Macht der Maschine: Millionenmetropole Peking setzt auf automatisiertes Roboter-Service in der Gastro
Die Gastronomie der Zukunft?
Die Digitalisierung greift unaufhaltsam um sich – so auch in der Gastronomie. Denn seit einigen Jahren wird langsam aber sicher auf den Einsatz von Robotern anstelle von Fachkräften gesetzt. Zumindest bei der chinesischen Hotpot-Kette Haidilao. Doch da ein Service ohne eine Face-to-Face-Kommunikation nur schwer vorstellbar ist, projiziert ein LED-Display den Robotern ein menschliches Gesicht, wie Die Presse berichtet.
Digitale Kellner servieren Speisen
Eines vorneweg: Die Bestellungen werden nicht etwa von einem Kellner aufgenommen, sondern mittels I-Pad aufgegeben. Was daraufhin folgt, übertrifft die bis dato geltende Vorstellung von Gastronomie: Sechs Roboter sind in einer der beliebten Haidilao-Filialen in Peking dafür zuständig, den Gästen Gemüse und Fleisch zu servieren. Weitere vier Roboter haben mit dem Abräumen des dreckigen Geschirrs alle Hände voll zu tun. Doch nicht nur mit Service-Kompetenzen fallen die Roboter auf: Durchkreuzt ein Gast den Weg der Roboter, wird dieser darauf hingewiesen, auf die Seite zu weichen.
Mensch zu Mensch Begegnung dennoch wichtig
Doch nicht nur der Service läuft beinahe vollautomatisiert ab, sondern auch das Mischen und Planen der Speisen. Vom Erkennen der Ablaufdaten bis hin zum genauen Kalkulieren der Einkaufsmengen setzt das Restaurant auf ein Konzept beinahe ganz ohne zwischenmenschlichen Kontakt. Vollkommen verzichtet man aber dennoch nicht auf menschliche Arbeitskräfte: Durch das persönliche Zuweisen der Sitzplätze sorgen echte Personen für ein klassisches Gastro-Ambiente und Gastfreundschaft.
Zukünftig weniger Arbeitsplätze durch Roboter?
Wer mit Robotern zusammenarbeitet, so könnte man denken, würde doch ständig um seinen Arbeitsplatz bangen. Doch nicht so bei Haidilao: Denn noch habe sie keine Angst, dass ihr Arbeitsplatz wegfalle, betont eine Kellnerin des Restaurants. „Allerdings ist es schon erstaunlich wie rasch sich die Roboter mit jedem Update verbessern“, so die Angestellte weiter gegenüber Die Presse. „Zu Beginn konnten sie nur simple Aufgaben erledigen. Mittlerweile wird meine Arbeit durch die Maschinen deutlich erleichtert.“
Außergewöhnlicher Warteservice
Doch die Hotpot-Kette Haidilao sorgt nicht nur in Peking für Aufsehen, sondern mit Filialen rund um den Erdball. Aufgrund der großen Nachfrage bietet das Unternehmen einen Warteservice der etwas anderen Art: Mit kostenloser Maniküre bis hin zu einem Schuhputz-Angebot kann man sich die Wartezeit auf angenehme Art und Weise verkürzen.
Allianz mit Alibaba
Doch wie begann das globale Imperium der Haidilao-Hotpot-Kette? Zhang Vong, der Gründer des Unternehmens, startete seine Erfolgsstory im Jahr 1994 mit einem kleinen Lokal, das sich in der Branche schon bald bewährte. Schon kurz darauf expandierte das Unternehmen und hinterlässt seitdem seinen markanten kulinarischen Fußabdruck, nicht nur in China, sondern am gesamten Erdball. Maßgeblich am Erfolg und der Entwicklung der Restaurant-Kette trug der Alibaba-Gründer Jack Ma bei. Denn mit Hilfe der Alababa Cloud, einer Online-Plattform, ist es für das Unternehmen möglich, Dependancen für zukünftige Lokale zu entdecken. Wo sich die nächsten Standorte des Unternehmens befinden, ist von einigen gastronomischen Faktoren abhängig, wie etwa der Bevölkerungsdichte und des öffentlichen Verkehrs.