Nach Vorwurf gegen Hotel Westin-Mitarbeiter: Staatsanwaltschaft ermittelt
Das Hotel The Westin Leipzig musste sich nach einem Instagram-Video des deutschen Musikers Gil Ofarim schweren Antisemitismus-Vorwürfen stellen. «Packen Sie Ihren Stern ein», soll ein Hotelmitarbeiter Ofarim aufgefordert haben, dann könne er einchecken, so die schockierende Schilderung des Vorfalls, der in den sozialen Medien für großes Aufsehen sorgte. Inzwischen haben die Staatsanwaltschaft Leipzig und die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen, auch der Hotelmanager meldete sich zu Wort und zog erste Konsequenzen.
Das Hotel The Westin Leipzig musste sich nach einem Instagram-Video des deutschen Musikers Gil Ofarim schweren Antisemitismus-Vorwürfen stellen. «Packen Sie Ihren Stern ein», soll ein Hotelmitarbeiter Ofarim aufgefordert haben, dann könne er einchecken, so die schockierende Schilderung des Vorfalls, der in den sozialen Medien für großes Aufsehen sorgte. Inzwischen haben die Staatsanwaltschaft Leipzig und die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen, auch der Hotelmanager meldete sich zu Wort und zog erste Konsequenzen.
Das Westin habe eine spezialisierte Kanzlei mit einer umfassenden Untersuchung der Vorgänge beauftragt, sagte Geschäftsführer Andreas Hachmeister der Leipziger Volkszeitung. Die Ergebnisse der Untersuchung, die auch die Befragung von zu dem Zeitpunkt anwesenden Hotelgästen beinhaltet, wolle man in den nächsten Tagen veröffentlichen. So viel verriet Hachmeister jetzt schon: Ein Zeuge habe gesagt, «es stimme alles nicht, was in dem Video zu hören ist.»
«Packen Sie Ihren Stern ein»
Im Video schildert der Musiker das Geschehen aus seiner Sicht sehr eindeutig. In einer langen Schlange wartend seien immer wieder andere Gäste vorgezogen worden. Als Ofarim schließlich drankam, konfrontierte er den Hotel-Angestellten, der ihm daraufhin wörtlich gesagt haben soll: «Packen Sie Ihren Stern ein» – damit war der Davidstern gemeint, den Ofarim zu dem Zeitpunkt auf einer Halskette trug.
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Anzeige wegen Volksverhetzung
Der Hotelchef reagierte prompt und distanzierte sich in Interviews von Diskriminierung und Antisemitismus: «Wenn ein Mitarbeiter diskriminierende oder antisemitische Äußerungen getätigt haben sollte, werden Konsequenzen folgen.» Zwei Angestellte wurden beurlaubt.
Wer aber mit einer öffentlichen Entschuldigung des Mitarbeiters rechnet, liegt falsch. Im Gegenteil: Der beschuldigte Mitarbeiter, gegen den jetzt wegen Verdachts der Volksverhetzung ermittelt wird, hat den Sänger nun wegen Verleumdung angezeigt. Nach den Vorwürfen habe es Mord- und Bombendrohungen gegen das Hotel gegeben, erklärte Hachmeister.
Wie denn die Szene sich sonst abgespielt haben soll, wenn nicht wie von Ofarim beschrieben, stellte der Mitarbeiter aber noch nicht öffentlich klar.