Ein Luxusresort, das gerade am Pass Thurn an der Grenze zwischen Tirol und Salzburg entsteht, bedient sich einer ausgefallenen Marketingstrategie. Besucht man die Website des Projekts Kitzbühel Alps, wird man nämlich an die größten «Challenges of Life» erinnert: Umweltverschmutzung, Überbevölkerung, das beängstigende Blackout und mehr.
Projektentwickler Michael Staininger liefert keine Antworten auf diese Probleme. Aber dafür eine Vision, die an so manche Science Fiction-Story erinnert. 50 Unterkünfte und ein Hotel sollen ausgewählten Familien in einer «autarken Arche Noah» Zuflucht bieten. Jedenfalls denen, die es sich leisten können.
Ein Luxusresort, das gerade am Pass Thurn an der Grenze zwischen Tirol und Salzburg entsteht, bedient sich einer ausgefallenen Marketingstrategie. Besucht man die Website des Projekts Kitzbühel Alps, wird man nämlich an die größten «Challenges of Life» erinnert: Umweltverschmutzung, Überbevölkerung, das beängstigende Blackout und mehr.
Projektentwickler Michael Staininger liefert keine Antworten auf diese Probleme. Aber dafür eine Vision, die an so manche Science Fiction-Story erinnert. 50 Unterkünfte und ein Hotel sollen ausgewählten Familien in einer «autarken Arche Noah» Zuflucht bieten. Jedenfalls denen, die es sich leisten können.
Baustart der Arche Noah für Reiche war bereits 2019. 13 Villen sollte es geben, zum Verkaufspreis von bis zu 8,5 Millionen Euro, dazu 37 Luxusaparments, einen großzügigen Spa-Bereich und ein Hotel mit 77 Zimmern von Six Senses, einer Marke der InterContinental Hotels. Beim Kauf einer Villa würde es einen Elektro-Porsche dazu geschenkt geben, hieß es zu Beginn.
Von Anfang an gab es aber Widerstände gegen das Projekt. Nicht zuletzt aufgrund der geografischen Nähe zu Naturschutzgebieten. Immer wieder brachen die Bauarbeiten ab. Nahezu im Monatstakt berichteten die Salzburger Nachrichten über Probleme – und Proteste. Allen voran übte der tourismuskritische Fotograf Lois Hechenblaikner lautstark Kritik am Vorhaben.
2021: Doch kein Porsche
Im Sommer 2021 verkündeten die Betreiber dann den Neustart des Projekts. Die Lindner Gorup wurde als Generalunternehmer präsentiert. Die große Enttäuschung für gut betuchte Doomsday-Prepper: Einen Porsche beim Kauf einer Residenz sollte es doch nicht geben. Nun scheint alles auf Schiene zu sein: Im Dezember 2024 werde die Arche eröffnet, heißt es auf der Webseite.
Wer sich eine der 50 Residenzen zu eigen machen will, muss sich erst einem ausgeklügelten Bewerbungsprozess stellen. Zuerst heißt es schriftlich Fragen zum Weltbild beantworten («Wie wichtig ist Ihnen Sicherheit und Schutz?»), dann ein Zoom-Interview mit dem CEO führen. Nur wer die Ideen der Projektentwickler teilt, wird zur Kasse gebeten.
Die Werbestrategie von Kitzbühel Alps beruht einerseits auf Angst vor Doomsday-Szenarien und andererseits auf Versprechungen, die an das Umweltbewusstsein der künftigen Bewohner abzielen: Vollständig autark seien die Wohnungen und Villen, gespeist durch Solarenergie und Gebirgsquellen, versorgt von einem wöchentlichen Bauernmarkt und einem nahegelegenen Hühnerstall.
Und gibt es Millionäre, die darauf anspringen? Laut Staininger kommen Anfragen täglich, berichtet der Spiegel. Sogar erste Abschlüsse gebe es schon. Na dann; das Blackout kann kommen.