Goldes wert in der Auslese

Präsentieren Sie sich beim Assessment-Center als Goldgriff für den Arbeitgeber. Aufgepasst: Die 10 häufigsten Stolpersteine im AC und wie man sie aus dem Weg räumt.
November 13, 2015

Apfelpyramide, an der Spitze, goldener Apfel Was beim Trainee bis zur gestandenen Führungskraft Unbehagen und Nervosität hervorruft, schätzen Arbeitgeber zur Bewerberauslese überaus: Gerade in der Gastronomie und Hotellerie ist ein Assessment-Center (AC)ein beliebtes Instrument der Mitarbeiterauswahl – es stellt eine erste Arbeitsprobe dar. „Die Übungen können genau auf das Anforderungsprofil der zu besetzenden Position ausgerichtet werden, die Bewerber sind direkt vergleichbar“, argumentiert Kerstin Brüggehagen, Vize-Personaldirektorin im Kempinski Vier Jahreszeiten in München. Im AC steht auf dem Prüfstand, wie Sie als Gastgeber agieren und wie es um Ihre Servicementalität bestellt ist. Welche Spielregeln gelten und wo die häufigsten Stolpersteine lauern, sagen wir Ihnen hier:

1. Mangelnde Vorbereitung, um „authentisch zu bleiben“
Nicht Persönlichkeit allein, sondern auch Methoden wie Gesprächs-, Argumentations- und Präsentationstechnik werden bewertet. Eine Vorbereitung ist unbedingt ratsam. Aber trainieren Sie nicht zu exzessiv, um nicht der Schauspielerei zu verfallen. Überlegen Sie sich Ideen für eine Selbstpräsentation (z. B. Stufenmodell für die Karriereleiter, Landkarte mit beruflichen Stationen) und tragen Sie dies laut vor, sammeln Sie Argumente für Diskussionen (aktuelle Branchenthemen wie Rauchverbot), machen Sie sich mit Flipchart und Co. vertraut. Üben Sie Rollenspiele mit Freunden (z. B. Reklamationsgespräch). Sinn der Übung: Wie reagieren Sie in Konfliktgesprächen – werden Sie schnell patzig, aggressiv oder kleinlaut und schüchtern? Klopfen Sie stressbedingt oder in Argumentationsnotstand mit den Fingern auf den Tisch, malträtieren Sie einen Kuli? Abgewöhnen!

2. Der Irrtum, die Bewertung starte erst mit der ersten Übung
Das Assessment-Center startet nicht erst mit der ersten Aufgabenstellung, ab Ihrem Erscheinen stehen Sie auf dem Prüfstand. Seien Sie pünktlich, treten Sie selbstbewusst auf, suchen Sie Blickkontakt, begrüßen Sie das „Tribunal“, zeigen Sie…

eine Apfelpyramide, au der Spitze, der goldene Apfel Was beim Trainee bis zur gestandenen Führungskraft Unbehagen und Nervosität hervorruft, schätzen Arbeitgeber zur Bewerberauslese überaus: Gerade in der Gastronomie und Hotellerie ist ein Assessment-Center (AC)ein beliebtes Instrument der Mitarbeiterauswahl – es stellt eine erste Arbeitsprobe dar. „Die Übungen können genau auf das Anforderungsprofil der zu besetzenden Position ausgerichtet werden, die Bewerber sind direkt vergleichbar“, argumentiert Kerstin Brüggehagen, Vize-Personaldirektorin im Kempinski Vier Jahreszeiten in München. Im AC steht auf dem Prüfstand, wie Sie als Gastgeber agieren und wie es um Ihre Servicementalität bestellt ist. Welche Spielregeln gelten und wo die häufigsten Stolpersteine lauern, sagen wir Ihnen hier:

1. Mangelnde Vorbereitung, um „authentisch zu bleiben“
Nicht Persönlichkeit allein, sondern auch Methoden wie Gesprächs-, Argumentations- und Präsentationstechnik werden bewertet. Eine Vorbereitung ist unbedingt ratsam. Aber trainieren Sie nicht zu exzessiv, um nicht der Schauspielerei zu verfallen. Überlegen Sie sich Ideen für eine Selbstpräsentation (z. B. Stufenmodell für die Karriereleiter, Landkarte mit beruflichen Stationen) und tragen Sie dies laut vor, sammeln Sie Argumente für Diskussionen (aktuelle Branchenthemen wie Rauchverbot), machen Sie sich mit Flipchart und Co. vertraut. Üben Sie Rollenspiele mit Freunden (z. B. Reklamationsgespräch). Sinn der Übung: Wie reagieren Sie in Konfliktgesprächen – werden Sie schnell patzig, aggressiv oder kleinlaut und schüchtern? Klopfen Sie stressbedingt oder in Argumentationsnotstand mit den Fingern auf den Tisch, malträtieren Sie einen Kuli? Abgewöhnen!

2. Der Irrtum, die Bewertung starte erst mit der ersten Übung
Das Assessment-Center startet nicht erst mit der ersten Aufgabenstellung, ab Ihrem Erscheinen stehen Sie auf dem Prüfstand. Seien Sie pünktlich, treten Sie selbstbewusst auf, suchen Sie Blickkontakt, begrüßen Sie das „Tribunal“, zeigen Sie höchste Aufmerksamkeit. Unsicherheits­gesten vermeiden!

3. Sich zu sehr in Szene setzen
Durchsetzungsvermögen ist zwar gefragt, Teamfähigkeit aber mindestens genauso. „Es geht auf keinen Fall darum, dass sich einer ständig auf Kosten der anderen durchsetzt“, betont Bewerbungstrainer und Autor Christian Püttjer von der Karriereakademie. Merken Sie sich die Namen der Mitbewerber, nutzen Sie das in Diskussionsrunden, mit direkter Ansprache gewinnen Sie eher Verbündete. Lassen Sie andere Meinungen gelten (Wadenbeißer wirken unsouverän), gebieten Sie aber Dauerrednern Einhalt. Püttjers Tipp: die flache Hand als Stopp nach vorne ausstrecken, begründen, dass die Wortmeldungen derzeit nicht weiterbringen, Alternativvorschläge machen.

 Kerstin Brüggehagen4. Vorzeitige Selbstaufgabe, weil man nach einer verpatzten Übung denkt, es wäre gelaufen
Seien Sie nicht zu streng mit sich, überlassen Sie die Bewertung den Beobachtern. Und: „Nicht alle Übungen sind gleich gewichtet, man muss nicht überall die beste Leistung bringen“, beruhigt Karriereexperte Püttjer. Achten Sie darauf, zu Beginn zu punkten, dann dürfen Sie später auch mal straucheln. Betonen Sie Ihre Stärken, dann sind Ihre Schwächen weniger präsent. Ein Sommelier muss nicht unbedingt nur der stets strahlende und vor Witz sprühende Gute-Laune-Typ sein, etwas Zurückhaltung ist nicht notwendigerweise ein Nachteil.

5. Entscheidungsschwäche
Viele Übungen sind bewusst darauf angelegt, dass nicht alle Aufgaben in der vorgegebenen Zeit optimal bearbeitet oder gelöst werden können. Es gilt also, Priori­täten zu setzen und Entschlussfreudigkeit zu zeigen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Überlegen Sie sich daher eine Argumentation, warum Sie sich für einen bestimmten Weg entschieden haben.

6. Die Körpersprache ignorieren
Vergessen Sie nicht: Auch Ihr Körper spricht Bände. Achten Sie auf eine aufrechte Haltung. Sitzen Sie nicht zu nah am Tisch, das engt ein. Stehen Sie bei Vorträgen frei im Raum. Vermeiden Sie Verschränkungs-, ­Aggressions- und Unsicherheitsgesten, rät Püttjer – das gilt auch für ineinander gefaltete Finger, um die Stuhlbeine gewickelte Füße, piksen Sie niemanden mit einem Stift, machen Sie keine abwertenden Handbewegungen, zupfen Sie nicht am Hemdkragen, spielen Sie nicht mit Ihrem Schmuck.

7. Passivität
Das ist kein Aufruf zur Hyperaktivität. Aber ein Plädoyer dafür, nicht nur reaktiv zu sein. Es geht nicht darum, als demütiger Bittsteller aufzutreten und sich durchwegs nur unterzuordnen. Auch Sie dürfen Fragen stellen und Erklärungen sowie Feedback einfordern. Machen Sie sich in Stresssitua­tionen bewusst, dass am Tisch zwei Verhandlungspartner sitzen, die überprüfen, ob sie zueinander passen.

8. In der Kaffeepause mehr entspannt als erlaubt sein
Freuen Sie sich nicht zu früh, in scheinbar entspannten Situationen wird man versuchen, Ihr „ungekünsteltes“ Selbst zu ergründen. Gesellschaftliches Auftreten, Tischmanieren, Konversationsrepertoire, Kleidung – alles steht auf dem Prüfstand. Überlegen Sie sich ein, zwei unbelastete Smalltalkthemen (Hobbys, Praktika, frühere Joberfahrungen etc.).

9. Ständiges Nachfragen der Assessoren als Kritik missverstehen und die Nerven verlieren
„Wenn Ihnen vermehrt Fragen gestellt werden, zeugt das vom Interesse der Beobachter. Viele glauben aber, dass sie etwas falsch gemacht haben“, sagt Coach Carola Payer. Bevor Sie aus Angst, alles falsch zu machen, in Panik verfallen, gehen Sie auf die Toilette, atmen Sie dreimal durch. Payer rät sowieso augenzwinkernd zu „mehr Ein- und Ausatmen während des AC“. Und: Die Beobachter wollen ja wissen, wie Sie auf Nachfragen reagieren – bleiben Sie also gelassen.

10. Versagensangst, weil man den Job beim letzten AC nicht bekommen hat
Bedenken Sie: Sich und Ihr Können haben Sie wieder besser einschätzen gelernt, beim nächsten Mal können Sie gelassener an die Übungen herangehen. Notieren Sie sich das Feedback, machen Sie eine Analyse: Was ist gut gelungen, wo können Sie nachbessern? Wo hatten Sie Probleme, fehlten Ihnen Argumente in der Diskussion, haben Sie sich von einem anderen Kandidaten verrückt machen lassen, haben Sie die Zeit bei der Selbstpräsentation nicht ausgeschöpft? Oder: Sind Sie massiv unter Druck gesetzt worden, waren die Übungen völlig unrealistisch? Dann sind Sie insgeheim vielleicht ja sogar froh. Oder wollten Sie wirklich in einem solchen Unternehmen arbeiten?

Fit für das AC

1. Informieren Sie sich über das Unternehmen, finden Sie heraus, wie es sich positioniert, welche Werte wichtig sind. Bereiten Sie sich auf gängige Übungen (Selbstpräsentation, Rollenspiele) vor.

2. Sorgen Sie für einen guten ersten Eindruck. Hören Sie stets genau zu.

3. Bewahren Sie die Nerven bei Stress. Viele Übungen sind nur schwierig, weil Zeitdruck künstlich erzeugt wird. Hier geht es darum, wie Sie damit umgehen.

4. Platzieren Sie Stärken und Erfolge prominent im Vortrag – als Einstieg oder am Schluss. Eine Anekdote lockert auf.

5. Seien Sie ein guter Teamplayer. Behandeln Sie die anderen Teilnehmer mit Respekt. Versuchen Sie nicht auf Kosten anderer zu punkten.

6. Je mehr Sie zum Erfolg der Gruppenarbeit beitragen, desto positiver für Sie.

7. Nehmen Sie teil an Diskussionen, machen Sie Vorschläge und zeigen Sie auch ungewöhnlichere Lösungswege auf.

8. Setzen Sie Anmerkungen und Kritik schon während des AC um, das zeugt von Lernfähigkeit.

9. Bleiben Sie bei alldem Sie selbst..

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