Ameisen im Bier, so schmeckt es mir?
Macht sich der Mut zum Risiko bezahlt?
Die meisten bekämpfen Ameisen als lästige Tierchen im Haus, andere schwärmen von den krabbelnden Hautflüglern als Delikatesse und einige wenige haben diesen Insektentypus tatsächlich als neuesten Zutaten-Clou im Bier auserkoren.
Ja, richtig gelesen. Lebend ins Bier, wohlgemerkt, da Ameisen für besondere Aromen verantwortlich sein sollen, wenn es nach der Meinung von besonders findigen und unkonventionellen Brauern geht.
Aber wie kommt man auf diese Zubereitungsweise? Bierbrauereien nutzen vornehmlich zwei Arten von Hefe für die Produktion: untergärige und obergärige Hefe. Die werden in großen Mengen gekauft. Zusätzlich verwenden manche Brauereien aber auch gekaufte Bakterien, um das Bier bewusst zu säuern.
Und hier kommen jetzt die Insekten ins Spiel: Wissenschaftler und auch Hobbybrauer fanden heraus, dass beispielsweise Hummeln, Wespen oder eben Ameisen in und auf ihren Körpern Bakterien haben, die vor allem bei der Gärung von Sauerbier für den richtig Twist sorgen.
Laut den eifrigen Bier-Vorkostern sind die verschiedenen Insekten aber auch für unterschiedliche Geschmäcke verantwortlich: So sollen Mikroben von Wespen oder Hummeln einen belebend-erfrischenden Geschmack erzeugen, der an Honig bzw. Apfelsaft erinnert. Ameisen wird ein pfeffriges Aroma nachgesagt.
Wer sich jetzt so inspiriert fühlt, dass er am liebsten sofort und auf der Stelle ins Bierbusiness mit Ameisen einsteigen will, sei gewarnt: Auf und in Insekten können zig Mikroorganismen und gefährliche Erreger sein. Und das Experiment steckt noch in seinen Kinderschuhen.
Also vorerst vielleicht noch abwarten und (normales) Bier trinken – Prost!