Chaos Cooking: Was wirklich hinter dem Food-Trend steckt
Schon einmal Nutella-Lasagne oder Sushi-Tacos probiert? Manche werden über solche Kombinationen die Nase rümpfen, andere sehen darin einen der größten Foodtrends des neuen Jahres. «‹Chaos Cooking› kommt – sind wir bereit?» titelte die Food-Website Eater vor Kurzem. Aber was ist Chaos Cooking eigentlich genau? Und kann man es mit der Con-Fusion zu weit treiben?
Versucht man das Phänomen zu erklären, kommt man um den Begriff der Fusionsküche nicht herum, die sich in den 1980ern entwickelte. In Europa verhalfen Vorreiter wie Wolfgang Puck oder Detlef Bernhardt mit seinem Restaurant Nu der Küchenrichtung zu Bekanntheit, bei der es darum geht, Geschmäcker verschiedener Kulturen in einem Gericht zu vereinen. Chaos Cooking wird als Weiterentwicklung von Fusion Food gehandhabt. Was es besonders macht: Es werden nicht nur Zutaten aus verschiedenen Regionen, sondern auch Genres und Aromen vermischt, die auf den ersten Blick gar nicht zusammenpassen. Und bei neuen Frankenstein-Gerichten spielt eine große Rolle, wie erfolgreich sie in den Sozialen Medien sind.
Schon einmal Nutella-Lasagne oder Sushi-Tacos probiert? Manche werden über solche Kombinationen die Nase rümpfen, andere sehen darin einen der größten Foodtrends des neuen Jahres. «‹Chaos Cooking› kommt – sind wir bereit?» titelte die Food-Website Eater vor Kurzem. Aber was ist Chaos Cooking eigentlich genau? Und kann man es mit der Con-Fusion zu weit treiben?
Versucht man das Phänomen zu erklären, kommt man um den Begriff der Fusionsküche nicht herum, die sich in den 1980ern entwickelte. In Europa verhalfen Vorreiter wie Wolfgang Puck oder Detlef Bernhardt mit seinem Restaurant Nu der Küchenrichtung zu Bekanntheit, bei der es darum geht, Geschmäcker verschiedener Kulturen in einem Gericht zu vereinen. Chaos Cooking wird als Weiterentwicklung von Fusion Food gehandhabt. Was es besonders macht: Es werden nicht nur Zutaten aus verschiedenen Regionen, sondern auch Genres und Aromen vermischt, die auf den ersten Blick gar nicht zusammenpassen. Und bei neuen Frankenstein-Gerichten spielt eine große Rolle, wie erfolgreich sie in den Sozialen Medien sind.
[Hier zum Rolling Pin-Podcast mit Detlef Bernhardt]
Als frühes Beispiel für Hybrid Food, wie Trendexpertin Hanni Rützler die Entwicklung in ihrem Food Report 2023 nennt, könnte man etwa den 2013 von Keizo Shimamoto in New York erfundenen Ramen-Burger nennen, bei dem japanische Nudeln das Burgerbrötchen ersetzen. Von Social Media geschürt, verbreitete sich die Kreation wie ein Lauffeuer um den Globus. Auch der «Cronut», die Kombination aus Croissant und Donut, erfunden von Dominique Ansel, hat sich durchgesetzt und findet sich mittlerweile sogar in der Bäckerei der slowenischen Sterneköchin Ana Roš.
Schlechter Scherz oder Zukunftstrend?
Im Gegensatz dazu klingen andere Hybridgerichte fast ein wenig pervers. Auf Tiktok und Instagram trifft man auf Popcorn mit Käse und Chorizo, Cheeseburger-Arancini, Masala Cheesesteaks oder «Chicken Lasagna Empanada» aus Rote-Bete-Teig. Je ausgefallener die Kombination, desto mehr trendy, könnte man meinen. Chaos-Cooking ist nicht subtil, sondern laut.
Dabei sind einige der viralen Rezepte ursprünglich als Scherz entstanden. Die berühmte Nutellasagna (Lasagne mit Nutella, überbacken mit Marshmallows) zum Beispiel war von Bäckerin Allison Robicelli als ironisches Statement gedacht, als Mittelfinger in Richtung Lifestyle-Medien. Sie wurde immer wieder gefragt, wann sie denn den «nächsten Cronut» erfinden würde, und dachte sich als Antwort die skurrile Süß-Lasagne aus. Doch nachdem sie das Rezept veröffentlicht hatte, staunte sie nicht schlecht, als Menschen vor der Bäckerei für die Nutellasagna Schlange standen.
Heute wird immer öfter vermischt, was nicht zusammengehört. Und egal, was man davon halten mag; Menschen werden gerne von unerwarteten Kombinationen überrascht und manchmal kann man nicht leugnen, dass ein Gericht einfach gut ankommt. Wie etwa der Sushi-Taco, den es seit einiger Zeit im Wiener KitchA gibt. Oder die Steira-Rolls bei Steirasia in Wien, bei denen Kernöl, Preiselbeeren und andere heimische Zutaten im Sushi landen. Die Prognose der Trendforscher: Chaos Cooking bleibt. Zur Freude aller Köche, die Spaß am Experimentieren haben.