Parmaschinken: Seuche bedroht milliardenschwere Industrie

Nach dem Risotto-Reis ist auch ein weiteres Exportgut aus Italien in Gefahr: der Parmaschinken.
November 19, 2024 | Fotos: Shutterstock/M Laky

Die Folgen des Klimawandels bringen geliebte Nationalgerichte der Italiener:innen in Gefahr. Nach einer Rekorddürre im Jahr 2022 ging die Produktion der für Risotto verwendeten Reissorten rapide zurück. Jetzt stehen auch die Produzenten des Prosciutto di Parma – bekannt als Parmaschinken – vor großen Herausforderungen. Neben den steigenden Temperaturen ist auch die Afrikanische Schweinepest (ASP) dafür verantwortlich.

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Klimawandel und Seuche stellen Parmas Schinkenproduzenten vor Herausforderungen – Foto: Shutterstock/M Laky

Die Folgen des Klimawandels bringen geliebte Nationalgerichte der Italiener:innen in Gefahr. Nach einer Rekorddürre im Jahr 2022 ging die Produktion der für Risotto verwendeten Reissorten rapide zurück. Jetzt stehen auch die Produzenten des Prosciutto di Parma – bekannt als Parmaschinken – vor großen Herausforderungen. Neben den steigenden Temperaturen ist auch die Afrikanische Schweinepest (ASP) dafür verantwortlich.

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Klimawandel und Seuche stellen Parmas Schinkenproduzenten vor Herausforderungen – Foto: Shutterstock/M Laky

Der Einfluss des Klimawandels wirkt sich gleich mehrfach auf die Produktion der Delikatesse aus. Einerseits müssen Hersteller vermehrt in Klimaanlagen investieren, um in ihren Lagerräumen die optimalen Reifebedingungen für den Parmaschinken zu erzielen, der traditionell für mindestens 400 Tage oder sogar mehrere Jahre reifen muss – früher habe es gereicht, in kühlen Nächten die Fenster zu öffnen, wie ein Produzent dem amerikanischen Nachrichtendienst CNN Travel erklärte.

Andererseits führen die klimabedingt höheren Temperaturen häufiger zu sogenannten Mastjahren, in denen Eichen, Buchen und Kastanien vermehrt Früchte tragen. Dies begünstigt die Fortpflanzung von Wildschweinen, die als Hauptüberträger der ASP gelten.

Die ASP ist ein hochansteckendes Virus, dessen Krankheitsverlauf für die meisten Wild- und Hausschweine tödlich ist. Obwohl die Krankheit nicht für Menschen gefährlich ist, kann sie durch den Verzehr von befallenen Fleischprodukten weiter verbreitet werden. Nach Informationen des Deutschen Bauernverbundes kann der Erreger sich in Parmaschinken mehr als ein Jahr lang halten.

Militäreinsatz gegen Wildschweine?

Als Konsequenz mussten Schweinebauern bereits hunderttausende infizierte Tiere schlachten. Um die Ausbreitung der ASP zu kontrollieren, plant Italien, in den kommenden Jahren etwa eine Million Wildschweine zu töten – das wären rund 60 bis 80 Prozent der Wildschweinpopulation. Das «Konsortium für Prosciutto di Parma» forderte im Sommer sogar das Militär auf, durch Jagd auf Wildschweine zu helfen, die ASP auszurotten.

Die Lage ist ernst: Mehrere Länder, darunter China, Japan und Canada, haben aufgrund der ASP bereits Importverbote auf Parmaschinken verhängt. Eine Katastrophe für die italienischen Produzenten, die mit Parmaschinken jährlich rund 1,6 Milliarden Umsatz machen.

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