Fake Meat 2.0: Steak aus dem 3D-Drucker schon 2020
Der Fake-Meat-Trend wird immer skurriler – oder zukunftsweisender, je nachdem, wie man es sehen möchte. Der Hype um die fleischlosen Burger von Beyond Meat und Impossible Foods ist noch lange nicht vorbei, und schon wird für kommendes Jahr die nächste große Innovation angekündigt: das Steak aus dem 3D-Drucker.
Wie funktioniert das – ein Steak aus dem Drucker?
Dass aus dem Drucker etwas anderes als Papier kommt, ist schwer vorstellbar, aber es geht. Einer der Pioniere ist das israelische Unternehmen Redefine Meat. Für sein Steak verwendet es entweder pflanzliche Ausgangsstoffe oder Fleisch aus dem Labor. Die Rohstoffe kommen in eine Kartusche, und der 3D-Drucker baut daraus Schicht für Schicht das Fleisch.
Laut Guardian soll die neue Technologie bereits 2020 in mehreren Restaurants in Europa getestet werden. Für Gäste wird das zunächst eine teure Erfahrung, denn durch die aufwändige Produktionsweise macht das gedruckte Steak seinem Vorbild preislich erstmal keine Konkurrenz.
Was wird noch alles aus dem 3D-Drucker kommen?
Das Steak ist in dem ganzen Unterfangen allerdings nur der erste Ansatz. Wie der Standard berichtet, denkt Redefine Meat – und dasselbe wird wohl auch auf andere Start-Ups in diesem Bereich zutreffen – bereits an andere Fleischsorten wie Schwein und Huhn, aber auch an Fisch.
Der Chef von Eshchar Ben-Shitrit betont gegenüber dem Guardian die großen ökologischen Benefits von Fleisch aus dem 3D-Drucker. Es seien einfach keine Ressourcen für Fleisch aus traditioneller Produktion mehr vorhanden, und alles Recyceln und Fahren mit Elektroautos bringe wenig, so lange man auch nur einen einzigen Hamburger in der Woche verspeise, wie er dem Guardian erklärt.
Wie sehen die Start-Ups das Projekt in der Zukunft?
Einer der Konkurrenten von Redefine Meat ist das spanische Start-Up Novameat, das als Rohstoff für sein Produkt Bohnen- und Reisproteine verwendet und somit auf der rein pflanzlichen Schiene unterwegs ist. Auch diese Steaks werden 2020 schon in den Testlauf gehen.
Sinn der Sache aus Sicht der Unternehmen ist aber nicht, dass sie das Fleisch aus dem 3D-Drucker produzieren und verkaufen, sondern sie wollen auf lange Sicht die Drucker und die dazugehörigen Kartuschen mit dem Rohstoff an Supermärkte und Restaurants verkaufen, die dann je nach Bedarf selbst ihr Fleisch drucken können.