Mise en place unter UV-Licht: Frankreichs erstes Zero-Covid Restaurant
Plexiglasscheiben und UV-Desinfektion in der Küche: Eric und Marilyn Girardin machen vor, wie eine sichere Wiederöffnung der Gastronomie in Frankreich gehen könnte. Ein Ende des Lockdowns ist ja in vielen schwer von der Ausbreitung des Virus getroffenen Regionen noch lange nicht in Sicht. Aktuell steigen die Infektionszahlen wieder und es droht eine Ausgangssperre. Doch die Girardins lassen sich nicht beirren: Seit Monaten setzen sie alles daran, ihre Brasserie La Maison des Têtes in Colmar in eine Virus-freie Zone umzubauen.
Plexiglasscheiben und UV-Desinfektion in der Küche: Eric und Marilyn Girardin machen vor, wie eine sichere Wiederöffnung der Gastronomie in Frankreich gehen könnte. Ein Ende des Lockdowns ist ja in vielen schwer von der Ausbreitung des Virus getroffenen Regionen noch lange nicht in Sicht. Aktuell steigen die Infektionszahlen wieder und es droht eine Ausgangssperre. Doch die Girardins lassen sich nicht beirren: Seit Monaten setzen sie alles daran, ihre Brasserie La Maison des Têtes in Colmar in eine Virus-freie Zone umzubauen.
Im Elsass hat eine Arbeitsgruppe um UV-Licht-Spezialisten Victor Vincentz und Mediziner Jean-Michel Wendling ein auf experimentellen Studien basiertes Protokoll für die sichere Öffnung von Restaurants herausgegeben. In der Michelin-prämierten Brasserie La Maison des Têtes werden die Empfehlungen seit Monaten versuchsweise umgesetzt – aus dem Restaurant wurde sozusagen ein experimentelles Schaustück von Desinfektionsmaßnahmen. Das erste Corona-freie Restaurant.
Mise en place unter UV-Licht
Manche der Maßnahmen hören sich recht herkömmlich an: Desinfektionsmittel-Spender an den Eingängen, Einweg-Speisekarten und zusätzliche Desinfektionsmittel-Flaschen auf jedem Tisch gehören etwa zum Programm. Plexiglas-Barrieren gibt es nicht nur zwischen Tischen, sondern auch zwischen einzelnen Sitzen. Das heißt, auch Gäste, die miteinander essen, sind physisch getrennt – das könnte in naher Zukunft etwa Geschäftsessen oder Treffen mit Freunden aus anderen Haushalten ermöglichen.
Andere Maßnahmen sind innovativer. Nicht nur die Gäste, sondern auch die Mitarbeiter des Betriebes sollen vor einer Infektion geschützt werden. So sind auch die einzelnen Posten in der Küche voneinander getrennt. Wegwerf-Handtücher und kontaktlose Seifenspender sorgen für den letzten Schliff. Zusätzlich sind Oberflächen und Türgriffe im ganzen Restaurant mit einer speziellen selbst-desinfizierenden Beschichtung versehen. Und: Schnelltests werden Mitarbeitern sowie Gästen kostenlos und auf freiwilliger Basis angeboten.
Bevor Gerichte serviert werden, müssen sie durch den «Desinfektions-Tunnel». Unter einem UV-Licht, das gegen Bakterien sowie Viren effektiv sein soll, muss der angerichtete Teller für fünf Sekunden warten, bevor er zum Tisch getragen wird. Laut der elsässischen Studie ist auch die Verwendung von tragbaren UV-Geräten empfohlen, um andere Oberflächen und Gegenstände im Restaurant zu desinfizieren. Das UV-Licht würde Restaurants in der Anschaffung gute 10.000 Euro kosten.