Heißt es bald «Fine-Dying-Restaurants»?
Erst das Ernst, jetzt das Lode & Stijn: Gehobene Restaurants haben es momentan – vor allem in Berlin – nicht leicht. Die Tische bleiben leer, die Leute können sich die Fine-Dining-Küche nicht mehr leisten. Und zu allem Überfluss könnten in Deutschland mit nächstem Jahr Restaurantbesuche mit 19% statt mit 7% versteuert werden. Wenn sich jetzt schon so viele keinen Gourmet-Abend mehr leisten können/wollen – wie soll es dann nächstes Jahr aussehen?
Erst das Ernst, jetzt das Lode & Stijn: Gehobene Restaurants haben es momentan – vor allem in Berlin – nicht leicht. Die Tische bleiben leer, die Leute können sich die Fine-Dining-Küche nicht mehr leisten. Und zu allem Überfluss könnten in Deutschland mit nächstem Jahr Restaurantbesuche mit 19% statt mit 7% versteuert werden. Wenn sich jetzt schon so viele keinen Gourmet-Abend mehr leisten können/wollen – wie soll es dann nächstes Jahr aussehen?
Das Lode & Stijn
Wie die Betreiber Lode van Zuylen und Stijn Remi des mit einem grünen Michelinstern ausgezeichneten Lokals via Instagram mitteilen, werden sie ihr Restaurant Lode & Stijn nach 8 Jahren mit 16. Dezember schließen.
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Sie geben an, reflektieren zu wollen, was sie sich in den letzten Jahren aufgebaut haben und wie sie diese Entwicklung auf andere und offenere Weise fortsetzen können. Außerdem wollen sie überdenken, wie sie künftig ihre Gäste willkommen heißen wollen – aus kulinarischer und konzeptioneller Sicht. Aus dem Grund der Neukonzeptionierung und der momentanen schweren Situation in der gehobenen Küche, schließen sie das Restaurant – vorerst.
Der Fokus des Restaurants in der Berliner Lausitzerstraße liegt auf regionalen und saisonalen Produkten in bester Qualität. Guide Michelin lobt den Minimalismus und Purismus der Speisen sowie die exquisite Auswahl an belgischen Geuze-Bieren. Den grünen Stern haben sie aufgrund ihrer nachhaltigen Arbeitsweise bekommen:
«In meiner Küche geht es recht streng zu, also bezogen auf die Regionalität und Qualität meiner Produkte! Sie kommen ausschließlich von Kleinerzeugern, welche mit ihrer Arbeit unser Fundament bilden! Wir verarbeiten überwiegend das ganze Tier und Nordsee-Fisch. Massentierhaltung lehne ich strikt ab!»
— Lode van Zuylen
Dine or Die
Das Restaurant Horvat, ebenfalls aus Berlin, hat die Schließungswelle zum Anlass genommen, um ein saftiges Statement auf Instagram zu posten. Sie würden sich große Sorgen um die Fine-Dining-Szene machen und klären über die größten Branchen-Probleme seit der Pandemie auf:
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“Seit Corona stehen wir als Gastronomen vor den verschiedensten Herausforderungen: Abwanderung der Fachkräfte in krisensichere Branchen, exorbitant gestiegene Lohnkosten, Einkaufspreise, Energie- und Betriebskosten. Auf der anderen Seite herrscht eine niedrigere Akzeptanzschwelle für Preiserhöhungen aufgrund von Kaufkraftverlust durch die Anhaltende Inflation.”
Das Restaurant appelliert an seine Kolleginnen und Kollegen: “Es ist ein Teufelskreis! In Zeiten wie diesen glauben wir, dass die Entscheidung darüber, wo man sein Geld ausgibt, wichtiger ist, als je zuvor. Setzt Qualität immer vor Quantität! Die Spitzengastronomie ist mehr denn je dazu aufgerufen, ihr Handeln zu reflektiere und selbstkritisch mit den getroffenen Entscheidungen umzugehen.”
Sie fügen dem hinzu: “Für uns Gastronomen wird es vermutlich künftig elementar wichtig sein, flexibel und dynamisch zu bleiben. Viele unserer Kolleginnen und Kollegen lassen sich spannende Veranstaltungen einfallen. Geht dort hin!” Unter ihren Social Media Beitrag verlinken sie die Petition gegen die Steuererhöhung.
Das Posting des Restaurants Horvat erhielt sehr viel Aufmerksamkeit und Zuspruch aus der Branche, gleich wie es beim Beitrag von Lode & Stijn war: große Trauer, viel Lob und Dank für die Vergangenheit sowie ein Hoffen auf bessere Zeiten.
Das hoffen wir natürlich auch und verlinken aus diesem Grund die Petition gegen Steuererhöhung HIER.