EU will Gratis-Trinkwasser in der Gastro

Wasser für alle

Ist das der nächste Tiefschlag für die gebeutelte Branche oder ein Schritt in die richtige Richtung? Die EU-Kommission will unter der Agenda "Trinkwasser für Alle" eine Regelung durchsetzen, die besagt, dass in allen Restaurants künftig Gäste nicht mehr für Leitungswasser zahlen müssen. 

Müssen Gastronomen künftig ihr Wasser herschenken?
Während die österreichische Vertreterin in Brüssel, Umwelt- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, gegenüber der Tiroler Tageszeitung versicherte, bei der Abstimmung mit nein stimmen zu wollen, sieht ihr deutsches Pendant Bundesumweltministerin Svenja Schulze das Thema anders.
Es gäbe noch Kleinigkeiten am Gesetzestext zu ändern, aber grundsätzlich werde sie dafür stimmen, sagte die Schulze beim Treffen mit ihren Amtskollegen in Brüssel.
Bereits im Oktober hat das Europaparlament grünes Licht signalisiert. Jetzt müssen noch Parlament und die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten auf eine Lösung einigen. 

Gründe für Wasserpreise

Dass es bei der Leitungswasserpreisen, weniger darum geht, das Wasser selbst zu verrechnen, sondern darum, dass es auch jemand zapfen, zum Gast bringen und danach abwaschen muss, stößt verständlicherweise Branchenvertretern sauer auf – auch wenn das ausgerufene Ziel sein soll, dass dadurch der Verbrauch von Plastikflaschen verringert wird.
Im Interview mit der Tiroler Tageszeitung zeigte sich der Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Tiroler Wirtschaftskammer wenig verständnisvoll: "Das hängt immer vom Ausmaß ab. Als Beigetränk zu Kaffee oder Wein ist das okay. Wenn nur Wasser konsumiert wird, wird es schwierig. Die Dienstleistung muss dann verrechnet werden", wird der Gastronom zitiert. Damit zeichnet sich bereits jetzt ein emotionaler Schlagabtausch zwischen Gastronomie und Politik ab.