Bekanntes Sterne-Restaurant wird zu Kantine
Selbstbedienung statt Kellnern, Kantinenkost statt kreativen Fine-Dine-Speisen wie Rettich & Rotalge mit fermentierter Tomate, Wermut und Sauce Rouille. Das Düsseldorfer Sterne-Restaurant Phoenix schließt Ende Februar und wird im Sommer als Business Restaurant und Kantine wieder eröffnen.
Selbstbedienung statt Kellnern, Kantinenkost statt kreativen Fine-Dine-Speisen wie Rettich & Rotalge mit fermentierter Tomate, Wermut und Sauce Rouille. Das Düsseldorfer Sterne-Restaurant Phoenix schließt Ende Februar und wird im Sommer als Business Restaurant und Kantine wieder eröffnen.
Zur Neuorientierung des Restaurants sagt das Unternehmen Black Horse Investments, dem das Dreischeibenhaus gehört: «Im Sommer wird das Phoenix als Business Restaurant und Bistro wieder eröffnet. Die Zielgruppe sollen im Wesentlichen die Mitarbeiter der ansässigen Firmen im Dreischeibenhaus sowie die umliegenden Büros rund um den Gustaf-Gründgens-Platz sein.»
Das Restaurant soll in Selbstbedienung laufen, wie in einer herkömmlichen Kantine eben. „Das „Phoenix All-Day Bar und Bistro“ wird neben diversen Kaffee- und Teeselektionen, klassischen Sandwiches und Kuchen auch Delikatessen sowie eine Auswahl an Weinen und erlesenen Getränken anbieten“, so das Unternehmen.
Mit dem „Phoenix Office Delivery“ werde es eine Liefer-Service innerhalb des Bürohochhauses geben.
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Kunstvolle Kreationen wie diese wird es künftig im Dreischeibenhaus nicht mehr geben.
Der Grund der Konzept-Änderung
2022 bekam das Restaurant unter der Leitung des Küchenchefs Philipp Wolter für seine ausgezeichneten Kreationen einen Michelin-Stern verliehen, den es bis heute trägt.
Die Geschäftsberichte der Phoenix Gastronomie GmbH zeigen, dass das Restaurant in den vergangenen Jahren hohe Verluste verzeichnete, immerhin kostet ein Fünf-Gang-Menü mindestens 149 Euro, was sich viele nicht leisten wollen / können.
Dazu sagt der Gastronomie-Professor Michael Ottenbacher von der Uni Heilbronn: «Im Vergleich zu gutbürgerlichen Restaurants ist die Gewinnmarge bei einem Sterne-Restaurant wesentlich geringer: Die Zutaten wie Fisch oder Fleisch sind teurer, die Personalkosten höher. Schließlich hat man für vielleicht 40 Gäste acht bis neun Köche im Einsatz. Auch im Service arbeiten mehr Menschen als in einem normalen Restaurant.“
Während in einem Standard-Restaurant ein Tisch an einem Abend auch mal zwei mal belegt wird – also zu einem frühen und einem späteren Essen – geht das in einem Gourmetrestaurant nicht: „Da bleiben die Gäste bis zum Schluss“, so Ottenbacher.
Düsseldorf ist also bald um ein Sterne-Lokal ärmer. Nach dem Ende des Phoenix bleiben ihm noch sieben prämierte Restaurants erhalten.
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