Mauro Colagreco: Mirazur als erstes Restaurant der Welt offiziell plastikfrei
Seit zwei Jahren arbeitet Mauro Colagreco darauf hin, nun hat er es geschafft: Als erstes Unternehmen und erstes Restaurant der Welt erhält sein weltberühmtes Restaurant Mirazur die Zertifizierung «Plastic Free». Die Auszeichnung verlieh ihm die Organisation Plastic Free Certification Ende Jänner.
Plastikfrei werden: Zwei Jahre Arbeit im Mirazur
An dem Projekt haben Colagreco und sein Sous Chef Luca Mattioli hinter mehr oder weniger verschlossenen Türen gearbeitet, wie das Restaurant-Team auf Facebook mitteilt:
«Heute möchten wir eine ganz besondere Ankündigung machen … ein gut gehütetes Geheimnis, das wir nun stolz mit euch teilen … Vor zwei Jahren starteten Chef Mauro und sein stellvertretender Chef Luca ein Projekt zur Reduzierung und Beseitigung aller Kunststoffe im Mirazur. Eine unmögliche Herausforderung, könnte man meinen. Aber das wäre eine Unterschätzung des Ehrgeizes und der Aufmerksamkeit, die die Teams des Restaurants der Umwelt widmen. Dank der Entschlossenheit und Motivation aller Teams, aber auch ihrer Sorge um den Planeten, ihrer Liebe zur Erde und zu guten Produkten, wurde die Herausforderung nach zwei Jahren erreicht! Heute sind wir daher das erste Unternehmen (die erste Firma und das erste Restaurant) weltweit, das die Plastic Free Zertifizierung erhalten hat. Herzlichen Glückwunsch an Lucas für die Investition in diese Forschung und Glückwunsch an die Mirazur-Teams.»
Bonjour à tous ! Aujourd’hui nous tenons à faire une annonce un peu particulière… un secret bien gardé dont nous…
Gepostet von Mauro Colagreco, Restaurant Mirazur am Freitag, 24. Januar 2020
Was hat sich im Restaurant geändert?
Der Weg in Richtung plastikfrei begann mit der Suche nach einem Plastikersatz, der umweltfreundlich war. Die erste Zeit seien entsetzlich gewesen, erzählt Colagreco der argentinischen Zeitung Clarín. «Wir suchten auf der ganzen Welt, in Neuseeland, den nordischen Ländern, Taiwan … Dann haben wir gesehen, dass wir einerseits das Plastik reduzieren, andererseits aber auch unseren Kohlenstoff-Fußabdruck vergrößern».
Schlussendlich tut Colagreco sich mit einem italienischen Unternehmen zusammen, das ein Ersatzprodukt entwickelt, das aus Mais- und Kartoffelfasern besteht. «Wir haben einen Test mit den Vakuumbeuteln gemacht, und es war super gut, wir haben ein Material gefunden, das mehrere Stunden lang kochen kann», erklärt der 3-Sterne-Koch gegenüber Clarín.
Nachhaltige Produkte in nachhaltigen Verpackungen
Ein weiterer wichtiger Punkt: die Produzenten. Alle, die das Mirazur beliefern, müssen das ohne Plastikverpackung tun – es sei denn, die kann recycelt werden. Das ist zum Beispiel bei der neuen Fischverpackung der Fall: Der kommt nämlich in einer Plastikschachtel, die auch für viele andere Dinge verwendet werden kann.
Denn wie Colagreco zugibt, fehlt ihm noch immer der letzte Schritt, um Kunststoff wirklich ausnahmslos aus dem Restaurant zu verbannen. Aber das Team arbeitet natürlich mit Hochdruck daran. Und viele andere Schritte sind bereits getan – der gebürtige Argentinier zählt seit Langem zu den Vorreitern auf diesem Gebiet.
Und das nicht nur kulinarisch: Aktuell führt sein Mirazur die Liste der World’s 50 Best Restaurants an. Von Anfang an setzte sich Colagreco für Nachhaltigkeit in seiner Küche ein, das zeichnete zuletzt auch der Guide Michelin mit seiner Höchstnote aus. Die Prüfung, um das Zertifikat «Plastic Free» zu behalten, müssen er und sein Team jedes Jahr aufs Neue bestehen.