Es geht ein Zittern durch die Bierbranche. Brauereien haben zwar jeden Sommer mit Mehrwegflaschenknappheit zu kämpfen – die Nachfrage nach dem erfrischenden Gerstensaft steigt mit den Temperaturen – doch in dieser Saison besteht auch das erhöhte Risiko von Lieferengpässen und, schlimmstenfalls, eines Gasembargos.
Es geht ein Zittern durch die Bierbranche. Brauereien haben zwar jeden Sommer mit Mehrwegflaschenknappheit zu kämpfen – die Nachfrage nach dem erfrischenden Gerstensaft steigt mit den Temperaturen – doch in dieser Saison besteht auch das erhöhte Risiko von Lieferengpässen und, schlimmstenfalls, eines Gasembargos.
Ein Gas-Lieferstopp infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine würde nicht nur die Produktion von Bier hindern, sondern auch wichtigen Zulieferern der Brauereien ein Hindernis sein. Allen voran den Herstellern von Bierflaschen, um deren Verfügbarkeit ohnehin schon Sorge besteht.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, spricht von mangelnder Planungssicherheit. «Wir fahren mit hohem Tempo durch eine Nebelwand», sagte er der dpa. Etwa zwei Drittel der deutschen Brauereien seien auf Gas angewiesen.
Meldungen einer drohenden Bierknappheit vor dem Hochsommer und der anstehenden Volksfeste machen die Gastronomie und Veranstalter nervös. Die Versorgung von Gastronomie und Handel sei zwar gesichert, sagte Lothar Ebbertz vom Bayrischen Brauerbund zur Bild, jedoch könnten zusätzlich zur Inflation weitere Preiserhöhungen anstehen.
In Österreich ist die Sorge um die Verfügbarkeit von Mehrwegflaschen geringer, denn im Gegensatz zum Nachbarland setzt die österreichische Bierbranche auf 0,5-Liter-Flaschen im Standardformat. Die verschiedenen Flaschentypen in Deutschland, teilweise mit Markenprägung, erschweren Brauereien die Wiederverwendung von Flaschen der Konkurrenz. Jedoch auch in Österreich drohen Lieferengpässe bei Rohstoffen weitere Preisanstiege für das in der Herstellung sehr energieintensive Getränk auszulösen.