EU-Weinvernichtungsprogramm: Nicht verkaufter Wein wird zu Desinfektionsmittel
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In Frankreich beginnen Winzer morgen damit, Millionen Liter Wein in Desinfektionsmittel zu verwandeln. Mehr als 30 Betriebe im Land dürfen Wein, der wegen der Coronavirus-Krise nicht verkauft wurde, einsammeln und destillieren.
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In Frankreich beginnen Winzer morgen damit, Millionen Liter Wein in Desinfektionsmittel zu verwandeln. Mehr als 30 Betriebe im Land dürfen Wein, der wegen der Coronavirus-Krise nicht verkauft wurde, einsammeln und destillieren, erklärte Didier Josso vom Vermarktungsverband FranceAgriMer der Austria Presse Agentur.
Weinkeller sollen mit EU-Mitteln für kommende Lese geräumt werden
Die außergewöhnliche Maßnahme wurde von der EU genehmigt und wird aus europäischen Mitteln bezahlt. Damit sollen vor allem die Weinkeller für die kommende Lese geräumt werden. Mit dem Geld aus Brüssel für Frankreich können nach Angaben von Josso zwei Millionen Hektoliter Wein zu Desinfektionsmittel destilliert werden. Die EU gibt 78 Euro pro Hektoliter – also 78 Cent pro Liter.
In der Coronavirus-Krise sind der Konsum im Land und der Export vor allem in die USA eingebrochen. Laut Verband gibt es drei Millionen Hektoliter Wein, die zu viel sind und destilliert werden könnten. Aus dem so gewonnenen Alkohol kann unter anderem Desinfektionsmittel hergestellt werden, das wiederum gegen die Ausbreitung von SARS-CoV-2 verstärkt genutzt wird.
Auch die Weinanbauländer Italien und Spanien sind Nutznießer des EU-Weinvernichtungsprogramms. Dort wird auch subventioniert, wenn die Weinbauern die unreifen Trauben an den Reben zerstören.