um unrechtmäßig Subventionen zu erhalten. Die erhaltenen Gelder nutzte er nicht für die jeweiligen Firmen, sondern leitete sie an andere seiner Unternehmen weiter. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm daher Subventionsbetrug in 19 Fällen vor. In weiteren Fällen liegt der Verdacht auf Betrug oder versuchten Betrug vor.
- Zudem zahlte Schuhbeck laut Anklage in über 200 Fällen die Sozialversicherungsbeiträge seiner Mitarbeiter nicht fristgerecht an die Krankenkassen. Dadurch entstand ein Schaden von über 900.000 Euro.
- Viele Geschäftspartner und Gläubiger der betroffenen Firmen wurden ebenfalls geschädigt, da sie Leistungen erbrachten, ohne dafür bezahlt zu werden. Mindestens ein Unternehmen musste deshalb selbst Insolvenz anmelden.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft begannen Ende 2021 und waren sehr umfangreich. Es wurden unter anderem zahlreiche Bankkonten und Gläubiger überprüft. Die Ermittlungsakten umfassen 45 Bände, und die Anklageschrift ist 124 Seiten lang. Die Schäden durch die Straftaten des Angeklagten betreffen sowohl die öffentliche Hand als auch Krankenkassen und private Gläubiger.
Über die Eröffnung des Hauptverfahrens und damit über eine mögliche Terminierung der Hauptverhandlung wird die zuständige 12. Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichtes München I entscheiden.
2023 hatte der Spitzenkoch und Unternehmer, der laut eigener Aussage vor den Trümmern seines Lebenswerks steht, seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung in der Höhe von 2,3 Millionen Euro angetreten. Das Gericht hatte ihn zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt.