Die Macht der Social-Media-Foodtrends

Auf TikTok oder Instagram viral zu gehen ist heutzutage für viele Gastronom:innen der größte Traum. Doch wie gelingt das?
November 16, 2023 | Text: Alina Lerch

Trends auf den sozialen Medien beeinflussen seit Jahren die Gastro-Szene. Kaum postet jemand ein Video von hübschem Haferbrei mit Früchten und kreativem Topping, das dann zufällig viral geht, testet jeder zweiter User das Rezept und jeder dritte postet es. 

shutterstock_1120075463-scaled
Der hübsche Porridge-Trend hat es auch in Restaurants geschafft.

 

 

Trends auf den sozialen Medien beeinflussen seit Jahren die Gastro-Szene. Kaum postet jemand ein Video von hübschem Haferbrei mit Früchten und kreativem Topping, das dann zufällig viral geht, testet jeder zweiter User das Rezept und jeder dritte postet es. 

shutterstock_1120075463-scaled
Der hübsche Porridge-Trend hat es auch in Restaurants geschafft.

Viele Unternehmer:innen und Gastronom:innen wittern hier das große Geschäft: Schnell sprießen Restaurants aus dem Boden, die genau solche Trends anbieten und hoffen, so viral zu gehen und bekannt zu werden.

Aber wie entsteht ein Food-Hype? Was macht eine virale Speise aus?

Wir schreiben das Jahr 2017. Donald Trump wird zum 45. Präsidenten der USA gewählt, wir hören zum ersten Mal “Despacito”. Und irgendwo in den Weiten des Internets werden sogenannte “Bowls” immer beliebter. 

YouTube- und Instagram-Influencer:innen kreieren aufwendige, bunte und vermeintlich gesunde Gerichte in ihren hohen Tellern (Bowls).

Ursprünglich stammt die Poke Bowl aus Hawaii und wird aus gewürfeltem Thunfisch, Salz, gehackter Kemirinuss und frischen Algen zubereitet.

Wir bekommen Rezeptvideos ausgespielt, in denen die kuriosesten und abwechslungsreichsten Kreationen (Smoothie Bowl, Breakfast Bowl, Pizza Bowl) präsentiert werden. Wir lieben es. Wir wollen die bunte Köstlichkeit in all ihren Ausführungen selbst testen. 

Nun schreiben wir das Jahr 2023. In jeder größeren Stadt gibt es mindestens ein Bowl-Restaurant, viele Lokale haben das Gericht auf der Karte. Und das nur wegen eines Internet-Hypes. 

Das Phänomen Social Media

Das Internet ist schnelllebig. In Zeiten von TikTok gibt es fast wöchentlich neue Food-Trends. Jetzt im Herbst und Winter sind es wieder Zimtschnecken. Schon seit mehreren Jahren erlebt das süße Gebäck einen regelrechten Hype in der kalten Jahreszeit. Sie werden auf unterschiedlichste Art präsentiert und weltweit gefeiert. Das haben sich Unternehmen gemerkt und geschickt umgesetzt: 

Erst Anfang November hat in Wien die in Deutschland heiß begehrte Kette “Cinnamood” eröffnet. Allein beim Ansehen der Instagram-Bilder läuft einem das Wasser im Mund zusammen, kein Wunder, dass diese besonders fotogenen Schnecken so beliebt sind. 

 

 
 
 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Ein Beitrag geteilt von Cinnamood (@cinnamood_)

 

Die Fotogenität, im Fachjargon bekannt als “instagrammable”, ist bei der Trend-Entstehung DER ausschlaggebende Punkt. Sieht ein Produkt besonders ästhetisch, interessant und einzigartig aus – und schmeckt in der Praxis auch noch halbwegs passabel – ist der Hype vorprogrammiert. 

Das New-Yorker-Paradebeispiel

Die stylische Bäckerei Lafayette im Herzen von New York City, ein schon immer gut besuchter Laden, durfte dieses Phänomen am eigenen Leib erfahren. Ein TikTok-Nutzer hat ein Video von den einzigartigen bunten, runden Croissants der Bäckerei veröffentlicht. Innerhalb kürzester Zeit wurde das Video millionenfach geklickt und geteilt. Die Nachfrage war gigantisch. 

Der Bäcker Scott Cioe erzählt:” Am Tag danach waren wir schon nach einer Stunde ausverkauft. Und wieder einen Tag danach standen die Menschen Schlange vor der Bäckerei. Wir hatten also quasi zwei Tage nach dem Posting eine Schlange vor Tür – und das hat sich seit dem auch nicht wieder geändert.”

Vor dem Hype hat die Bäckerei zwei Dutzend Croissants am Tag gebacken, jetzt sind es 600. Auch drei Mitarbeiter:innen waren nicht mehr ausreichend, heute zählt das Lafayette in Manhattan 20 Angestellte. 

 

 
 
 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Ein Beitrag geteilt von Lafayette (@lafayette380)

 

Und seitdem erweitern immer mehr Bäckereien ihr Sortiment um dieses gehypte Gebäck, wie auch die Gelateria La Golosa in Bern: 

 

 
 
 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Ein Beitrag geteilt von La Golosa Gelato Bern (@lagolosagelato)

 

Ein weiteres Beispiel ist der Bubble Tea, die süße Tee-Kreation aus Taiwan, die es mittlerweile ebenfalls an jeder Ecke zu kaufen gibt. Auch die Wiederbelebung dieses Getränks ist auf einen Social-Media-Trend zurückzuführen.

Die Frage aller Fragen

Wie schafft man es nun aber in den Kreis der auserwählten viralen Social Media Accounts?

Die Frage ist so einfach zu beantworten wie: «Wie gewinne ich im Lotto?»

Das beste Rezept: Entweder eine unterstützende Person mit viel Reichweite finden oder selbst sein Glück versuchen. Individualität, Kreativität und Massentauglichkeit sowie ein großer Patzen Zufall sind der «Key to Success». 

Werde jetzt Member.
100% kostenlos.

Als Member kannst Du alle unsere Artikel kostenlos lesen und noch vieles mehr.
Melde dich jetzt mit wenigen Klicks an.
  • Du erhältst uneingeschränkten Zugriff auf alle unsere Artikel.
  • Du kannst jede Ausgabe unseres einzigartigen Magazin als E-Paper lesen. Vollkommen kostenlos.
  • Du erhältst uneingeschränkten Zugriff auf alle unsere Videos und Masterclasses.
  • Du erhältst 50% Rabatt auf Rolling Pin.Convention Tickets.
  • Du erfährst vor allen Anderen die heißesten News aus der Gastronomie und Hotellerie.
  • Deine Rolling Pin-Membership ist vollkommen kostenlos.
Alle Vorteile
Login für bestehende Member

Top Arbeitgeber


KOSTENLOS MEMBER WERDEN
UND UNZÄHLIGE VORTEILE genießen

  • Insights aus der Gastro-Szene, ganz ohne Bullshit.
  • Personalisierte Jobvorschläge & die besten Jobs aus der ganzen Welt
  • Alle Online-Artikel lesen & Zugriff auf das Rolling Pin-Archiv
  • VIP-Einladungen zu ROLLING PIN-Events und vieles mehr…