In Berlin wird Gastro-Geschichte geschrieben
Das Brandenburger Tor in Berlin – geschichtsträchtiger könnte eine Sehenswürdigkeit kaum sein. Nun wird eine weitere Seite im Geschichtsbuch des Triumphtors geschrieben: Hunderte Menschen aus der Gastronomie versammelten sich gestern und forderten: «Rettet die Vielfalt! Die 7% Mehrwertsteuer auf Speisen muss bleiben!»
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Das Brandenburger Tor in Berlin – geschichtsträchtiger könnte eine Sehenswürdigkeit kaum sein. Nun wird eine weitere Seite im Geschichtsbuch des Triumphtors geschrieben: Hunderte Menschen aus der Gastronomie versammelten sich gestern und forderten: «Rettet die Vielfalt! Die 7% Mehrwertsteuer auf Speisen muss bleiben!»
Die Dehoga, der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS), der Leadersclub und auch die Hoteldirektorenvereinigung riefen ihre Mitglieder zu einem gemeinsamen Statement für den Erhalt der 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen auf. Zahlreiche Gastronomen folgten dem Aufruf und versammelten sich ebenfalls am Pariser Platz. Eine kraftvolle Kundgebung, um die Bundespolitik einmal mehr auf die Notwendigkeit der Entfristung der Mehrwertsteuer hinzuweisen.
Schon seit Jahren fordert die Branche eine einheitliche Besteuerung von Essen mit 7 Prozent. „Es darf nicht vorkommen, dass das Essen im Restaurant und Café gegenüber anderen Anbietern von Essen benachteiligt wird“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Dehoga, Ingrid Hartges, zu Beginn der Kundgebung.
„Die Gastronomie ist besonders von Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Personal betroffen, daher ist es wichtig, den reduzierten Mehrwertsteuersatz beizubehalten, um die enormen Kostensteigerungen nicht 1:1 an die Gäste weitergeben zu müssen“, ergänzten die Gastronomen Kerstin Rapp-Schwan und Alexander Scharf auf der Bühne am Pariser Platz.
Eine Steuererhöhung, so machte später der Horeca-Chef der Metro, Martin Behle, noch einmal klar, würde insbesondere Gering- und Normalverdiener treffen und Essengehen zum Luxus machen.
Drastische Folgen bei Steuererhöhung
Die Initiator:innen der Bewegung verdeutlichen, dass eine einheitliche Besteuerung von Essen mit 7 Prozent zudem zur Erhaltung der kulinarischen Vielfalt, der Lebensqualität, der Kultur und regionalen Wirtschaftskreisläufe beitrage. Restaurants und Cafés seien systemrelevant für den Erhalt attraktiver Innenstädte und spielen eine wichtige Rolle für den Tourismus in Deutschland. Eine Steuererhöhung würde nicht nur zu Betriebsaufgaben und Insolvenzen führen, sondern auch Umsatzverluste bei Lieferanten und Partnern zur Folge haben.
„Es steht viel auf dem Spiel, daher fordert die Branche von der Regierung, den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent für Essen beizubehalten und dadurch die Zukunft der Restaurants, Cafés und der gesamten Hospitality Branche zu sichern“, betonte der Hauptinitiator der Aktion, der Gastrofüsterer und Influencer Kemal Üres.
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Der einheitliche reduzierte Satz für Speisen ist seit dem 1. Juli 2020 in Kraft und läuft derzeit bis Ende 2023. Es sei notwendig, diesen reduzierten Mehrwertsteuersatz beizubehalten, um sicherzustellen, dass das Essen zur Mitnahme, die Essenslieferungen und Lebensmittel aus dem Supermarkt weiterhin mit 7 Prozent besteuert werden.
Der Hauptgeschäftsführer des BdS, Markus Suchert, merkte bei der Versammlung an: „In 23 EU-Staaten ist ein reduzierter Satz für Essen in der Gastronomie bereits Gesetz; es ist also weder sachgerecht noch nachvollziehbar, dies in Deutschland als Subvention zu diskreditieren.“
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