Die „Dirndln am Feld“ ziehen Bio-Gemüse von Hand
Zwei Junglandwirtinnen gründen eine Retro-Marktgärtnerei am Wagram. Dabei setzen sie auf Bio und Handarbeit – und zeigen vor, wie innovative Landwirtschaft funktionieren kann.
April 20, 2021
Ein Start-up der anderen Art gründeten die Absolventin des Studiums „Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement“ Sarah Schmolmüller und die Landschaftsarchitektin Bianca Rabel in der jungen Weinbauregion Wagram. Kennengelernt haben sich die beiden Jungunternehmerinnen bei einem Praktikum eines Biogemüsebetriebs im Niederösterreichischen Oberstockstall.
Ein Start-up der anderen Art gründeten die Absolventin des Studiums „Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement“ Sarah Schmolmüller und die Landschaftsarchitektin Bianca Rabel in der jungen Weinbauregion Wagram. Kennengelernt haben sich die beiden Jungunternehmerinnen bei einem Praktikum eines Biogemüsebetriebs im Niederösterreichischen Oberstockstall.
Dirndln am Feld: Gemüse ist Handarbeit
Auf rund eineinhalb Hektar bio-zertifizierter Fläche am Fuße der Wagram Kante in Kirchberg wachsen nun vielfältige Gemüsesorten, Jungpflanzen, Kräuter sowie essbare Blüten. Die innovative Marktgärtnerei arbeitet nach altbewährten Methoden. So ist die Bepflanzung auf die Maße des Menschen abgestimmt – und nicht auf die des Traktors. Die schmalen Beete werden ausschließlich von Menschenhand gepflegt. Der einzige Traktor, den das Duo besitzt, kommt nur zur Bodenauflockerung zum Einsatz.
Die ersten Kunden sind bereits gefunden. So beliefern die fleißigen Feldarbeiterinnen schon ab dieser Saison das für seine Naturküche berühmte Restaurant Gut Oberstockstall der Familie Salomon, das Sternerestaurant Tian und den Dogenhof in Wien. Auch am Naschmarkt in Kirchberg am Wagram sind die beiden Landwirtinnen jeden Samstag an ihrem Gemüsestand anzutreffen.
Mehr als 200 Gemüsesorten
„Wir verstehen uns als Alternative in der regionalen Versorgung“, erzählt Bianca Rabel. „Zusätzlich zum Markt- und Gastronomievertrieb bieten wir jeden Dienstag direkt ab Feld unser vielfältiges Bio-Sortiment an“, so Rabel weiter. Die „Dirndln am Feld“ produzieren mit über 50 Gemüsekulturen mehr als 200 Sorten, darunter Kohlrabi, Fenchel, Radieschen, Paradeiser, Zucchini und Kohl – quer durch den Gemüsegarten, im wahrsten Sinne des Wortes. Zudem werde es auch Bio-Honig von eigenen Bienenvölkern geben.
„Wir wollen, dass Handwerk und Handarbeit wieder einen höheren Stellenwert bekommt und unseren Beitrag zu einem besseren Klima und einer gesunden Ernährung leisten“, erklärt Sarah Schmolmüller. „Weiters setzen wir auf Kooperationen mit gleichgesinnten AnbieterInnen. So erreichen wir eine größere Breite in unserem nachhaltigen Streben.“