Polizeibesuch bei Hotel-Rebellin Bettina Grieshofer
Update vom 2. April um 10:50 Uhr
Nach Hotelöffnung: Polizeibesuch
Am Tag, nachdem Bettina Grieshofer die Öffnung ihres Boutique-Hotels Anna Plochl in Bad Aussee angekündigt hat, konnte sich die «Hotel-Rebellin» kaum vor Buchungen und Presseanfragen retten. Kein Wunder. Der Facebook-Post erregte Aufsehen weit über die Grenzen des steirischen Kurortes hinaus. «Ich will auf die missliche Lage unserer Branche hinweisen», hatte Grieshofer geschrieben. Das ist ihr sehr wohl gelungen. In den sozialen Medien wurde die Aktion mehrheitlich positiv aufgenommen. «Da sollten sich mehr anschließen!» kommentierte Rolling Pin-Leser Uwe Richtling.
Update vom 2. April um 10:50 Uhr
Nach Hotelöffnung: Polizeibesuch
Am Tag, nachdem Bettina Grieshofer die Öffnung ihres Boutique-Hotels Anna Plochl in Bad Aussee angekündigt hat, konnte sich die «Hotel-Rebellin» kaum vor Buchungen und Presseanfragen retten. Kein Wunder. Der Facebook-Post erregte Aufsehen weit über die Grenzen des steirischen Kurortes hinaus. «Ich will auf die missliche Lage unserer Branche hinweisen», hatte Grieshofer geschrieben. Das ist ihr sehr wohl gelungen. In den sozialen Medien wurde die Aktion mehrheitlich positiv aufgenommen. «Da sollten sich mehr anschließen!» kommentierte Rolling Pin-Leser Uwe Richtling.
Auch die Polizei stand schon vor der Tür der Unternehmerin, die in Bad Aussee zwei Hotels betreibt. Nicht etwa, um die verzweifelte Hotelmanagerin abzuführen – nur zur Kontrolle, ob tatsächlich Gäste, die nicht unter Ausnahmen fallen, eingecheckt haben. Nach derzeitiger Verordnung sind nur Berufsreisende vom Betretungsverbot ausgenommen. Die Strafe für eine Übertretung liegt bei bis zu 30.000 Euro für den Betrieb und 1450 Euro für jeden Gast.
Die hohen Strafen wollte Grieshofer jetzt doch nicht in Kauf nehmen – und könnte sie sich auch nicht leisten: «Ich hab kein Geld mehr, die Unterstützungen kommen nur äußerst schleppend oder es spießt sich an bürokratischen Hürden.» Den hunderten Gästen, die Buchungsanfragen geschickt haben, bietet sie Gutscheine oder eine Reservierung für einen späteren Zeitpunkt an.
Artikel vom 1. April
«Ich kann nicht mehr. Es reicht mir. Keiner fragt uns Unternehmer*innen, wie es uns geht in dieser Corona-Zeit, die jetzt schon seit über einem Jahr andauert», postete die Hotelmanagerin Bettina Grieshofer auf Facebook. Gleichzeitig ein Hilferuf und Kampfschrei, den die Hotel-Rebellin, wie sie in der Kleinen Zeitung genannt wurde, hier losgelassen hat.
Das Risiko eines Rechtsstreits mit den Behörden ist für Grieshofer, die in Bad Aussee zwei Betriebe führt (Die Platzhirsch-Dirndlerei und das Boutique-Hotel Anna Plochl), wohl das geringere Übel im Vergleich zu den wirtschaftlichen Nöten, die sie aufgrund der Pandemie im vergangenen Jahr erlitten hat. «Seit einem Jahr werden wir von Woche zu Woche vertröstet. Keiner gibt uns Perspektiven für die Zukunft. Das ist für mich der absolute wirtschaftliche Supergau! Meine wirtschaftliche Lebens-Existenz fließt gerade den Bach hinunter», schreibt sie. Vonseiten der Regierung werde man nur als Bittsteller abgewimmelt und als unsolidarisch gebrandmarkt.
Protest-Öffnung mit Hygienekonzept
Rücksicht auf die Gesundheit von Gästen und Mitarbeitern kommt bei Grieshofer trotz all des Frusts nicht zu kurz. Für die Öffnung hat sie ein umfassendes Hygienekonzept aufgestellt. «Das Haus ist so konzipiert, dass es komplett ohne Personal auskommt. Hinein kommt man mit einem Türcode, den der Gast per SMS bekommt», erklärt sie der Kleinen Zeitung. «Der Gast hat mit mir keine Berührung. Ich stell ihm das Frühstückskörberl vors Zimmer oder in den Salon, wo immer er es haben will.»
Auch eine PCR-Testpflicht, FFP2-Maskenpflicht für Gäste und die tägliche Reinigung des Hotels gehören zum Konzept.