2-Sterne-Koch: Die Zeit der 14-Gänge-Menüs ist vorbei
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Für den belgischen Spitzenkoch Christophe Hardiquest ist klar: Restaurants nach der Krise werden ganz anders sein als vor der Corona-Krise.
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Für den belgischen Spitzenkoch Christophe Hardiquest ist klar: Restaurants nach der Krise werden ganz anders sein als vor der Corona-Krise.
«Die Gastronomie wird sich von Grund auf ändern»
«Die Gastronomie wird sich aus verschiedensten Gründen von Grund auf ändern. Köche werden noch kreativer sein müssen und alles was sie tun vollkommen hinterfragen.» Wie Hardiquest gegenüber Food and Wine Gazette sagt, habe man derzeit eine Virus-Krise aber was darauf folgt wird eine Wirtschaftskrise sein und deshalb müsse jeder Gastronom vieles ändern.
Hardiquest gehört zu den bekanntesten belgischen Köchen und betreibt in Brüssel das mit zwei Sternen im Guide Michelin ausgezeichnete Restaurant Bon-Bon. Für den international renommierten Koch ist allerdings klar, dass sehr viel Zeit vergehen wird bis man eine «2- oder 3-Sterne-Erfahrung, wie es sie vor Corona gegeben hat» erleben kann.
Wie sieht der Restaurantbesuch der Zukunft aus?
Der belgische Spitzenkoch ist davon überzeugt, dass sich etwa die durchschnittliche Dauer eines Restaurantbesuchs verkürzen wird. «Ich denke an einen Service von maximal 1 Stunde und 45 Minuten, denn die Zeit der 14-Gänge-Menüs ist, zumindest für eine Weile, vorbei.», so Hardiquest.
Der Bon-Bon-Chef glaubt auch, dass es für seine Gäste in der nahen Zukunft kein a la carte geben wird. «Der Kontakt zwischen Gast und Mitarbeitern und auch zwischen den Mitarbeitern solle möglichst minimal gehalten werden.», so Hardiquest. Deshalb müsse man effizienter arbeiten, was den Bestellvorgang aber auch das Kochen selbst betrifft.
Hardiquest glaubt daher auch, dass Gäste bereits vorab ihr Menü und die potenzielle Weinbegleitung für den Besuch online ansehen werden. Dafür könnte man sein Menü wöchentlich ändern, um für wiederkehrende Gäste attraktiv zu bleiben.
Weil eine einwandfreie Öffnung der Grenzen nicht absehbar ist, ist für Hardiquest der noch stärkere Fokus auf Regionalität der einzig logische Schritt. «Wenn Menschen nicht reisen können, werden auch Lebensmittel nicht von einem Land in das andere kommen. Wir müssen uns noch mehr auf lokale Zutaten konzentrieren und verstärkt mit den Jahreszeiten in unserer unmittelbaren Umgebung beschäftigen.»